Steffen Baumgart tobte nach dem 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg. Der FC-Coach war aber nicht (nur) wegen des unbefriedigenden Ergebnisses auf dem Baum, sondern wegen des Rasens.
„Leider keinen Einfluss“Stadion-Boss reagiert auf Baumgarts Rasen-Kritik und kontert mit feiner Spitze
Er hatte Rede-Bedarf! Steffen Baumgart (51) musste nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Augsburg (4. November 2023) mächtig Dampf ablassen. Der Ärger des FC-Trainers fokussierte sich dabei aber nicht auf das Ergebnis oder die Leistung, sondern auf den Rasen im Rhein-Energie-Stadion. In seiner Wut-Rede schimpfte Baumgart gegen die Stadt, bezeichnete das Kölner Geläuf als „Frechheit“ und „Gefahr“ für die Spieler.
Nun meldet sich Stadion-Boss Lutz Wingerath zu Wort. Als Geschäftsführer der Kölner Sportstätten (KSS) ist er maßgeblich für die Qualität des Rasens verantwortlich.
Lutz Wingerath erklärt die Rasen-Situation im Rhein-Energie-Stadion
Er sagt gegenüber EXPRESS.de: „In Situationen wie diesen, mit extremen Regenfällen in den vergangenen Tagen und vor allem auch unmittelbar vor dem Spiel, arbeiten wir mit unserem Team sehr hart, um den Rasen in all unseren Stadien in den trotz der widrigen Umstände bestmöglichen Zustand zu bringen. Zudem arbeiten wir in regelmäßigen Abständen mit externen Experten. Auch in dieser Woche ist der Rasen von einem solchen begutachtet worden, der sowohl den Wassergehalt in der Rasentragschicht, als auch die Nährstoffversorgung und den optischen Zustand überprüft und für OK befunden hat.“
Baumgart sah das am Samstagabend anders. Der FC-Coach regte sich fürchterlich über den seifigen Boden auf. Er polterte: „Die Jungs haben sich mehr auf den Arsch gelegt als alles andere.“ Wie beim 1:1-Ausgleich, als Linton Maina (24) im Zweikampf mit Robert Gumny (25) den Halt verlor und anschließend nicht mehr hinterherkam.
„Auf die fortwährenden, teils heftigen Regenfälle der vergangenen Tage hat unser Team leider keinen Einfluss, die Auswirkungen können durch Gegenmaßnahmen lediglich abgeschwächt werden, was selbstverständlich erfolgt ist“, verteidigt sich Wingerath.
Und auch zu Baumgarts Vorwurf, das Rhein-Energie-Stadion sei in den ersten drei Ligen das einzige Stadion, „das keinen vernünftigen Rasen hat“, nahm der Stadion-Chef Stellung. Und diese Steilvorlage konnten die Kölner Sportstätten locker kontern: „Da auch der Rasen in anderen Stadien erwähnt worden ist, möchten wir an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass ‚unser‘ Rasen bei Viktoria Köln in Höhenberg vor wenigen Wochen als bester Rasen der dritten Liga der letzten Saison von der DFL ausgezeichnet worden ist.“
Immerhin hat der Rasen nun Zeit sich zu erholen. Denn es bleiben knapp drei Wochen Zeit, um das Geläuf für das nächste Heimspiel gegen den FC Bayern München (24. November 2023, 20.30 Uhr) auf Vordermann zu bringen und Baumgart den Teppich zu liefern, den er erwartet.