Dimitris Limnios konnte beim 1. FC Köln noch nicht nachweisen, warum man ihn 2020 geholt hat. Nach seiner schweren Knieverletzung will er nun aber neu angreifen und endlich seinen FC-Durchbruch schaffen.
Kölner Wechsel-KandidatLimnios mit klarer Aussage zu FC-Zukunft: „Kann ich ausschließen“
Dimitris Limnios (25) hat nur ein Ziel: Er will seine zweite Chance beim 1. FC Köln nutzen. Nachdem der Grieche 2020 mit vielen Vorschusslorbeeren aus Saloniki geholt wurde, blieb ihm der Durchbruch bis heute verwehrt.
Unter Ex-Coach Markus Gisdol (53) konnte er sich im ersten Jahr keinen Stammplatz ergattern, Steffen Baumgart (51) hatte schließlich gar keine Verwendung mehr für den Außenbahnspieler. Nach einem starken Jahr beim niederländischen Erstligisten Twente Enschede wollte „Dimi“ dann voll durchstarten, ehe ihn ein Kreuzbandriss fast die gesamte vergangene Saison kostete.
Dimitris Limnios: „Bin bereit, beim FC anzugreifen“
Doch der griechische Nationalspieler ist ein Stehaufmännchen, hat sich mit Fleiß und harter Arbeit zurück gekämpft und hofft nun, endlich durchstarten zu können. Im EXPRESS.de-Interview spricht Limnios über die schwere Verletzungszeit, Wechselabsichten und seinen auslaufenden Vertrag in Köln.
Dimitris Limnios, wie geht es Ihnen und wie läuft die Vorbereitung?
Dimitrios Limnios: Mir geht es sehr gut. Natürlich bin ich etwas müde und meine Beine sind schwerer als sonst, das ist aber in einer Sommer-Vorbereitung nichts Ungewöhnliches. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen im Trainingslager. Das Knie macht überhaupt keine Probleme mehr und nun bin ich bereit, beim FC anzugreifen.
Nach ihrer schweren Verletzung, die Sie fast die gesamte letzte Saison gekostet hat, sagten Sie, Sie wären „mental gebrochen“ gewesen. Wie sind Sie da wieder rausgekommen?
Limnios: Zunächst musste mir bewusst werden, dass es jeden Fußballer treffen kann. So etwas kann passieren und ist Berufs-Risiko. Für mich war nur der Zeitpunkt äußerst unglücklich, weil ich eine starke Saison beim FC Twente hinter mir hatte und in der griechischen Nationalmannschaft gesetzt war. Ich war bereit, hier erneut anzugreifen und dann kam der Schock. Das war schon sehr bitter. Aber mit der Hilfe meiner Familie, meiner Freunde, meiner Teamkollegen und der Fans habe ich mich da wieder heraus gekämpft. Ich habe unglaubliche nette und aufmunternde Nachrichten bekommen. Es war ein tolles Gefühl, dass ich vom gesamten Klub Unterstützung bekommen habe, als es mir nicht gut ging.
Wie wichtig für waren die beiden Einsätze zum Ende der Saison für ihr Selbstvertrauen?
Limnios: Das hat mir unendlich Auftrieb gegeben. Ich habe gesehen, dass sich all die harte Arbeit während der Reha ausbezahlt hat. Der Trainer hat mir auch gesagt, dass er zufrieden meinen Trainingsleitungen ist. Ich hatte nach den persönlichen Gesprächen mit ihm immer das Gefühl, Teil des Teams zu sein. Die Einsätze waren dann der Lohn für harte Arbeit. Daran will ich jetzt anknüpfen und zeigen, dass ich wichtig für die Mannschaft sein kann.
Im Training strahlen Sie Selbstvertrauen aus, sprühen vor Spielfreude. Was haben Sie sich für die kommende Saison vorgenommen?
Limnios: Ich habe hohe Erwartungen an mich selbst. Ich weiß auch, dass ich die Erwartungen in meiner Zeit in Köln bislang nicht erfüllen konnte. Das will ich nächste Saison unbedingt ändern. Als Flügelspieler muss ich Tore und Vorlagen liefern. Und ich denke, dass ich der Mannschaft mit der Art und Weise, wie ich Fußball spiele, helfen kann. Diesen Nachweis muss ich jetzt erbringen. Die Konkurrenz auf meiner Position ist zwar enorm, aber ich will mich unbedingt durchbeißen und dem Trainer zeigen, dass ich auf den Platz gehöre.
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Apropos Konkurrenz: Steffen Baumgart hat gesagt, dass er nicht zwangsläufig noch einen neuen Flügelspieler braucht. Werten Sie das als gutes Zeichen für sich?
Limnios: Ja, das kann man so sagen. Das zeigt uns allen, dass der Trainer den Spielern, die da sind – und damit auch mir – vertraut. Das heißt für mich aber auch, dass ich ihm das zurückzahlen muss.
Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie es hier im zweiten Anlauf schaffen?
Limnios: Das erste Jahr in Köln war nicht einfach. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben weg von zu Hause. Ein fremdes Land, eine fremde Sprache, eine andere Liga – ich habe einfach Zeit gebraucht, um mich an alles zu gewöhnen. Ich habe zwar ein paar Spiele gemacht, habe aber nicht so richtig das Vertrauen gespürt. Daher war der Schritt zu Twente zum damaligen Zeitpunkt genau richtig für mich. Dort konnte ich reifen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Steffen Baumgart hat mir bestätigt, dass ich mich verbessert habe und er mir kommende Saison eine Rolle im Team zutraut.
Ihr Vertrag läuft nächstes Jahr aus. Im Winter sagten Sie, dass es in den kommenden Monaten Vertrags-Gespräche mit Christian Keller gibt. Wie ist da der Stand?
Limnios: Mein Berater war in den Gesprächen. Der Klub ist zufrieden und plant für die kommende Saison mit mir. Deswegen beschäftige ich mich überhaupt nicht mit einem Abschied aus Köln. Ein Wechsel war und ist kein Thema für mich. Wie es dann kommende Saison dann weiter geht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich will mich nun ausschließlich auf meine Leistungen konzentrieren.