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KommentarFC klopft oben an, aber neue Töne am Geißbockheim: Demut statt Selbstgefälligkeit

Jubel nach dem Tor zum 1:0 (1. FC Köln).

Jubel beim 1. FC Köln, Trauer bei den Fürthern: Am 9. November gewann der FC durch einen Treffer in der Nachspielzeit 1:0 im Rhein-Energie-Stadion.

Die letzten Siege des 1. FC Köln waren nicht schön, aber wichtig. In der Tabelle darf man nun wieder nach oben schielen, doch rund ums Geißbockheim schätzt man die Lage realistisch ein. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Und plötzlich sind es nur noch drei Punkte auf einen Aufstiegsplatz! Der 1. FC Köln klopft nach dem Sieg gegen Fürth (am 9. November 2024) wieder oben an.

Die 1:0-Erfolge in Berlin und jetzt daheim waren nicht glorreich herausgespielt – sie sind eher der Kategorie Arbeitssieg zuzuordnen. Mit einer gehörigen Portion Glück. Speziell gegen Fürth hätte es auch ganz anders laufen können, wenn die Gäste eine frühe Großchance genutzt hätten oder der Schiedsrichter einen Elfmeter gepfiffen hätte.

FC-Trainer Struber hat viel umgekrempelt in Köln

Beim FC schätzt man die Lage nun auch realistisch ein. Von den Verantwortlichen gibt es neue Töne zu hören. War man zu Beginn der Saison noch von seinem Hurra-Fußball überzeugt und der Meinung, dass man mit der „besten Mannschaft der 2. Liga“ (so formulierten es unter anderem Düsseldorf-Coach Daniel Thioune oder Darmstadt-Trainer Florian Kohfeldt) die Gegner reihenweise überrollen kann, so ist mittlerweile Demut eingekehrt.

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Trainer Gerhard Struber (47) hat seinem Team auch eine völlig neue Philosophie eingehaucht. Hinten dicht stehen, geduldig spielen, jede Partie bis zum letzten Ball mit vollstem Einsatz regelrecht abarbeiten.

Zahlreiche Ex-Kölner hatten in den vergangene Wochen schon davor gewarnt, dass die 2. Liga hartes Brot sei. Lucas Sinkiewicz beispielsweise meinte im Interview mit EXPRESS.de: „Auch mal mit einem 1:0 nach Hause fahren und Mund abputzen.“ Zweimal gab es nun solche Spiele in Folge für die Kölner.

Struber hat in der Krise der letzten Wochen schnell gelernt und vieles umgekrempelt. Er weiß jetzt, worauf es ankommt: „Wir ordnen die Situation gut ein. Ich denke, dass wir nun voll angekommen sind in der Liga. Wir wissen, welche Herausforderungen jedes Spiel mit sich bringt. Jede Mannschaft hat ihre Waffen, die müssen wir entschärfen.“

Dabei sieht der Coach auch, dass trotz der letzten Siege nicht alles glänzt beim FC. Am Sonntagmorgen trieb er seine Spieler wieder über den Trainingsplatz, arbeitete akribisch an den Abläufen, forderte viel ein.

Harte Arbeit und Demut statt Hurra-Fußball und Selbstgefälligkeit – rund ums Geißbockheim hat man kapiert, wie es in der 2. Liga fluppen kann. Der Spaß kommt dann von ganz alleine – aktuell reicht da schon ein Blick auf die Tabelle.