„Fakt, dass er sich schwertut“Struber bedauert Entwicklung: Wird Angreifer beim FC durchgereicht?

Steffen Tigges im Spiel gegen Darmstadt.

Steffen Tigges durfte gegen Darmstadt 98 von Beginn an ran, musste aber nach einem Kopftreffer zur Pause runter (15. März 2025). 

Steffen Tigges kommt beim 1. FC Köln weiter nicht in Tritt. Der Stürmer konnte noch keinen einzigen Scorerpunkt verbuchen, obwohl er zuletzt mehrfach von Anfang an ran durfte. Nun droht er, durchgereicht zu werden.

von Jürgen Kemper  (kem)

Er lässt sich seinen Frust nicht anmerken, wirkt stets gut gelaunt und freundlich, dabei dürfte die Tor-Krise innerlich ganz schön an ihm nagen. Steffen Tigges (26) hat bisher in 15 Ligaspielen noch keinen Treffer, geschweige denn eine Torbeteiligung als Vorlagengeber verbuchen können.

Während er in der Hinrunde nur auf neun Kurzeinsätze als Joker kam, durfte er in der Rückrunde bereits dreimal von Beginn an ran. Doch die Chancen konnte er allesamt nicht nutzen.

Tigges droht in der Hierarchie durchgereicht zu werden

Der Angreifer war zwar wie immer bemüht und ungemein fleißig, doch sonderlich viel Torgefahr strahlte er nicht aus. Das weiß auch Gerhard Struber. „Es ist ein gewisser Fakt, dass er sich im Moment schwertut, ins Toreschießen zu kommen“, sagt der FC-Trainer.

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Nun droht er in der Stürmer-Hierarchie durchgereicht zu werden. Während er gegen Ulm und Darmstadt noch beginnen durfte, ist nun Tim Lemperle zurück und in Paderborn bereit für seinen ersten Startelfeinsatz seit Dezember.

Damion Downs dürfte nach seiner Hand-OP ebenfalls wieder einsatzbereit sein, und Imad Rondic dürfte sich mit seinem auffälligen Joker-Auftritt gegen Darmstadt auch an Tigges vorbeigeschoben haben. Mit der Tor-Krise zurück ins zweite Glied.

Nicht einfach, wenn das Selbstvertrauen in den letzten Monaten ohnehin gelitten hat. Aber Struber ist sich sicher: „Er ist einer, der nicht aufgibt, der mit Widerständen gut umgeht. Ein Spieler, der von seiner Haltung vieles mitbringt, was man sich wünschen kann.“

Diese Resilienz muss Tigges nun erneut unter Beweis stellen. In der vergangenen Saison gelang ihm das ganz zum Schluss. Knapp 30 Spieltage hatte nicht viel geklappt und dann erzielte er auf einmal drei Tore in sieben Spielen. Damit der Knoten dieses Mal platzt, helfen erneut nur Erfolgserlebnisse.

„Er ist sehr bemüht. Wir wissen, dass ihm ein Tor in der Liga extrem guttun würde, um den Bann zu brechen“, sagt Struber und hat eine klare Forderung an seinen Schützling: „Er muss dranbleiben, sollte die Situation nicht zerreden. Wir als Trainerteam sind mit ihm im Austausch und versuchen Steffen zu unterstützen.“

Gut möglich aber, dass die Geduld bei den Verantwortlichen endlich ist. Bereits im Sommer wurde eine Trennung diskutiert, Tigges bevorzugte damals allerdings sich durchzubeißen. Im Sommer wird man wieder an selben Punkt sein, da beide Seiten weiterhin nicht zufrieden sein können. Mit einem Jahr Verspätung könnte dann die Liaison trotz eines bestehenden Vertrages bis 2026 ein Ende finden.