FC-Vergleich zur Saison 21/22So hat sich das Baumgart-Spiel durch die Doppelbelastung verändert

Die Spieler des 1. FC Köln springen in der Mauer hoch.

Die Profis des 1. FC Köln bei der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am 9. November 2022

Eine Daten-Analyse zeigt, wie sich das Spiel des 1. FC Köln in der aktuellen Saison im Vergleich zum ersten Jahr unter Steffen Baumgart verändert hat.

Am 21. Januar 2023 startet der 1. FC Köln mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen ins neue Bundesliga-Jahr – und damit den Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur drei Punkte.

Hinter dem Team von Steffen Baumgart (50) liegt durch die Europapokal-Doppelbelastung und viel Verletzungspech eine kräftezehrende erste Saisonhälfte. Die Datenscouts von „CREATEFOOTBALL“ haben für EXPRESS.de zusammengefasst, wie sich die FC-Statistiken im Vergleich zur Vorsaison verändert haben.

1. FC Köln: Vergleich der aktuellen Bundesliga-Saison zu 2021/22

Das Wichtigste zuerst – der Output: Der FC kassiert deutlich mehr Tore als er schießt. Hoffnung macht allerdings das Expected-Goals-Modell (statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein Abschluss im Tor landet). Zieht man diesen Wert heran, dann würde der 1. FC Köln deutlich erfolgreicher dastehen als er es jetzt tut. Und sogar etwas erfolgreicher als vergangene Saison. Im Klartext: Der FC lässt einfach zu viele Großchancen liegen, aus den Möglichkeiten der Kölner hätten mehr Tore resultieren müssen.

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Trainer Baumgart lässt in dieser Saison deutlich häufiger im 4-2-3-1 auflaufen als noch vergangene Saison, in der das Team ebenso häufig im 4-1-3-2 spielte. Dadurch steht die Mannschaft defensiv besser, auf Kosten der eigenen Offensive. Köln lässt deutlich weniger Schüsse zu als vergangene Saison, schießt dafür allerdings auch deutlich weniger auf das gegnerische Tor.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22. Alles bezogen auf 90 Minuten.


Dieser Text stammt von der Fußball-Consultancy CREATEFOOTBALL GmbH, die national wie international Profivereine, Berateragenturen sowie Medienanstalten in den Themenfeldern Datenscouting und -analyse berät


Die Mannschaft agiert viel abwartender, nicht mehr so aggressiv im (Gegen-)Pressing, zieht sich eher zurück und überlässt dem Gegner auch deutlich mehr den Ball. Köln tritt nicht mehr ganz so ballbesitzorientiert auf.

Die Intensität im Spiel von Baumgart wurde, gewiss bedingt durch die Mehrfachbelastung, heruntergefahren. Zwar läuft das Team mehr, dafür aber nicht so intensiv. Erklärung hierfür ist das nicht mehr so aggressive (Gegen-)Pressing.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22. Alles bezogen auf 90 Minuten.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22. Alles bezogen auf 90 Minuten.

In der vergangenen Saison zeichnete sich Köln unter anderem durch das Pressing und die daraus resultierenden (hohen) Ballgewinne aus, die eine Umschaltsituation inklusive Konter nach sich zogen. Da die Spielphilosophie in dieser Saison abwartender gestaltet wird, sind auch die Statistiken zu Balleroberungen und Konter etwas niedriger.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22. Alles bezogen auf 90 Minuten.

Die Bundesliga-Statistiken des 1. FC Köln in der aktuellen Saison (r.) im Vergleich zur vergangenen Spielzeit 2021/22. Alles bezogen auf 90 Minuten.

Die zweite Stärke der vergangenen Saison waren die Flanken. Zwar ist die Anzahl der Hereingaben in dieser Spielzeit etwas niedriger (20,7 gegenüber 19 pro 90 Minuten). Allerdings hat der FC mittlerweile auch weniger Ballbesitz (55,6 gegenüber 52,8 Prozent). Somit ist das Kölner Spiel immer noch sehr flankenlastig (weiterhin Spitzwert in der Bundesliga). Jedoch fehlt Anthony Modeste als Abnehmer spürbar! Und das, obwohl sich die Erfolgsquote in den Luft-Zweikämpfen leicht erhöht hat (mittlerweile 43,6 statt zuvor 42,5 Prozent).

Im eigenen Ballbesitz hält Köln etwas länger den Ball, spielt längere Ballstafetten und schafft es so, sich häufiger in das gegnerische Drittel beziehungsweise den gegnerischen Strafraum zu spielen. Allerdings nimmt sich das Team weniger Abschlüsse. Auch hier fehlt Modeste mit durchschnittlich 3,1 Abschlüssen pro 90 Minuten.