Struber läuft heißTrainings-Anpfiff für zwei Stars – Rolle rückwärts bei U21-Nationalspieler?

Die Stimmung beim 1. FC Köln ist angekratzt. Nachdem es zuletzt aus drei Spielen nur ein Pünktchen gegeben hatte, wackelt der Aufstiegstraum. Auch Trainer Gerhard Struber steht unter Druck.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Am Aschermittwoch war einiges los am Geißbockheim! Hunderte Fans beobachteten bei bestem Frühlingswetter das Training der Profis.

Für den 1. FC Köln beginnt nun eine Fastenzeit mit klaren Regeln: Gegentore schlucken verboten, Gegner auffressen ausdrücklich erlaubt – schließlich soll es ja was werden mit dem Aufstieg.

1. FC Köln: Trainer Struber wird im Training laut

Damit die Mannschaft an Ostern ganz oben von der Tabelle grüßt, wurde am Mittwoch Tacheles geredet. Zunächst gab es eine lange Krisensitzung der Mannschaft in der Kabine. Auf dem Platz zeigte dann FC-Trainer Gerhard Struber (48), dass er die Zügel anzieht.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Vor dem Auswärtsspiel beim SSV Ulm am Samstag (8. März, 13 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) wurde es hitzig. Struber griff mehrfach ein, weil ihm so einige Dinge nicht gefallen hatten. Zwei Stars bekamen einen kleinen Anpfiff verpasst. Als Dejan Ljubicic bei einem Angriff nur halbherzig flankte, brüllte der Coach: „Dejo, trau dir was zu! Das ist so 0815! Geh in die Box!“

Der Trainer will, dass im letzten Drittel des Gegners konsequenter Chancen herausgespielt werden. In Karlsruhe hatte der FC 56 Prozent Ballbesitz – hauptsächlich in ungefährlichen Zonen im Mittelfeld. Auch Jusuf Gazibegovic bekam sein Fett weg. Nach einem eigentlich guten Angriff kam seine Flanke zu unpräzise. Struber rief: „Gazi, schau, dass du die Adresse findest am Schluss!“

Der FC-Coach unterbrach auch eine Situation als es um ein Gegenpressing ging: Imad Rondic sollte sich anders positionieren. Ansonsten trieb Struber seine Spieler immer wieder lobend an: „Männer, gebt keinen Ball auf, gebt keinen Ball verloren!“ Man spürte regelrecht, wie er wieder Biss und die letzte Leidenschaft in die Truppe bekommen will. Die letzten Auftritte wirkten eher zwischen zaghaft und blutleer.

Im Sturm deutet sich derweil eine Rolle rückwärts bei U21-Nationalspieler Jan Thielmann an. In dieser Saison spielte er bislang als Rechtsverteidiger oder im rechten Mittelfeld. In der Vorsaison war Thielmann noch Rechtsaußen oder sogar Mittelstürmer.

Struber ließ Thielmann im Trainingsspiel auch wieder stürmen, an der Seite von Steffen Tigges. Könnte sein, dass der Youngster also in Ulm wieder für die Abteilung Attacke eingeplant wird. Bei den personellen Problemen, eine sinnvolle Lösung. Linton Maina fällt mit einer Sprunggelenksverletzung aus, Damion Downs wackelt aufgrund einer Armverletzung, Mark Uth ist krank. Immerhin ist Tim Lemperle nach seiner Muskelverletzung wieder voll im Training.