FC-Verteidiger MeréZukunftsgipfel mit Familie & Berater: „Muss wissen, dass er Vertrauen des Vereins hat“

Jorge Meré trainiert beim 1. FC Köln.

Jorge Meré (M.) beim Training des 1. FC Köln am 3. August 2021

Um FC-Verteidiger Jorge Meré gibt es immer wieder Wechselgerüchte. Jetzt spricht sein Berater über die Köln-Zukunft des Spaniers.

von Alexander Haubrichs  (ach)Martin Zenge  (mze)

Köln. Auf Jorge Meré (24) wartet eine wegweisende Saison. Nach zwei enttäuschenden Bundesliga-Jahren (nur 19-mal in der Startelf) muss das einstige Top-Talent seine Karriere wieder in Schwung bringen. Diese Woche gab es am Geißbockheim einen Zukunftsgipfel mit dem Berater und der Familie des Spaniers!

Merés Eltern entgingen dem einsetzenden Starkregen nur knapp. Der Verteidiger des 1. FC Köln hatte am Dienstagnachmittag (3. August) gerade zu Ende trainiert, das Ehepaar aus Spanien war gemeinsam mit Berater Gelu Rodriguez im Geißbockheim untergekommen – da schüttete es aus Kübeln.

Berater spricht über Jorge Merés Zukunft beim 1. FC Köln

Nicht so schlimm, denn drinnen hatten das Trio und der Abwehrmann ohnehin noch einen Termin mit der sportlichen Leitung. Meré will wissen, welche Perspektive er beim FC hat!

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„Jorge fühlt sich wohl hier, er mag den Klub, die Stadt, die Kollegen“, sagt Rodriguez, als EXPRESS ihn auf die Situation seines Schützlings anspricht. „Aber er muss auch wissen, dass er in diesem Jahr das Vertrauen des Vereins hat. Er muss jetzt regelmäßig spielen. Er bringt alles mit, hat die Qualität dazu. Das will er beweisen.“

Die Familie und der Berater von Jorge Meré beobachten das Training des 1. FC Köln.

EXPRESS erwischte Berater Gelu Rodriguez (r.) und Familie Meré am Dienstag (3. August 2021) am Geißbockheim.

Rodriguez, ein Spielerberater aus Merés Heimat Gijon, hat natürlich auch in diesem Sommer den Markt sondiert, vor allem in der Heimat: „Anfragen gibt es immer, aber viele Klubs leiden unter der Covid-Krise, größere Ablösen und Gehälter sind nicht drin.“

Jorge Meré: Schwerer Stand unter Markus Gisdol

So muss sich Meré, um den es seit Jahren immer wieder Wechselgerüchte gibt, beim FC durchsetzen. „Das ist aber nicht schlimm, im Gegenteil. Er ist froh, dass mit Steffen Baumgart ein neuer Trainer da ist, der auf spielerische Lösungen setzt. Mit Gisdol war das Verhältnis schwierig“, gibt Rodriguez zu. Vergangene Saison war Meré trotz zwischenzeitlich überragender Leistungen schnell wieder aus der Mannschaft geflogen.

Umso mehr sind seine Familie und sein Agent auf die neue Spielzeit gespannt. „Das ist ein spannendes Projekt, wenn auch nicht ohne Risiko. Wenn die letzte Reihe hoch steht, hat man viel Platz hinter sich“, weiß Rodriguez um Baumgarts Spielidee.

Meré wird sich im neuen System zeigen müssen. Sein Berater glaubt an ihn: „Jorge ist noch jung und hat trotzdem viel Erfahrung. Jetzt wird es Zeit, dass er viele Spiele am Stück macht. Das gibt Selbstvertrauen und mit Selbstvertrauen wird man noch stärker.“

Nutzt Jorge Meré den Abgang von Sebastiaan Bornauw?

Der Abwehrmann war 2017 für sieben Millionen Euro als großes Versprechen für die Zukunft von seinem Heimatklub von Sporting Gijón nach Köln gewechselt. Stammspieler war er allerdings nur im Zweitliga-Jahr unter Markus Anfang (47).

Doch nach dem Wolfsburg-Abgang von Sebastiaan Bornauw (22) braucht der FC mehr denn je einen überzeugenden Meré! Coach Baumgart gab ihm in der Vorbereitung schon die Kapitänsbinde, stärkte den Spanier damit.

Jorge Meré spielt für den 1. FC Köln gegen den FC Schaffhausen.

Beim Testspiel gegen den FC Schaffhausen am 18. Juli 2021 war Jorge Meré Kapitän des 1. FC Köln.

Seinen Stammplatz sicher hat Meré aber keineswegs. Bei der Generalprobe gegen Roda JC Kerkrade (1:1) wurde er erst für die letzte halbe Stunde eingewechselt, muss wohl mit Neuzugang Timo Hübers (25) um die Position neben dem zunächst als linken Innenverteidiger gesetzten Rafael Czichos (31) kämpfen.

Klappt das nicht, könnte Berater Rodriguez bald wieder am Geißbockheim vorstellig werden. Merés FC-Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2023.