Am 17. Spieltag empfängt der 1. FC Köln den VfB Stuttgart. Steffen Baumgart sprach auf der Spieltags-Pressekonferenz über das Hinrunden-Finale.
FC-PressekonferenzBaumgart vor Stuttgart-Spiel: „Das zeichnet uns gerade am meisten aus“
Auf den 1. FC Köln wartet das letzte Spiel des Jahres: Am Sonntag (19. Dezember 2021) ist der VfB Stuttgart im Rhein-Energie-Stadion zu Gast. Wie geht Steffen Baumgart die Partie an?
Lesen Sie die Pressekonferenz mit dem FC-Trainer hier noch einmal nach.
1. FC Köln – VfB Stuttgart: Das sagt Steffen Baumgart
Baumgart über Schwäbe: Er bringt gute Leistungen und zeigt genau das, was wir von ihm erwartet haben. Er ist nicht nur ein Ersatz, sondern gibt der Mannschaft Sicherheit im Spiel. Er ist die klare Konkurrenz zu Timo. Und das vorbildlich, auch in der Zusammenarbeit untereinander. Wir hatten bisher keinen Leistungsverlust auf der Linie. Das ist ganz wichtig und zeichnet diese Mannschaft auch insgesamt aus, dass wir jeden ersetzen können. Das brauchen wir, um Erfolg zu haben.
Baumgart über Schindler: Er hatte es gerade auch am Anfang von der Bewertung her nicht so einfach. King war ausgeliehen, kam wieder und hat sich in das Team reingearbeitet. Er ist mit Freude hier und gibt Gas, setzt alles dran, um mehr Einsätze in der Startelf zu bekommen. Ohne, dass er sauer ist, wenn er die nicht hat. Ich habe immer betont: Es gibt nicht die erste Mannschaft, sondern es gibt alle. Wie wichtig alle sind, haben wir in der Halbserie mehr als einmal gesehen. King ist so ein Spieler, den man sich als Trainer wünscht, wenn es darum geht, dass alle mitziehen und nicht eingeschnappt durch die Gegend laufen, wenn sie nicht spielen. Ich freue mich, ihn zu haben, wie viele andere auch. Louis Schaub ist ein ähnliches Beispiel. Er hat gegen Wolfsburg sein erstes Spiel von Beginn an gemacht, das hätte er auch schon früher verdient gehabt und hat trotzdem weiter Gas gegeben. Das wünscht man sich als Trainer. Dann sieht man auch eine Einheit auf dem Platz, das zeichnet uns gerade am meisten aus. Die Jungs gehen jedes Spiel mit 100 Prozent an.
Baumgart über sein erstes halbes Jahr in Köln: Ich freue mich, hier zu sein – und auch jeden Tag, hier sein zu dürfen. Ich sehe das immer noch als große Herausforderung und gehe da jeden Tag mit viel Demut ran. Die Zusammenarbeit ist nicht nur im Trainerteam positiv, das komplette Geißbockheim zieht mit. Auch wenn es für alle keine einfache Zeit ist. Köln ist kein Verein, wo die Ruhe Einzug hält. Ich bin aber zufrieden, fühle mich wohl und hoffe, dass das lange so bleibt.
Baumgart über die Tabellensituation: Ich bin nicht unzufrieden, auch wenn ich sage, wir hätten den einen oder anderen Punkt mehr haben können. Wir sollten mit den 22 Punkten zufrieden sein, wissen aber, was wir besser machen können. Ich gehe davon aus, dass wir gute Möglichkeiten haben, auf 25 zu kommen. Ich bin mit der kompletten Situation wirklich zufrieden, weil ich sehe, wie sich die Jungs entwickeln. Wir haben kaum Verletzte, viele Sachen gut umgesetzt. Die Mannschaft hat ein ganz anderes Gesicht als noch vor einem halben Jahr. Da sind so viele positive Dinge dabei, die hängen jetzt nicht von 22, 23 oder 25 Punkten ab. Ich werde nie ganz zufrieden sein, aber unzufrieden sehen Sie mich nicht.
Baumgart über Erleichterung nach dem Wolfsburg-Sieg: Wir haben lange gelesen, dass wir keinen Auswärtssieg hatten. Jetzt haben wir nur noch eine Statistik, der wir hinterherhinken: Wir haben noch kein Spiel zu null gehabt. Viel wichtiger ist, dass wir es geschafft haben, das Spiel für uns über die Linie zu bringen. Wolfsburg hätte den Sack vorher zu machen können, dann hätten wir trotz des guten Spiels wieder mit leeren Händen da gestanden. Es war wichtig, das Spiel in den letzten Minuten mal für uns zu entscheiden. Das war befreiend, dass man bei einem Champions-League-Teilnehmer nicht nur dominant auftreten, sondern auch gewinnen kann. In Köln geht nichts ohne Druck. Der Druck war schon zu spüren, und er wird auch am Wochenende da sein. Aber irgendwo gehört der auch dazu.
Baumgart über den Pokal-Sieg in Stuttgart: Man nimmt immer was aus Spielen mit, aber wir nehmen das nicht als Schablone. Wir werden ja auch mit einer anderen Aufstellung spielen als damals.
Baumgart über die Wolfsburg-Analyse: Aus dem Wolfsburg-Spiel nehme ich mit, dass wir gegen fast jede Mannschaft Fußball spielen können und immer wieder Lösungen haben. Und damit hören wir nie auf, egal in welcher Phase wir sind oder wie es steht. Die Konter von Wolfsburg sind aus Standards entstanden, die wir nicht gut zu Ende gespielt haben. Das kann uns immer wieder passieren. Daran werden wir arbeiten, aber deswegen werden wir unser Spiel nicht ändern. Wir wollen unseren Weg gehen und können daraus lernen.
Baumgart über Stuttgart: Stuttgart hat in Wolfsburg gezeigt, dass sie kein einfacher Gegner sind. Es gibt Möglichkeiten, sie zu schlagen – wir kennen aber auch die Gefahr ihres sehr guten Umschaltspiels, sie kommen schnell über die Außen. Es gibt viele Ansätze für uns, aber die hatten wir auch gegen Augsburg und haben nicht gewonnen. Für uns geht es nicht darum, irgendwas zu vergolden, wir wollen einfach das Heimspiel gewinnen. Dafür werden wir alles tun, das wird unser Ziel sein. Stuttgart war auch gegen Bayern phasenweise am Drücker. Wenn man das Spiel ohne die Tore betrachtet, war Bayern nicht so sehr überlegen. Ich habe viele gute Ansätze von Stuttgart gesehen. Das wird kein Selbstläufer, das wissen wir.
Baumgart über Skhiri: Ich weiß nicht, ob der Afrika Cup stattfindet oder nicht. Wir kennen den Abstellungstermin, wann wir ihn abstellen müssten. Wenn das Turnier verschoben wird, stellt sich die Frage, wohin. Ich lasse viele Sachen auf mich zukommen und mache wir Gedanken, wenn es so weit ist. Wenn er da ist, umso besser.
Baumgart über Wehrle: Er ist noch hier, sein Vertrag läuft noch und endet nicht morgen. Er hat eine freie Entscheidung getroffen. Damit müssen wir alle umgehen. Im Fußballgeschäft ist es oft ein Kommen und Gehen. Ich freue mich auf die letzten Monate mit Alex, alles andere lassen wir auf uns zukommen. Ich arbeite gerne mit ihm zusammen, aber dadurch muss ich meine Arbeit nicht ändern. Ich bin gerne hier. In unserem Geschäft hat man immer mal einen Wechsel. Oft auf der Trainerposition, jetzt in anderen Bereichen. Der Verein hat lange vor uns existiert und wird es auch noch nach uns. Entscheidend ist, dass man alles gibt, wenn man da ist. An meiner Arbeit wird sich nichts ändern.
Baumgart über sein Personal: Ellyes Skhiri ist weiterhin krank, wird ausfallen. Dejan Ljubicic haben wir noch mal in die Klinik geschickt, das Spiel kommt zu früh. Er hatte keinen Urlaub, hat eine sehr gute Halbserie gespielt. Sein Körper braucht Ruhe, die geben wir ihm jetzt. Tony Modeste und Salih Özcan sind wieder ins Training eingestiegen. Ob sie in der Startelf stehen, werden wir vor dem Spiel entscheiden.