Ehrliche WorteFC-Neuzugang übt Selbstkritik nach Köln-Premiere: „Nicht gut genug, zu viele Fehler“

Volksparkstadion: Hamburgs Miro Muheim (l-r), Kölns Jusuf Gazibegovic, Kölns Timo Hübers und Hamburgs Jean-Luc Dompe kämpfen um den Ball.

Hamburger SV gegen den 1. FC Köln am 18. Januar 2025: Hamburgs Miro Muheim (v. l. n. r.), Kölns Jusuf Gazibegovic, Kölns Timo Hübers und Hamburgs Jean-Luc Dompe kämpfen um den Ball.

Jusuf Gazibegovic gab bei der 0:1-Pleite gegen den HSV sein Debüt für den 1. FC Köln. Der bosnische Nationalspieler war dabei allerdings nicht zufrieden mit sich und übt öffentlich Selbstkritik.

Die Erwartungen an Jusuf Gazibegovic (24) bei dessen Premiere für den 1. FC Köln waren gewaltig. Schließlich stieß mit dem Bosnier ein Spieler in der Winterpause dazu, der in dieser Saison für Sturm Graz bereits fünf Champions-League-Spiele (über die volle Distanz) absolviert hat.

Kölns neuer Rechtsverteidiger wollte den hohen Ansprüchen im Top-Duell gegen den Hamburger SV von der ersten Minute an gerecht werden und schoss dabei zu Beginn etwas übereifrig über das Ziel hinaus.

Jusuf Gazibegovic schrammte an Platzverweis vorbei

Denn der Neuzugang holte sich gleich bei seiner allerersten Aktion die Gelbe Karte ab, als er Gegenspieler Immanuel Pherai mit einem taktischen Foul am Konter hinderte. „Wenn ich das nach dem Spiel so sehe, verstehe ich die Karte noch immer nicht. Wir sind 80 Meter vom Tor entfernt, er legt sich den Ball 20 Meter vor und Luca steht auch noch hinter mir“, haderte Gazibegovic nach der 0:1-Pleite.

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Früh vorbelastet wirkte er in der Folge gehemmt und hatte immer wieder Probleme im Eins-gegen-Eins mit dem pfeilschnellen Dompé. „Ohne Karte wäre es natürlich leichter gewesen“, gab der Kölner hinterher zu: „Ich habe dann auch noch zwei, drei Fouls gemacht, wo er mir vielleicht noch eine Gelbe Karte geben könnte, vielleicht hat er da ein bisschen drüber hinweggesehen.“

Vor allem in der 53. Minute wurde es kribblig. Da rutsche der Neu-Kölner in Gegenspieler Muheim rein, Schiedsrichter Christian Dingert ließ aber nochmal Gnade vor Recht ergehen.

Für Gerhard Struber (47) war es allerdings das entscheidende Alarm-Signal für eine rasche Auswechslung. Wenige Minuten später war die FC-Premiere für Gazibegovic dann auch beendet.

„Mit einer Gelben Karte in der sechsten Minute ist es dann natürlich schwer, gerade gegen Dompé und Muheim zu verteidigen. Er hat es insgesamt okay gemacht, hat noch einen kleinen Rempler gehabt, dann hat Struber ihn rausgenommen“, fasste Sky-Experte Simon Terodde (36) zusammen: „Ein ordentliches Debüt, sagen wir mal 3-.“

„Gazi“ selbst ging deutlich härter mit sich ins Gericht und wollte seinen holprigen Start auch nicht auf die noch fehlende Abstimmung mit seinen neuen Teamkollegen schieben.

Hier seht ihr die FC-Noten nach dem Spiel beim Hamburger SV:

Er gab unumwunden zu: „Es war einfach nicht genug heute. Ich habe zu viele unnötige kleine Fehler gemacht.“ Danach schob er aber noch kämpferisch hinterher: „Ganz klar, am Ende ist es bitter, aber es ist ein Spiel, das erste Spiel von vielen, die wir jetzt noch haben. Ich glaube, es kann nur besser werden.“

Das sieht auch Christian Keller (46) so, der die Leistung nicht überbewerten wollte. Kölns Sportboss sprach lediglich von Anpassungsproblemen, die durchaus üblich sind, wenn man aus einer anderen Liga kommt.