FC-U21 verliertHeftige Pleite nach Zimmermann-Entscheid – Abstiegssorgen immer größer

Mark Zimmermann schaut zu Boden.

Die Luft für Mark Zimmermann und die U21 des 1. FC Köln wird in der Regionalliga West immer dünner. Das Bild zeigt ihn am 10. Dezember 2022.

Die Abstiegssorgen für die U21 des 1. FC Köln werden immer größer. Nach einer heftigen Niederlage bei RW Oberhausen bleibt die Frage, ob Noch-Trainer Mark Zimmermann der richtige Mann für den Trainerposten ist.

von Felix Stollenwerk  (sto)

Heftige Niederlage für die U21 des 1. FC Köln!

Der Abstiegskampf in der Regionalliga West spitzt sich für den FC immer weiter zu. Nach einer herben 0:5-Pleite bei Rot-Weiß Oberhausen am Samstag (4. Februar 2023) kann sich die Mannschaft von Noch-Trainer Mark Zimmermann (48) nicht von einem Abstiegsplatz lösen.

U21: Zimmermann-Aus zum Saisonende

Erst am Freitag (3. Februar) gab der Verein bekannt, nicht über das Saisonende hinaus mit Zimmermann zusammenarbeiten zu wollen. Der Vertrag des Trainers läuft zum 30. Juni 2023 aus und wird nicht verlängert. Lukas Berg (29), neuer Chef des Kölner Nachwuchsleistungszentrums, erklärte: „Wir sind überzeugt davon, dass Mark und sein Team ihre bisherige sehr erfolgreiche Arbeit fortsetzen und die Mannschaft zum Klassenerhalt führen.“

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In Oberhausen wollte Zimmermann mit seiner Noch-Mannschaft Punkte entführen und beweisen, dass Berg in seiner Analyse richtig liegt. Doch die U21 verlor die Auswärtspartie bei Rot-Weiß deutlich. Die 0:5-Pleite wirkte alles andere als vielversprechend.

Kurz nach Anpfiff lagen die Kölner bereits hinten. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam Matona-Glody Ngyombo zum Abschluss und brachte das Netz hinter Torwart-Neuzugang Julian Roloff zum Zappeln (2. Minute). Es sollte nicht das einzige Mal bleiben.

Denn die Kleeblätter legten nach. Christian März setzte sich nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Oberhausener unter Bedrängnis im Strafraum durch und erhöhte auf 2:0 (18.). Noch vor der Pause sorgte Anton Heinz mit dem 3:0 bereits für die Vorentscheidung (38.).

Bittere Pleite vergrößert die Abstiegssorgen

Die Fans, die schon zur Halbzeit vermuteten, dass der Nachmittag aus FC-Sicht ein ganz bitteres Ende nehmen könnte, wurden dann im zweiten Spielabschnitt bestätigt.

Wieder war es RWO-Angreifer Anton Heinz, der für Oberhausener Jubel sorgte. Zwar war FC-Keeper Roloff noch am Schuss aus dem Strafraum dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern (66.). Den Schlusspunkt setzte dann der für Doppelpacker Heinz eingewechselte Rinor Rexha mit einem schönen Heber (89.).

Diese Fußballer wären beinahe beim FC gelandet

Die Fast-Transfers des 1. FC Köln

Glücklich hebt der deutsche Mannschaftskapitän Franz Beckenbauer bei der Siegerehrung im Münchner Olympiastadion für die Fußball-WM 1974 den eroberten WM-Pokal hoch.

Franz Beckenbauer stand gegen Ende seiner erfolgreichen Karriere vor einem Wechsel vom HSV zum 1. FC Köln: Zur Saison 1982/1983 bemühte sich Geißbock-Manager Hannes Löhr um den deutschen Weltmeister. FC-Trainer Rinus Michels, der die Niederlande bei der WM 1974 trainiert hatte, wehrte sich allerdings gegen die Verpflichtung des 36-jährigen „Kaisers“. Beckenbauer wechselte nicht an den Rhein, sondern in die USA zu New York Cosmos. (Foto: 07. Juli 1974)

Schalke-Torwart Manuel Neuer wirft den Ball ab.

Schalkes Manuel Neuer sollte 2006 als neue Nummer zwei zum 1. FC Köln wechseln, um Stefan Wessels Dampf zu machen. Nachdem sich jedoch Schalkes zweiter Keeper Christofer Heimeroth Richtung Gladbach verabschiedet hatte, blieb Neuer bei seinem Herzensverein. Sein folgender Karriere-Verlauf ist bekannt. (Foto: 19. August 2006)

Der französische Verteidiger Laurent Blanc erhält eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit.

Im Sommer 1995 sollte eigentlich ein späterer Weltmeister in die Domstadt kommen: der französische Abwehrboss Laurent Blanc. Voraussetzung: Der 1. FC Köln qualifiziert sich über den DFB-Pokal für den europäischen Wettbewerb. Der Traum platzte allerdings, als der FC im Pokal-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg den Kürzeren zog. Blanc, der 1998 die Welt- und zwei Jahre danach die Europameisterschaft gewann, ging von der AS Saint-Étienne nach Auxerre. (Foto 8. Juli 1998)

Der Schalker Felipe Santana jubelt nach dem ersten Tor gegen den VfL Wolfsburg.

Der zweifache Deutsche Meister Felipe Santana, der nach seiner erfolgreichen Zeit beim BVB auch für den FC Schalke verteidigte, war sich im Sommer 2015 mit dem 1. FC Köln bereits einig. Auch S04 stimmte dem Wechsel zu. Das Problem: Der Innenverteidiger fiel am Geißbockheim durch den Medizincheck – wegen eines Muskelfaserrisses. Ein halbes Jahr später wurde der Brasilianer nach Russland zu Kuban Krasnodar verlieren. (1. Februar 2014)

Der deutsche Mittelfeldspieler und Kapitän Lothar Matthäus (r.) und sein Mitstreiter Pierre Littbarski (l.) bejubeln vor der deutschen Fahne den WM-Titel in Italien.

Der heutige Sky-Experte Lothar Matthäus zählt ebenfalls zu jenen, die fast beim 1. FC Köln gelandet wären: 1984 wollte Matthäus Borussia Mönchengladbach verlassen, ihm lag ein „unterschriftsreifes Angebot“ des FC vor. In Köln hätte er gemeinsam mit Pierre Littbarski (l.) spielen können. Ob der sportlichen Perspektive zog der gebürtige Franke Matthäus aber einen Wechsel zum FC Bayern München vor. Der Europameister von 1980 wurde 1990 auch Weltmeister und sammelte insgesamt sieben Deutsche Meisterschaften. (Foto: 7. Juli 1990)

Dortmunds Shinji Kagawa jubelt nach seinem Treffer zum 2:1 gegen Manchester City, indem er in die Höhe springt und die Faust ballt.

Shinji Kagawa avancierte bei Borussia Dortmund ab 2010 zum Topstar. Doch noch bevor der Japaner seinen Weg zum BVB fand, war er auch dem FC Schalke, Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln angeboten worden. 350.000 Euro sollte die Ausbildungsentschädigung für den Mittelspieler von Cerezo Osaka betragen – für den 1. FC Köln zu teuer. Dabei lieferte Kawaga von Beginn an in der Bundesliga: In seiner ersten Saison bei den Schwarz-Gelben traf er in 18 Spielen achtmal. (Foto: 4. August 2010)

Der Stürmerstar der AC Mailand, Andrij Schewtschenko, jubelt und reißt dabei den Mund weit auf.

Der Legende nach soll der einstige FC-Trainer Peter Neururer Stürmer Andrij Schewtschenko bereits im Jahr 1997 auf dem Zettel gehabt haben. Weil ein Klub-Verantwortlicher den ukrainischen Angreifer allerdings als zu „exotisch“ empfand, scheiterte eine Verpflichtung, die Köln lediglich 150.000 Mark gekostet hätte. „Sheva“ ging zwei Jahre später zur AC Milan, wo er zum Star Weltstar avancierte und 2003 die Champions League gewann. (Foto: 10. März 2004)

Hamburgs Eric Maxim Choupo-Moting jubelt über sein Tor und reißt den Mund auf.

Sein Wechsel zum 1. FC Köln war scheinbar perfekt: Eric Maxim Choupo-Moting sollte 2011 vom HSV zum FC wechseln. Der Transfer scheiterte jedoch an einem defekten Faxgerät: Der von Choupo-Motings Vater verschickte Vertrag ging – über den Umweg Köln – 13 Minuten zu spät bei der DFL ein. Die Registrierung des Spielers beim 1. FC Köln war nicht mehr möglich. (Foto: 2. Oktober 2010)

Eine Frontalaufnahme von Jupp Heynckes im Jahr 1974. Heynckes trägt ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Mitte der 1960er-Jahre bemühte sich FC-Präsident intensiv Franz Kremer um die Dienste des Gladbachers Jupp Heynckes. Doch das Buhlen um den talentierten Angreifer endete erfolglos: Heynckes schloss sich 1967 Hannover 96 an. Drei Jahre später ging er zurück in seine Heimatstadt und prägte dort in den 70ern eine Ära mit vier Deutschen Meisterschaften. 1974 wurde er mit den Kölnern Bernd Cullmann, Heinz Flohe und Wolfgang Overath Weltmeister. (Foto: 28. Februar 1974)

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Somit rangiert die U21 der Kölner nach 21 Spielen weiterhin mit 20 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz, dem ersten Abstiegsrang. Einen Punkt vor Rot Weiss Ahlen, die allerdings zwei Spiele weniger gespielt haben. Somit werden die Abstiegssorgen immer größer. Mittlerweile wartet der FC seit elf Spielen auf einen Sieg in der Regionalliga. Die Frage, ob Mark Zimmermann noch der richtige Trainer für die Mannschaft ist, drängt sich mit jedem verpassten Punkt weiter auf.

Regionalliga: Fortuna Köln gewinnt 6:0

Immerhin durfte sich die U21 über Schützenhilfe aus der Südstadt freuen. Denn Fortuna Köln gewann 6:0 gegen Abstiegskandidat SG Wattenscheid 09. Die Wattenscheider stehen nur zwei Punkte hinter dem 1. FC Köln auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Im heimischen Südstadion kamen die anwesenden Fortuna-Fans voll und ganz auf ihre Kosten. Mit 6:0 feierte der Südstadt-Club ein echtes Schützenfest. In der ersten Halbzeit stellten Adrian Stanilewicz (22. Minute) und Lars Lokotsch (34.) mit ihren Treffern die Weichen bereits auf Richtung Sieg.

In der zweiten Halbzeit sorgten Sascha Marquet (70.) und Dustin Willms (72.) per Doppelschlag für die Entscheidung, ehe Jonas Scholz (86.) und erneut Lars Lokotsch (89.) für den 6:0-Endstand sorgten. Die Fortuna klettert damit auf den achten Tabellenplatz und steht mit 32 Punkten weit von den Abstiegsrängen und der U21 des 1. FC Köln entfernt.