Der 1. FC Köln hat nach dem Verletzungspech gegen den VfB Stuttgart reagiert und Zvonimir Soldos Sohn Nikola Soldo von Lokomotiva Zagreb verpflichtet. Alle Details und Stimmen.
Neuer FC-Verteidiger daKeller: Darum fiel die Wahl auf Soldo – die Details und was der Köln-Einkauf sagt
Sein Vater machte 301 Bundesliga-Spiele für den VfB Stuttgart, war FC-Trainer – jetzt will Nikola Soldo (21) in Köln durchstarten!Seit Freitagmittag (2. September) ist der Transfer offiziell. Der Innenverteidiger und Sohn von Zvonimir Soldo (54) hat einen FC-Vertrag bis 2025 unterschrieben, die Geißböcke zahlen für den Kroaten eine mittlere sechsstellige Summe an Lokomotiva Zagreb.
Ein echter Last-Minute-Deal! Erst am Donnerstag, dem Deadline Day, wurden alle Formalitäten geklärt. Den orthopädischen Teil seines Medizinchecks absolvierte Soldo junior noch in Zagreb, Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (36) und Teamarzt Peter Schäferhoff (67) waren dafür nach Kroatien geflogen. Nach der Ankunft in Köln folgten am Freitag in der MediaPark-Klinik die internistischen Untersuchungen. Erst dann, 11 Uhr, war alles endgültig fix.
Nikola Soldo: „Immer mein Ziel, einmal in Deutschland zu spielen“
Anschließend wurde der 1,89-Meter-Riese im Geißbockheim-Restaurant seinen neuen Mannschaftskollegen vorgestellt, die kurz darauf noch ohne ihn zum Wolfsburg-Spiel (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) reisten.
Soldo sagt: „Ich freue mich sehr, dass der Wechsel in die Bundesliga zum 1. FC Köln zustande gekommen ist. Es war immer mein Ziel, einmal in Deutschland zu spielen, eine der größten Fußball-Ligen der Welt, wo mein Vater auch zehn Jahre gespielt hat. Er hat mir schon viel über den FC erzählt. Ich weiß, dass der 1. FC Köln ein Klub mit großer Tradition und sehr leidenschaftlichen Fans ist. Genau wie der FC habe auch ich große Ambitionen. Die Philosophie, dass man hier auf junge Spieler setzt, ist für mich umso mehr ein Ansporn, alles zu geben.“
Sportboss Christian Keller (43) erklärt die Entscheidung für Soldo so: „Nikola spielt seit zweieinhalb Jahren auf höchstem Niveau in Kroatien, ist U21-Nationalpsieler. Er ist ein spielstarker Innenverteidiger, der gut im Aufbau ist und das Spiel gut lesen kann. Er ist robust und kommt mit Spielrhythmus zu uns. Er spricht fließend Deutsch, was dafür sorgen wird, dass die Integration schnell gehen wird. Und er ist mit seinen 21 Jahren noch entwicklungsfähig.“
Nikola Soldo unterschreibt für drei Jahre beim 1. FC Köln
Soldo, der die Nummer fünf von Bright-Arrey-Mbi (19, Hannover 96) übernehmen wird, soll am Samstagmorgen individuell am Geißbockheim trainieren, dann noch als Zuschauer nach Wolfsburg fahren. Sonntag wartet das erste Teamtraining auf ihn.
Geschäftsführer Keller macht keinen Hehl daraus, dass der Transfer ein Schnellschuss war. Soldo habe zwar auf Kölns Scouting-Liste gestanden, aber der Kontakt sei erst sehr kurzfristig nach dem Ausfall von Jeff Chabot (24, Sprunggelenks-OP) geknüpft worden.
„Wir scouten den kroatischen Markt, aber wir hatten den Transfer nicht vorbereitet. Es war nicht von langer Hand geplant“, so Keller über den Last-Minute-Neuzugang, der für ihn ein „finanzwirtschaftlich guter Deal“ ist.
Am Donnerstag hatte es lange ausgesehen, als würde der FC zum Transferende (18 Uhr) leer ausgehen. Dann sickerte am späten Abend aus Kroatien durch, dass Soldo nach Köln wechselt.
Trainer Steffen Baumgart (50) bekommt nach den schmerzhaften Abwehr-Ausfällen, neben Chabot auch Benno Schmitz (27), seine gewünschte Verstärkung. „Ich gehe davon aus, dass er sich freut“, schmunzelt Keller.
Nun muss Soldo schnell ans Team und den Baumgart-Fußball herangeführt werden. „Er hat im athletischen Bereich noch Entwicklungsfelder. Die Liga in Kroatien ist deutlich weniger intensiv, es gibt weniger Tempo-Läufe. Er muss sich erst mal an die Intensität gewöhnen, aber das trauen wir ihm zu“, gibt Keller ihm etwas Eingewöhnungszeit.
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Doch der FC-Boss betont gleichzeitig, dass Soldo angesichts der Doppelbelastung schon bald gefordert sein wird: „Er wird schnell Bundesliga-Niveau haben müssen. Wir haben viele Spiele, und er wird das eine oder andere Mal spielen müssen. Timo Hübers und Luca Kilian können nicht 17 Spiele am Stück machen.“
Nikola wurde in Stuttgart geboren, während sein Vater beim VfB kickte. Nach Zvonimirs Karriereende zog die Familie zurück nach Kroatien, wo sein Sohn bei Dinamo Zagreb das Kicken lernte.
Sein Profi-Debüt feierte der Innenverteidiger, nach mehreren Wechseln innerhalb der Hauptstadt, 2019 für NK Inter in der ersten Liga. Nun hofft er auf ein längeres Köln-Engagement als es seinem Vater vergönnt war! Zvonimir Soldo wurde im Oktober 2010 nach 16 Monaten als FC-Coach wieder entlassen...
Übrigens: Beim Kennenlerngespräch der Verantwortlichen mit Nikola war er dabei, hat den Neu-Kölner offenbar bestens erzogen. Keller schwärmt zumindest: „Von Nikolas Persönlichkeit haben wir einen richtig guten Eindruck. Er ist ein sehr aufgeräumter und freundlicher junger Mann. Ich habe gelernt, dass sein Vater in Zagreb ‚der Deutsche‘ genannt wird. Das gilt wohl für die komplette Familie.“