Der Sieg des 1. FC Köln über den VfL Bochum wurde durch drei Einwechselspieler entschieden. Louis Schaub und Tim Lemperle mit ihren Toren sowie Tomas Ostrak mit seinem Assist tankten Selbstbewusstsein und bewiesen das goldene Händchen von Trainer Steffen Baumgart.
Baumgarts goldenes HändchenBalsam-Tore für Schaub und Lemperle
Köln. Wenn man sich als Trainer das Finale eines Bundesliga-Spiels malen könnte, dann sähe das wahrscheinlich so aus wie an diesem Samstag, 28. August 2021, für Steffen Baumgart (49) im Spiel des 1. FC Köln gegen den VfL Bochum.
Seine Mannschaft war angerannt, hatte mit den abgepfiffenen Toren und dem Aluminiumpech Rückschläge hinnehmen müssen – und dann wechselt der Trainer und jede Wahl, die Baumgart von der Bank traf, war ein Volltreffer.
Luca Kilian gab sein Debüt für den 1. FC Köln
Erst brachte er Luca Kilian (21), der nach ein paar wackligen Minuten eine immer breitere Brust bekam und hinten mit absicherte. „Es geht nicht um die erste Elf, wir brauchen die gesamte Mannschaft. Deshalb ist es schön zu sehen, wie sich alle reinhauen, auch wenn es nicht immer einfach ist, von der Bank zu kommen“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart nach der Partie.
Dann setzte er auf Louis Schaub (26), den er für Dejan Ljubicic brachte, und der Rückkehrer nach Leihe zum FC Luzern erzielte das erlösende 1:0. „Für ihn freut es mich. Es ist doch gut, wenn hier Spieler treffen, die teilweise schon abgeschrieben waren. Das ist schön für den Trainer“, sagte Baumgart.
Louis Schaub: „Ich wollte unbedingt zum 1. FC Köln zurück.“
Schaub strahlte auch. Nach einem erfolgreichen Jahr in Luzern und einer mäßigen Europameisterschaft galt er lange als Abgangskandidat. Jetzt scheint er sich beim 1. FC Köln festgespielt zu haben: „Für mich war es nie eine Frage, ich wollte unbedingt zurück. Schön, dass ich die Chance bekommen habe, noch schöner, wenn man dann solche Erfolgserlebnisse feiert. Der Trainer hat jedenfalls ganz gut eingewechselt heute.“
Das galt auch die Youngster Tim Lemperle (19, kam nach 78 Minuten für Ljubicic) und Tomas Ostrak (21), der nach 88 Minuten für Florian Kainz eingewechselt wurde und sein Bundesliga-Debüt gab. Der tschechische U21-Nationalspieler Ostrak hatte bei seinem Bundesliga-Debüt das 2:0 aufgelegt und lag nachher mit feuchten Augen in den Armen des Trainers. Lemperle hatte ein bisschen mehr Spielzeit und glänzte nicht nur wegen des Tores: „Er kam rein und hat gleich viele tiefe Läufe gehabt, viel Intensität. All das, was wir sehen wollen.“ Und als Belohnung gab es dann das Tor zum 2:0.
Da konnte dann sogar Anthony Modeste (33) verschmerzen, dass er zweimal am Pfosten scheiterte: „Ich weiß, wie wichtig Erfolgserlebnisse sind. Es ist schön für Louis nach seiner Rückkehr und Tim, der sein erstes Tor als Profi geschossen hat, dass sie die Mannschaft für den tollen Kampf belohnt haben.“ Und für den Trainer, der an diesem Samstag ein goldenes Händchen bewies.