FC-Stimmen zur Euro-Party„Nur das zählt – nicht Champions League, hätte, wenn und aber“

Der 1. FC Köln spielt trotz der Niederlage gegen den VfL Wolfsburg wieder international. EXPRESS.de hat die Stimmen zum Spiel gesammelt.

von Tobias Schrader  (tsc)Martin Zenge  (mze)Marcel Schwamborn  (msw)

Der 1. FC Köln darf trotz der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (7. Mai 2022) den Einzug in den Europapokal feiern. Die Kölner haben durch die parallele Hoffenheimer Pleite gegen Leverkusen mindestens Platz sieben und damit die Qualifikation für die Conference-League-Playoffs sicher. Am letzten Spieltag gegen Stuttgart ist aber auch noch die Europa League drin. Die Stimmen zum Spiel.

Ellyes Skhiri (26): „Die Fans sind glücklich und das ist das Wichtigste. Wir wollten natürlich ein besseres Ergebnis haben, aber im Fußball ist es manchmal schwierig. Wir haben viel versucht und gekämpft, aber wir haben heute nicht getroffen. Jetzt haben wir noch ein Spiel und danach werden wir sehen, auf welcher Position wir stehen.“

Mark Uth: „Wir spielen noch um die Europa League“

FC-Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler (36): „Die Stimmung ist gerade durchwachsen. Enttäuscht über die Niederlage, weil unsere Mannschaft heute wieder ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Wir hatten unglaublich viele Torchancen, haben gedrückt ohne Ende. Wir machen das Tor aber nicht und dann verlierst du so ein Spiel. Jetzt sieht man diese Bilder bei uns im Stadion, das ist einfach der Lohn der ganzen Saison. Vor der Saison hätte es niemand für möglich gehalten, dass wir solche Bilder hier in Köln sehen, da sind wir sehr stolz drauf. Aber wir haben noch ein sehr, sehr wichtiges Spiel in der kommenden Woche. In der Bundesliga ist alles möglich und da wollen wir drei Punkte holen. Wir sind zwei Punkte hinten dran und unsere Mannschaft hat in der Saison schon gezeigt, dass sie einiges möglich machen kann. Ab morgen konzentrieren wir uns dann voll auf Stuttgart. Aber heute können sich die Jungs vielleicht, wenn die erste Enttäuschung über dieses Spiel weg ist, zumindest mal für dieses Etappenziel ein bisschen belohnen.“

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Köln-Coach Steffen Baumgart (50): „Wenn wir jetzt schon wieder anfangen, was wir verloren haben, dann muss ich sagen: Gucken Sie sich die Saison an, was wir alles gewonnen haben. Nur das zählt, und nicht Champions League, hätte, wenn und aber. Wir haben eine überragende Saison gespielt und jetzt bin ich auch wieder wach. Den Jungs sollte man ein Riesen-Kompliment machen. Wolfsburg hat eine große Qualität, trotzdem hatten wir 60 Prozent Ballbesitz, 18:5 Torschüsse. Das spricht komplett für uns, bis auf das 0:1.“

FC-Stürmer Mark Uth (30): „Ich weiß es selber gerade noch nicht so genau, wie glücklich ich bin. Natürlich sind wir irgendwo enttäuscht, dass wir das Spiel heute verloren haben, das war vollkommen unnötig. Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, aber haben einfach das Tor nicht gemacht. Ich bin nicht zum Abschluss gekommen. Aber das ist meckern auf hohem Niveau, wir haben eine hervorragende Saison gespielt. Eigentlich können wir sehr glücklich sein, dass wir es geschafft haben. Aber wir spielen noch um die Europa League nächste Woche, das Spiel in Stuttgart wollen wir natürlich gewinnen und einen Platz nach vorne springen. Der Trainer hat schon gesagt, heute wird noch gefeiert.“

Salih Özcan: „Der Verein ist einfach stolz“

FC-Sechser Salih Özcan (24): „Die Leistung an sich war gut, wir hatten unsere Chancen, aber sie am Ende nicht genutzt. Man hat im Spiel schon gehört, dass Europa gesungen wird und das hat uns nach dem Spiel die Laune verbessert. An der Niederlage kann man jetzt nichts ändern, die Mannschaft und der Verein sind einfach stolz auf das, was wir die Saison abgeliefert haben. Wir versuchen, das nächste Woche noch mal zu krönen und genießen das gerade einfach. Wir sind in dieser Saison als Team aufgetreten, haben unsere Abläufe und jeder kämpft für jeden. Das zeichnet uns am Ende aus. Der Trainer hat einen großen Anteil, er hat uns gezeigt, was wir für Lösungen haben. Auch mit seiner emotionalen Art und seinem Willen von draußen, das merkt man selber als Spieler.“

Köln-Torjäger Anthony Modeste (34): „Das ist komisch, Glückwünsche zu hören, weil wir verloren haben, aber trotzdem hat es gereicht. Wenn ich sehe, wo wir herkommen: letzte Saison fast abgestiegen und dieses Jahr Europa. Fußball ist schön und wir müssen das einfach genießen. Wir dürfen nicht übertreiben, es wäre überragend gewesen, wenn der FC in der Champions League spielt. Aber ich finde das trotzdem schön, dass wir uns für die Conference League erst mal qualifizieren konnten. Es ist ein tolles Bild, ich habe das erlebt vor fünf Jahren, dieses Jahr wieder. Ich finde das gut, dass die Leute nicht vergessen, was ich auf dem Platz gemacht habe, aber am Ende müssen sie die ganze Mannschaft auf Händen tragen und nicht nur mich.“

Ex-FC-Profi und VfL-Siegtorschütze Yannick Gerhardt (28): „Ich bekomme das aus der Ferne mit, was hier in der Stadt los ist. Bei der Fahrt zum Stadion heute, das war Wahnsinn. Ich kenne das ja noch von früher. Für mich ist es heute perfekt gelaufen: Ich habe getroffen und trotzdem spielt der FC wieder europäisch. Wenn es anders gelaufen wäre, hätte ich wahrscheinlich erst mal die Stadt meiden müssen.“