Der nächste Test ist absolviert: Am Samstag traf der 1. FC Köln auf Kickers Offenbach. Ein echter Gradmesser.
Nächster Test-Sieg gegen OffenbachMüde Kölner zeigen Moral – Struber dreht Kapitäns-Roulette
Die Marschroute hatte Trainer Gerhard Struber (47) mit zwei Worten vorgegeben: „Feuer frei!“ Im Testspiel gegen Regionalliga-Klub Kickers Offenbach wollte der FC einiges sehen – Zweikampfstärke, Kompaktheit, aggressives Pressing und Tore.
Was er zu sehen bekam: Eine Kölner Mannschaft, die sich richtig schwertat, aber auch richtig gute Ansätze und Herz zeigte. Am Samstag (13. Juli 2024) gab es im Kölner Südstadion ein zähes 3:1 gegen den Viertligisten.
1. FC Köln: Struber-Truppe gewinnt mit 3:1 gegen Kickers Offenbach
Die Kölner präsentierten erstmals die neuen roten Auswärtstrikots mit den markanten Strahlen auf der Brust in einem Spiel, der Gegner kickte im schwarzen Outfit. Struber drehte auch wieder ordentlich am Kapitänsroulette. Diesmal trug Eric Martel die Binde.
Zuvor waren in den wegen der Absage des Gastspiels in Nettetal erst zwei Testspielen schon die Keeper Marvin Schwäbe und Jonas Urbig, sowie Jan Thielmann und Timo Hübers Spielführer. Festgelegt hat sich der Trainer noch nicht, Florian Kainz, Kapitän in der Vorsaison, stößt erst am 16. Juli zum Team. Am Sonntag beginnt er nach der EM erstmal mit der Leistungsdiagnostik.
Gegen Offenbach fehlte auch Leart Pacarada, der erst seit ein paar Tagen im Mannschaftstraining ist. Er schrieb fleißig Autogramme auf der Tribüne.
Bei den anderen Kölnern sah man auf dem Rasen die müden Beine nach einer harten Trainingswoche. Nach neun Minuten patzte Max Finkgräfe, seine verunglückte Kopfball-Rückgabe landete beim Gegner, da konnte der Ex-Viktoria-Köln-Spieler Valdrin Mustafa mühelos zur Führung einschieben. Nach 23 Minuten setzte Mustafa auch noch einen Kopfball an die Latte.
Den FC-Spielern fiel zunächst nicht viel ein, um gefährlich vors Tor zu kommen. Coach Gerhard Struber gab zahlreiche laute Kommandos. Nur Luca Waldschmidt hatte eine Chance und schoss einen guten Freistoß. Dann trat er eine Ecke – Timo Hübers stocherte den Ball zum 1:1 ins Tor. Zur Pause analysierte FC-Sportchef Thomas Kessler: „Das war viel Stückwerk und gutes Videomaterial für unser Trainerteam.“
Zur zweiten Halbzeit ließ Coach Struber zunächst fünf Spieler aus der Startformation auf dem Platz: Huseinbasic, Ljubicic, Hübers, Martel und Waldschmidt. Sie dürften zu seinen Leistungsträgern als Feldspieler zählen.
Raus mussten Urbig, Pauli, Finkgräfe, Maina, Thielmann und Lemperle. Rein kamen für sie: Schwäbe, Heintz, Tigges, Carstensen, Bakatukanda und Adamyan. Letzterer machte dann nach feinem Pass von Waldschmidt das 2:1 (54.).
Ein weiteres Tor wurde wegen Abseits (Adamyan) nicht gegeben. Auch Downs, Olesen, Wäschenbach und Dietz wurden vor 4100 Fans noch eingewechselt. Nur Hübers stand über die komplette Spielzeit für den FC auf dem Feld. Im zweiten Abschnitt waren die Kölner auf jeden Fall dominanter, bewiesen Moral.
Sehenswert das 3:1 in der 77. Minute: Wäschenbach schickte Tigges auf der linken Außenbahn, dessen Hereingabe versenkte Adamyan. Doppelpack-Sargis! Auch Martel hatte noch eine gute Chance, doch Kickers-Keeper Johannes Brinkies klärte glänzend.
Struber zeigte sich nach Abpfiff zufrieden mit seiner Mannschaft: „Trotz der Ermüdung und des 0:1-Rückstand haben wir alles abgeschüttelt und sind wieder in Betrieb gekommen. Und zwar über Standards und über die ein oder andere richtig gute Aktion, wo wir dann zum Tore schießen gekommen sind. Das haben wir uns vorgenommen. Das war ein guter Test.“