Vor dem Gastspiel des 1. FC Köln beim Hamburger SV kam es zur Schande vom Kiez: HSV-Schläger griffen friedliche FC-Fans an. Damit wurde ein Tabu gebrochen, meint unser Autor. Ein Kommentar.
Kommentar zur Schande vom KiezFeige Attacke auf friedliche FC-Fans: Die HSV-Hooligans brechen ein Tabu
Gewalt gab es schon immer im Fußballstadion. Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge oft mit meinem Vater bei Rot-Weiss-Essen im Stadion an der Hafenstraße war.
Ich habe noch die Bilder vor mir, wie die Polizei mit Diensthunden die Südkurve absicherte. Und wie sich die Hooligans der C-Kategorie (Gewaltsuchende) mit gegnerischen C-Hools vor dem Stadion prügelten. Opfer, deren Gesichter mit Bierflaschenhälsen schwer verletzt wurden, wurden an mir vorbeigetragen zum Rettungswagen.
HSV-Schläger enttarnen sich mit ihrem Angriff auf FC-Fans selbst
Aber Angst hatten mein Vater und ich nie. Denn wir wussten, dass wir in den Augen selbst der schlimmsten Schläger tabu waren. Die Hooligans gingen nie auf „Zivilisten“ los. Wir waren einfach keine Gegner für diese Typen.
Das galt bis Samstag so in deutschen Stadien. Doch die HSV-Schläger haben auf dem Kiez friedliche, wehrlose und teils ältere FC-Fans sowie Frauen mit Fäusten verprügelt und damit bewiesen, wie feige sie sind. Dass sie keine Empathie haben.
Die Polizei hat die Personalien festgestellt, doch die Schläger waren schwarz gekleidet und vermummt. Die juristische Zuordnung, wer auf wen einschlug, wird nicht möglich sein. Daher müssen jetzt die Fan-Gruppierungen das Problem intern lösen. Mit aller Härte!