Der 1. FC Köln blieb in der Vergangenheit unter seinen Möglichkeiten, auch aufgrund der unwürdigen Bedingungen am Geißbockheim. Findet auch Trainer Steffen Baumgart und richtete sich in einer Ruck-Rede an die Stadt.
„Geiler Weg nach oben!“FC-Coach Baumgarts Ruck-Rede mit Appell an die Stadt Köln
Köln. Lukas Podolski (36) war der Stein des Anstoßes. Der Weltmeister von 2014 hatte in einem Interview mit dem „Kicker“ einmal mehr betont, dass der 1. FC Köln sein Potenzial seit Jahren nicht ausschöpfen würde.
Steffen Baumgart (49) brauchte nicht lange überlegen: „Lukas Podolski hat nicht Unrecht, aber er war auch ein Teil davon. Als er da war, hat sich der FC ja auch nicht großartig weiterentwickelt, das muss man ja auch klar sagen. Es stimmt schon, dass sich andere besser entwickelt haben. Der Verein hat nicht alles ausgeschöpft, was man ausschöpfen kann.“
Infrastrukur beim 1. FC Köln bestenfalls zweitklassig
Baumgart skizziert, wie das Geißbockheim aus allen Nähten platzt. „Wir liegen bei der Infrastruktur weit unter manchem Zweitligisten. Das gibt mir zu denken. Ich habe nur einen Top-Platz und ein Top-Stadion. Und der Oktober kommt noch. Dann trainieren viel zu viele Teams auf wenigen Plätzen unter schlechten Bedingungen. Beim Nachwuchs-Leistungs-Zentrum oder unseren Kabinen sind wir am untersten Ende der Fahnenstange angelangt. In Paderborn habe ich möglichen Neuzugängen zuerst die Trainingsbedingungen gezeigt, dann sind wir ins Gespräch gegangen. Hier ist es genau umgekehrt“
1. FC Köln muss sich nach Alternativen umsehen
Seit Jahren kämpft der Klub um den Ausbau des Geißbockheims, hat inzwischen drei Millionen Euro Entwicklungskosten in das Projekt gesteckt, sucht inzwischen auch wieder nach anderen Alternativen. Doch Baumgart findet, dass der 1. FC Köln von der Politik im Stich gelassen wird. „Es müssen Lösungen geschaffen werden. Sonst wird dieser Standort auf Dauer nicht so gut sein, wie wir uns das alle wünschen. Ich möchte nicht immer hören, was nicht geht, sondern was geht! Wir brauchen Hilfe von außerhalb und wir brauchen alle in einem Boot. Menschen, die auch gewillt sind Lösungen zu finden, statt immer nur zu sagen, was nicht möglich ist.“
Auch zu seiner Arbeit zieht Baumgart eine Parallele: „Als ich hierher kam, hat man auch gesagt, man könne mit der Mannschaft keinen guten Fußball spielen. Jetzt sieht man: Geht doch. Einfach machen.“ Es war eine echte Ruck-Rede für Köln. „Wir sind der größte Werbeträger, der FC hat in dieser Stadt die größte Strahlkraft. Ich möchte, dass wir an einem Strang ziehen, die Stadt, der Verein, damit wir gemeinsam einen geilen Weg nach oben finden.“