Nach dem Angriff von vermummten HSV-Chaoten auf Kölner Fans hat sich nun der Hamburger SV zu Wort gemeldet.
Nach Hooligan-Attacke auf FC-FansJetzt meldet sich der Hamburger SV zu Wort
Fußball-Deutschland ist entsetzt von den Ausschreitungen im Vorfeld des Zweitligaspiels zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln.
Am Samstagnachmittag (18. Januar 2025) hatten knapp 200 gewaltbereite und vermummte Hamburger Hooligans die Kiez-Kneipe „Die Rutsche“ gestürmt. Augenzeugen berichten, dass auf wehrlose Frauen und ältere Männer eingeschlagen wurde. Auch Videos, die im Netz kursieren, bestätigen dies.
Hamburger SV will sich um Opfer aus Köln kümmern
Der Hamburger SV hat sich nun auch zu Wort gemeldet und verurteilt die Vorkommnisse aufs Schärfste. Zugleich baten die Hanseaten bei den Betroffenen sowie beim 1. FC Köln ausdrücklich um Entschuldigung.
„Wir sind bestürzt und können nicht fassen, dass solche Aggressionen gegen offensichtlich harmlose Anhänger und Sympathisanten aus Köln gerichtet wurden“, sagte Cornelius Göbel, der beim HSV als Direktor für Fans, Kultur und Markenidentität arbeitet: „Insbesondere, weil auch Frauen und ältere Menschen betroffen waren.“
Die Polizei führte danach bei mehr als 400 angetroffenen Personen Identitätsfeststellungen und erkennungsdienstliche Maßnahmen durch. Unter anderem stehen die Vorwürfe des schweren Landfriedensbruchs und der Körperverletzung im Raum, die Polizei bittet um Zeugenhinweise.
Göbel weiß: „Diese Bilder von gestern haben Schaden angerichtet – zunächst schlimmen körperlichen und psychischen bei den Opfern dieser Gewaltattacken. Aber auch Schaden für den HSV, dessen organisierte Fanszene nun landesweit mit solchen Aktionen in Verbindung gebracht wird, was natürlich auf die Raute abstrahlt.“
Der HSV bot in dem Zusammenhang den Ermittlungsbehörden Hilfe bei der Aufklärung an und distanzierte sich „maximal von diesem Verhalten“, wie Göbel sagte: „Ich halte nichts von Aktionismus. Aber allen Beteiligten muss klar sein, dass das kein ,kleiner Ausrutscher‘ oder ,Zwischenfall‘ war. Und wir verurteilen es als sinnlose, beschämende Gewalt.“ Zudem wolle der Klub den Austausch mit dem FC suchen, um Kontakt zu möglichen Opfern herzustellen.
Göbel weiter: „Im Namen des HSV entschuldigen wir uns bei den Betroffenen und unbeteiligten Personen sowie beim 1. FC Köln ganz ausdrücklich.“
FC-Geschäftsführer Christian Keller (46) bezog schon vor dem Anstoß der Partie deutlich Stellung zu den Vorfällen: „Was heute Nachmittag passiert ist, dafür fehlen mir die Worte. Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos. Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen.“ (ubo/sid)