Der 1. FC Köln hat sich trotz einer großen Rotation gegen den VfB Stuttgart durchgesetzt und verdient das DFB-Pokal-Achtelfinale erreicht - auch dank Steffen Baumgart. Der EXPRESS.de-Kommentar zum erfolgreichen Pokal-Abend.
FC-KommentarHoch gepokert & gewonnen — Baumgarts Volltreffer für die Team-Chemie
Köln. Der 1. FC Köln ist nach einem 2:0-Sieg beim VfB Stuttgart ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Dabei bewies Steffen Baumgart (49) jede Menge Mut. Der FC-Trainer rotierte auf acht Positionen und hatte mit dieser Voll-Rotation ein glückliches Händchen, meint unser Autor. Ein Kommentar.
Es war ein großes (auch finanzielles) Risiko, das Steffen Baumgart in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Stuttgart eingegangen war. Denn es gehört eine Menge Mumm dazu, seine Topstars fast ausnahmslos draußen zu lassen und das 500.000-Euro-Spiel seinem zweiten Anzug anzuvertrauen.
1. FC Köln: Spieler zahlen Vertrauen zurück
Hoch gepokert und gewonnen! Denn die vermeintlichen Hinterbänkler zahlten den hohen Vertrauensbeweis mit Leistung zurück. Es war quasi trotz acht (!) Wechseln im Vergleich zum Derby gegen Bayer Leverkusen kein Qualitätsunterschied zwischen der Kölner „B-Elf“ und dem aktuell besten Stuttgarter Aufgebot zu erkennen.
Spieler wie Timo Hübers, der seit dem ersten Spieltag nicht mehr auf dem Feld stand oder Tomas Ostrak, der noch nie von Anfang an für den FC spielte, waren sofort zur Stelle. Warum? Weil Baumgart JEDEN auf seinem Weg mitnimmt. „Es gibt kein A oder B“, sagt der Coach.
Während das bei vielen Trainern aber meist nur eine leere Floskel ist, lebt Baumgart diesen Gedanken. Bei ihm bekommt jeder - von der Nummer Eins bis zur Nummer 23 - das Gefühl wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Das bekommen die Spieler nicht nur in Form von Einzelgesprächen zu spüren, sondern auch von Einsätzen. Dabei gibt er sogar jenen eine Chance, die am Geißbockheim schon längst abgeschrieben waren.
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Dank Steffen Baumgart: Ein Sieg für den Team-Spirit
Und die Topstars? Die murren und schmollen nicht, wenn sie mal nicht von Anfang an spielen. Dann setzt sich Baumgart mit den Spielern zusammen, erklärt ihnen seinen Plan und gibt ihnen einen Joker-Auftrag mit auf den Weg. Wie prächtig das funktioniert, hat nicht erst Tonys spektakulärer Doppelpack beim Pokalspiel in Stuttgart gezeigt.
Der FC hat ein ganz neues „Wir-Gefühl“! Das schweißt ungemein zusammen und stärkt die Team-Chemie nachhaltig. Von daher war der Sieg in Stuttgart nicht nur einer für die Kohle, sondern vielmehr für den Team-Spirit.