Der 1. FC Köln startet seine Mission Wiederaufstieg mit einem aufgeblähten Kader. Daher kündigen Christian Keller und Gerhard Struber unisono Abgänge bis zum Start der Saison an.
„Kader ist einfach zu groß“FC kündigt Abgänge an – mögliche Streich-Kandidaten
Es knubbelt sich auf dem Trainingsplatz des 1. FC Köln. Gerhard Struber (47) startet seine Mission Wiederaufstieg mit einem XXL-Kader. 24 Feldspieler und vier Torhüter standen an den ersten drei Trainingstagen auf dem Platz. Mit Florian Kainz (EM mit Österreich), Luca Kilian (Reha nach Kreuzbandriss), Leart Pacarada (Infekt), Marvin Obuz (Reha nach Muskelbündelriss) und Mark Uth (individuelle Vorbereitung) fehlen aktuell noch fünf weitere.
Das ergibt insgesamt eine Kadergröße von 33 Spielern. „Das ist einfach zu groß“, sagt Struber mit Blick auf die Saison: „Die Gruppe muss schon ein Stück kleiner werden.”
Christian Keller kündigt Leih-Modelle an
Das sieht auch Christian Keller (45) so. Der Sportboss kündigte zum Start daher schon Abgänge an. Er sagte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit 29 bis 30 in die Saison gehen.“ Dass die Gruppe aktuell so groß ist, war im Vorfeld aber einkalkuliert.
Denn jeder einzelne soll in den ersten Tagen seine Chance haben, sich dem neuen Trainer zu präsentieren und Eigenwerbung zu betreiben. Mit Struber ging es für jeden bei null los. Erst wenn sich der Österreicher ein umfassendes Bild von allen gemacht hat, soll es Gespräche mit jenen Spielern geben, die nur wenig Aussicht auf Spielzeit haben.
Dabei sind Leihmodelle für junge Spieler, wie in der vergangenen Saison bei Tim Lemperle, Jonas Urbig, Marvin Obuz oder Maxi Schmid, laut Keller durchaus „wahrscheinlich”. Ein potenzieller Kandidat ist Meiko Wäschenbach (20). Der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld ist gewaltig. Eric Martel und Denis Huseinbasic sind geblieben, von Jacob Christensen erhoffen sich die Verantwortlichen den nächsten Schritt und mit Mathias Olesen meldet auch ein Leih-Rückkehrer Ansprüche an.
Spätestens wenn jetzt auch noch Dejan Ljubicic bleib, herrscht ein Überangebot in der Zentrale. Einige Zweitligisten, sowie Vereine aus dem Ausland haben bereits ihr Interesse hinterlegt und könnten dem hochveranlagten Youngster, kommende Saison die nötige Plattform bieten.
Nicht nur im Mittelfeld wird es eng, auch im Sturm gibt es deutlich mehr Bewerber als Platz – selbst wenn Davie Selke nicht zurückkommt. Da könnte es besonders eng werden für Florian Dietz, der bereits vergangene Saison kaum eine Rolle gespielt hat. Der Angreifer hat zwar gerade erst betont, dass er seine Zukunft beim FC sieht, aber ob der Verein das auch so sieht ist fraglich. Gleiches gilt für Maxi Schmid, der ein durchschnittliches Jahr in der zweiten holländischen Liga hinter sich hat.
In der Abwehr-Zentrale führt anfangs wohl kein Weg an Timo Hübers und Dominique Heintz vorbei. Dahinter lauern mit Elias Bakatukanda und Julian Pauli zwei Talente auf ihre Chance. Der fünfte im Bunde ist Nikola Soldo, der in Kaiserslautern nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte. Gut möglich, dass der Sohn von Ex-Trainer Zvonimir am Ende überzählig ist, zumal es für ihn offenbar einen Markt gibt. Gleich mehrere Vereine aus Polen sollen sich erkundigt haben.
Doch noch hat jeder Spieler sein Schicksal selbst in der Hand. Erst in rund einem Monat geht es ins Trainingslager nach Österreich, bis dahin soll sich die potenzielle Aufstiegstruppe herauskristallisiert haben.