Brisantes FC-Wiedersehen mit Ex-Boss Wehrles Abschiedswunsch ging nicht in Erfüllung

Alexander Wehrle sitzt beim VfB Stuttgart auf der Bank.

Ex-FC-Boss Alexander Wehrle am 23. März 2022 bei seiner Vorstellung in Stuttgart.

Der 1. FC Köln kämpft um Platz sechs, Alexander Wehrles VfB Stuttgart um den Klassenerhalt. Steffen Baumgart betont vor dem Wiedersehen: Der Europa-Einzug geht auch auf das Konto des Ex-Bosses.

von Martin Zenge  (mze)

Köln will in die Europa League – Alexander Wehrle (47) in der Bundesliga bleiben!

Das erste Wiedersehen mit dem langjährigen FC-Geschäftsführer könnte kaum brisanter sein: Um noch auf Platz sechs zu springen, muss das Baumgart-Team am Samstag (14. Mai 2022) in Stuttgart gewinnen, wo Wehrle im März als Vorstandsvorsitzender übernommen hat. Der VfB wiederum braucht die drei Punkte für den Klassenerhalt. Das hatte sich Wehrle eigentlich ganz anders vorgestellt…

„Ich freue mich auf den 34. Spieltag“, so der Schwabe vor zwei Monaten im EXPRESS.de-Interview. Sein großer Abschiedswunsch damals: „Am liebsten wäre es mir, wenn der VfB bis dahin den Klassenerhalt geschafft hat und der FC die Europa League schon sicher hätte.“ Klappte beides nicht!

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Alexander Wehrle: „Ein besonders emotionales Spiel für mich“

Köln darf sich nach der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg zwar auf die Conference League freuen, will (mit Schützenhilfe von Bochum) aber noch mehr. Stuttgart hofft dank des 2:2 bei den Bayern wieder auf die direkte Rettung, mit einem Sieg gegen den FC und einer gleichzeitigen Pleite von Hertha in Dortmund ist Rang 15 drin. Wehrle oder Köln – nur einer kann am Samstag so richtig feiern!

„Natürlich ist das ein besonders emotionales Spiel für mich, doch jetzt zählt nur der VfB“, sagt der 47-Jährige dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Mehr als neun Jahre lang fieberte Wehrle mit dem FC, nun hilft ihm nur noch eine Pleite der Geißböcke.

Schon verrückt: Sein Abschied ist gerade mal acht Wochen her. Vor einem Jahr hatte Wehrle gemeinsam mit Horst Heldt (52) und Jörg Jakobs (51) die Gespräche mit Steffen Baumgart (50) geführt, die Vertragsunterzeichnung des jetzigen Erfolgstrainers fand in seiner Kölner Wohnung statt. „Er war für mich ein wichtiger Ansprechpartner und mitverantwortlich dafür, dass ich hier bin“, sagt Baumgart vor dem Wiedersehen zu EXPRESS.de.

Nach dem Heldt-Aus fungierte Wehrle bis Januar sogar als alleiniger Geschäftsführer – ganz klar, die Euro-Überraschung geht auch auf sein Konto! „Da darf es keine zwei Meinungen geben“, betont Baumgart: „Alex hat einen großen Anteil an dieser Saison, das dürfen wir nicht vergessen, nur weil sich der Arbeitsplatz geändert hat.“

Thomas Kessler: „Platz für persönliche Dinge gibt’s da nicht“

Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (36) ergänzt: „Er hat im letzten Jahrzehnt einen hervorragenden Job für den FC gemacht. Wir drücken ihm persönlich die Daumen – aber am Wochenende nicht. Wir wollen die drei Punkte holen und damit unsere Chance auf die Europa League wahren. Platz für persönliche Dinge gibt’s da nicht.“

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Und nachlassen darf der FC schon gar nicht, Stuttgarts starker Auftritt in der Allianz-Arena war eine deutliche Warnung. Kessler: „Ich erwarte eine hochintensive Partie mit sehr emotionalen Fans auf beiden Seiten, das wird sicherlich ein Highlight-Spiel. In meinen Augen gibt es keinen Favoriten. Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir unser Potenzial und unsere Qualitäten zu 100 Prozent auf den Platz bringen.“

Sieht Baumgart genauso: „Stuttgart bringt von allen Mannschaften, die unten stehen, die stärkste Leistung und gehört am wenigsten dorthin. Der Kader ist schon Extraklasse und sehr gut zusammengestellt. Die Leistung gegen Bayern war auch keine Eintagsfliege.“ Der FC-Coach kündigt an: „Das wird noch schwieriger als gegen Wolfsburg.“