Rhein-Energie-StadionMehr Plätze entdeckt! Hilft das auch dem FC?
Köln – Der geniale Plan der Kölner Sportstätten: Um mit Mönchengladbach im Rennen um die Standort-Plätze bei der Europameisterschaft 2024 die Nase vorn zu haben, hat die „KSS“ 3654 zusätzliche Sitzplätze im Stadion ausfindig gemacht (hier mehr dazu lesen).
Jetzt fragen sich viele Kölner, was das für den FC und seine Heimspiele im Rhein-Energie-Stadion bedeutet. EXPRESS beantwortet die wichtigsten Fragen!
Kann der FC nach dem Umbau die größere Zuschauerkapazität nutzen?
Erst einmal: Nein. Will der 1. FC Köln weiter einen Stehplatzbereich im Süden anbieten, würde man bei Nutzung der neuen Plätze auf eine Kapazität von rund 54.000 Zuschauern kommen. Für Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Plätzen gibt es aber keine Betriebserlaubnis.
„Wenn diese Lösung so einfach umsetzbar wäre, hätten wir sie schon in die Diskussion eingebracht“, sagt Sportstätten-Chef Lutz Wingerath (46).
Kann man nicht einfach eine neue Betriebserlaubnis beantragen?
Schwierig, denn die Lärmschutzgutachten, die in den letzten Monaten erstellt worden sind, sprechen nach EXPRESS-Informationen eine deutliche Sprache: Bei Veranstaltungen mit mehr als 50.000 Besuchern bräuchte das Rhein-Energie-Stadion zwingend ein Dach, sonst wären erfolgreiche Klagen der Anwohner vorprogrammiert.
Ist eine Dach-Lösung im Stadion denkbar?
Prinzipiell schon, sie wäre allerdings auch teuer. Je nach Art des Daches würde es eine Investition von 20 bis 60 Millionen Euro erfordern – zu viel für eine Ausweitung der Kapazität um rund 4000 Plätze.
Also wäre ein größerer Ausbau doch die bessere Lösung?
Auch diese Variante ist derzeit wenig wahrscheinlich. Die Stadt hat nicht die Mittel für einen Ausbau, zudem muss das Stadion bei der EM 2024 im zugesagten Zustand sein. Heißt: Bekommt Deutschland den Zuschlag für das Turnier, ist eine Erweiterung in den nächsten Jahren vom Tisch!
Ein Ausbau auf 60.000 Zuschauer oder mehr würde aber wieder ganz andere Fragen aufwerfen: Was ist mit der Statik, dem Verkehr? Jahrelange Genehmigungsverfahren wären nötig.
Könnte der FC aus dem Rhein-Energie-Stadion eine reine Sitzplatz-Arena machen?
Die Option bestünde prinzipiell schon. „Zu einem Stadionerlebnis gehören aber auch Stehplätze“, macht FC-Boss Alex Wehrle (43) klar. Allerdings könnte nach erfolgtem Umbau der FC die neuen Plätze nutzen, wenn er sich noch einmal für das internationale Geschäft qualifiziert.