Der 1. FC Köln war nach dem 0:1 in Hannover restlos bedient. Die Wut richtete sich auch gegen den jungen Schiedsrichter.
„Fast ein bisschen übermütig“Viel Wut nach Pleite in Hannover: FC schießt gegen jungen Schiedsrichter
Aufstiegsmatchball verpasst, 0:1 in Hannover verloren – der 1. FC Köln erlebte keinen schönen Sonntag.
Nach der Niederlage bei den 96ern mussten die knapp 20.000 mitgereisten FC-Fans traurig nach Hause reisen. Und beim FC war man zwar selbstkritisch, suchte die Schuld aber auch teilweise beim Schiedsrichter.
Gelb-Rote Karte gegen Pacarada bringt FC auf die Palme
Die Partie wurde von Timo Gansloweit (28, SC Husen-Kurl) geleitet, es war erst seine fünfte Partie in der 2. Liga. Gansloweit ist erst seit dieser Saison im Profifußball aktiv. Den Kölner Leart Pacarada packte er am Sonntag sehr hart an! Der FC-Profi leistete sich nur zwei Fouls und flog kopfschüttelnd vom Platz.
In der 23. Minute sah der Kölner Linksverteidiger nach einer Grätsche gegen Lee früh die Gelbe Karte. In der 50. Minute traf Pacarada dann Momuluh kurz vor der Strafraum am Bein. Obwohl der Ball Richtung Seitenaus ging, stellte Gansloweit den FC-Profi mit Gelb-Rot vom Platz.
FC-Trainer Gerhard Struber (48) fand bei Sky deutliche Worte: „Ich weiß nicht, ob man gut beraten ist, wenn man so einem jungen Schiedsrichter, der so wenige Spiele hat, so ein Spiel zumutet. Ich bin auch ein Förderer von Talenten, aber grundsätzlich sollte man schon hinterfragen, ob man so einen jungen Kerl auf so ein Spiel loslässt. Hier zu lernen in so einer Phase, in der wir alle drinnen stecken, finde ich fast ein bisschen übermütig und das sollte man vielleicht einmal überdenken.“
FC-Kapitän Timo Hübers (28) fällte vor dem Gang in die Kabine auch ein deutliches Urteil über den Unparteiischen: „Das fängt ja mit der ersten Gelben Karte an. Wir haben einen Schiedsrichter, der zuvor vier Zweitliga-Partien gepfiffen hat in einem Spiel, wo es um alles geht. Wo mir dann einfach das Gefühl für die Situation fehlt. Darüber haben wir uns aufgeregt. In der ersten Halbzeit ist es aus meiner Empfindung keine Gelbe Karte, weil der Gegenspieler abdreht nach hinten. Das sieht zwar irgendwie dynamisch aus, aber jeder, der schon mal Fußball gespielt hat, weiß, dass sowas mal hervorkommen kann. Und dann in Summe aus zwei Kann-Gelbe-Karten eine Gelb-Rote zu machen, ist für mich daneben.“
Hier sehr ihr die Noten der FC-Profis in Hannover:
Hübers lederte bei Sky sogar noch weiter: „Da fehlt mir das Fingerspitzengefühl. Das war der spielentscheidende Moment. Es gab einen Austausch mit dem Schiedsrichter, aber da rede ich ein bisschen gegen die Wand. Man kann die Entscheidung ja auch nicht rückgängig machen.“
Ob Gelb-Rot-Entscheidungen der Unparteiischen künftig besser auch vom VAR gecheckt werden müssten? Hübers hatte so „schnell nach dem Spiel“ da keine Meinung, aber „es war der spielentscheidende Moment. Das tut super weh. Vier Spieltage vor Schluss geht es um alles, da tut es dann irgendwie doppelt weh.“
Kölns Torhüter Marvin Schwäbe (30) sagte: „Ich finde, es ist relativ einfach von den Unparteiischen, dass jedes Foul, was Richtung Sechzehner führt, eine Gelbe Karte ist. Ich glaube, Pacarada hat zwei Fouls gemacht im ganzen Spiel. Da kann man natürlich auch gucken: Verwarnt man ihn wirklich oder sagt man nochmal: Gucken wir mal, wie es weitergeht. Aber am Ende ist es so.“