Der 1. FC Köln leckt seine Wunden. Nach der enttäuschenden 0:2-Heimpleite gegen den VfL Bochum am vergangenen Freitag (10. März 2023) wartet am 25. Spieltag keineswegs eine leichtere Aufgabe. Im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend (18. März) geht es für das Team von Trainer Steffen Baumgart (51) zu Borussia Dortmund (18.30 Uhr, live auf Sky und im EXPRESS.de-Ticker).

Die Bilanz lässt es erahnen: Die Kölner reisen mit wenig Selbstvertrauen zum BVB – schließlich gab es in der gesamten Rückrunde erst einen Sieg und schon sechs Spiele ohne eigenen Treffer. Coach Baumgart bleibt trotz der angespannten Situation gelassen und ordnete die aktuellen Situation der Geißböcke nach dem Training am Montag (13. März) sachlich ein.

Steffen Baumgart: „Sehen, dass die anderen punkten“

Ihn ärgern besonders die Niederlagen gegen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller. „Natürlich gucken wir nach unten und das müssen wir auch, weil wir auch sehen, dass die anderen punkten. Gerade, auch wenn man gegen die direkte Konkurrenz spielt, und das haben wir gegen Stuttgart und Bochum jetzt zweimal zugelassen“, stellte der Coach klar.

Baumgart weiter: „Das ist dann nicht nur ärgerlich, sondern das verändert auch die Tabellen-Situation in Sachen Punkte-Abstand.“ Der beträgt nach dem 24. Spieltag zwar immer noch sieben Punkte, doch der FC-Trainer kennt den Abstiegskampf aus seiner Zeit beim SC Paderborn noch sehr gut und weiß deswegen, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Trotz der verbleibenden zehn Spieltage bleibt er aber gelassen, hat die Bundesliga-Tabelle nicht an die Kabinentür geklebt: „Es ist nicht so, dass wir jeden Tag nach unten gucken oder jeden Tag nach oben. Wir haben aber immer gesagt, dass wir nach unten gucken, weil der Weg nach unten immer noch möglich ist.“

Von trügerischer Sicherheit will Baumgart daher nichts wissen: „Im Moment ist es auch enger als wir glauben, obwohl der Abstand sich zwischen den letzten zwei Spieltagen nicht verkleinert hat. Wir sind uns der Sache schon bewusst, dass wir aufpassen müssen und wir wollen auch wieder punkten.“

Trotz Selke in der Startelf: FC seit 789 Minuten ohne Stürmer-Tor

Großes Manko und hauptverantwortlich für die magere Punkte-Ausbeute ist derzeit die lahmende Abteilung Attacke. Seit 789 Minuten hat kein Stürmer mehr für den FC getroffen – in der gesamten Rückrunde gab es weder ein Tor von Davie Selke (28) noch von Sturm-Partner Steffen Tigges (24). Joker Sargis Adamyan (29) erzielte in der Saison zudem überhaupt erst ein Tor.

FC-Trainer Baumgart glaubt aber nicht an ein Kopf-Problem bei seinen Angreifern: „Wir wirken im Positiven ein und im Negativen auch. Natürlich hadern da auch die Jungs und machen sich auch Gedanken, aber das ist normal und das ist Fußball. Es läuft nichts immer geradlinig oder so, wie man es plant.“

Der 51-Jährige geht anschließend sogar noch einen Schritt weiter und macht klar: Vorwürfe gibt es von ihm trotz Tore-Mangel nicht: „Die Jungs haben keinen Grund, mit sich zu hadern, weil sie gut arbeiten und alles probieren. Wenn du das machst, wirst du auch wieder Erfolg haben und wir hoffen natürlich, dass dieser Erfolg schneller kommt als später.“

Um den Abstand auf den VfB Stuttgart und den damit verbundenen Relegationsplatz mindestens gleich zu halten, brauchen die Geißböcke in Dortmund eine deutliche Leistungssteigerung.

Ohnehin wartet im unteren Drittel eine spannende Spielzeit: Im Keller spielen mit Hertha und Hoffenheim sowie Augsburg und Schalke 04 vier Abstiegskandidaten im direkten Duell gegeneinander. Um sich im Bestfall sogar vom gesamten Quartett absetzen zu können, braucht es nach über 13 Stunden vor allem wieder ein Stürmer-Tor vom „Tigginator“, Winterneuzugang Davie Selke oder Sommer-Hoffnungsträger Adamyan.