Steffen Baumgart äußerte sich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FSV Mainz 05 auch über den 2G-Vorstoß der Politik bei Profi-Fußballern und bezog dabei klar Stellung.
„In seinem eigenen Stall aufräumen“FC-Baumgart schimpft nach 2G-Forderung für Fußball-Profis
Köln. Die Ministerpräsidenten haben entschieden: 2G soll auch im Profifußball kommen. Ein Vorstoß, der bei Steffen Baumgart (49) gar nicht gut ankommt.
„Fußballer sind ja immer das Lieblingsthema, weil es dann nicht um die Politik geht. Ich glaube aber, dass wir andere Baustellen haben. Wir sind Mitglieder dieser Gesellschaft, und als solche dürfen auch wir selbst entscheiden“, sagte der Trainer des 1. FC Köln am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 (Sonntag, 21. November, 17.30 Uhr, DAZN und im Liveticker auf EXPRESS.de).
Baumgart: „Vielleicht erstmal im eigenen Stall aufräumen“
Baumgart hat eine klare Meinung zum Thema Impfen, hält aber eine Impfflicht, die ungeimpfte Fußballer wie Joshua Kimmich (26) und ihre Klubs noch mehr in Bedrängnis bringen, für kein probates Mittel in der Corona-Krise. „Ich persönlich finde es wichtig, dass man nicht nur über das Impfen nachdenkt, sondern sich auch impfen lässt. Ich habe die Impfung und den Booster, aber wir leben in einem Land, in dem jeder auf seine Art über die Dinge nachdenken kann“, so der FC-Coach.
„Ich bin Cheftrainer geworden, weil ich Entscheidungen treffen will. Vor jedem Lockdown wurde mir erzählt, die Politik habe zu spät reagiert. Und dann sollen es die Fußballer machen“, so Baumgart, der mit Nachdruck ergänzte: „Vielleicht sollte man erstmal in seinem eigenen Stall aufräumen und eben nicht nur darüber nachdenken, was die Fußballer alles machen können.“
Baumgart: „Das sollte man auch mal erwähnen.“
Der FC-Trainer legte noch weiter nach, verwies auf die vorbildliche Impf-Quote in der 1. Und 2. Bundesliga. Denn bei den 36 Klubs sollen nur knapp zehn Prozent der Fußballer nicht geimpft sein.
Baumgart: „Wir arbeiten nicht an Menschen, nicht in öffentlichen Räumen. Wir sind keine Pflegekräfte und keine Lehrer. Hätten wir die Impfquote der Bundesliga in der Gesellschaft, wären wir durch. Wenn wir einzelne Spieler nehmen, die ihre Probleme damit haben, ist das ein geringer Teil, es sind ja fast alle dabei. Und die, die nicht dabei sind, müssen wir überzeugen. Wir sind mit einer Quote von mehr als 90 Prozent ein sehr gutes Beispiel im Sport, auch das sollte mal erwähnt werden.“