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FC-KommentarEin Fußball-Verein ist kein Pandemie-Manager – sucht euch einen anderen Sündenbock

Fans verfolgen das Derby 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach.

Das Rhein-Energie-Stadion war beim Derby 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach am 27. November 2021 ausverkauft.

50.000 Menschen sahen den 4:1-Derby-Sieg des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach im Stadion. Dafür bekommt der Bundesligist von vielen Seiten wütende Reaktionen ab. Ein Kommentar.

von Martin Zenge  (mze)

Gefühlt diskutiert derzeit ganz Deutschland über den 1. FC Köln. Aber nicht wegen des Derby-Triumphs gegen Borussia Mönchengladbach oder des spektakulären Fußballs unter Steffen Baumgart. Nein, der Klub bekommt kübelweise Kritik dafür ab, dass er 50.000 Menschen ins Rhein-Energie-Stadion gelassen hat.

1. FC Köln falscher Adressat für Wut

Für Wut und Empörung ist der FC der falsche Adressat. Ein Fußball-Verein ist ein Fußball-Verein und kein Pandemie-Manager. Man kann dem Klub nicht vorwerfen, dass er sich den Regeln entsprechend verhalten hat. Für die Leitplanken in der Corona-Krise ist immer noch die Politik zuständig – und die wäre gut beraten, nicht nur ständig über öffentlichkeitswirksame Themen wie die Bundesliga zu reden, sondern selbst mit klaren Vorgaben zu handeln.

Wie viele Unternehmen auch, kämpft der 1. FC Köln gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie – mit einem genehmigten Hygiene-Konzept. Genau das ist die Aufgabe des Klubs, damit ist der FC seiner Verantwortung gerecht geworden.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Zur Erinnerung: Köln war der erste Bundesligist, der zur 2G-Regel übergegangen ist, setzt diese seit Monaten mit aller Gründlichkeit um. Wer in dieser Saison das Rhein-Energie-Stadion besucht hat, konnte sich davon überzeugen. Dass nun ausgerechnet dieser Verein, der eine Vorreiter-Rolle für einen sicheren Stadionbesuch eingenommen hat, landesweit in der Kritik steht, ist abenteuerlich und wird der Realität nicht gerecht.

1. FC Köln trägt zum Kampf gegen die Pandemie bei

Es mag zum Teil daran liegen, dass die Stadt bereits am 11.11. aufgrund der wilden Szenen von der Zülpicher Straße in die Corona-Schlagzeilen geraten war. Das hat doch aber rein gar nichts mit einem – und das belegen die Zahlen der bisherigen Spieltage – funktionierenden Konzept für einen Stadionbesuch zu tun.

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Dass dem FC zwischenzeitlich sogar eine Geldstrafe der Stadt drohte, die erst wenige Stunden vor Anpfiff noch eine durchgängige Maskenpflicht vorgeschrieben hatte, setzt dem Ganzen die Krone auf. Hinweis-Schilder, ständige Durchsagen – wie hätte man sonst auf eine derart kurzfristige Anordnung reagieren sollen?

Mehr geht nicht, und der Verdacht liegt nahe, dass hier versucht wurde, die Kritik noch mehr auf den FC umzulenken. Auf einen Verein, der am Samstag mit rund 380 Impfungen rund ums Derby wohl mehr für die Bekämpfung als die Verschärfung der Pandemie getan hat – gewiss mehr als jene, die meinen, jetzt auf den Klub schimpfen zu müssen. Denen sei gesagt: Sucht euch einen anderen Sündenbock!