Der 1. FC Köln setzte sich in der 2. Liga souverän mit 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg durch. Für den „Club“ traf ausgerechnet Jens Castrop, der beim FC ausgebildet wurde und seinen Abschied auch noch nicht verdaut hat.
„Hätte ich mir definitiv nicht verkniffen“Pikante-Aussage: Castrop hadert mit bitterem FC-Abschied
Es war wieder eine dieser „Ausgerechnet …“-Geschichten im Fußball. Ausgerechnet Jens Castrop (21) traf für den 1. FC Nürnberg gegen den 1. FC Köln. Der Mittelfeldspieler fasste sich in der 59. Minute ein Herz und hielt aus der zweiten Reihe drauf.
FC-Keeper Marvin Schwäbe (29) bekam zwar seine Finger an den Flatterball dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Castrop feierte am 15. Dezember 2024 seine Tor-Premiere in Müngersdorf – allerdings für den „falschen“ Verein. Dass der anschließende Jubel gegen seinen Ex-Klub ausfiel, hatte einen einfachen Grund.
FC Mit grober Fehleinschätzung bei Castrop
„Wir waren 0:3 hinten“, sagte Castrop und schob vielsagend hinterher: „Hätte ich das 1:0 geschossen, hätte ich mir den Jubel definitiv nicht verkniffen.“
Nur allzu gern hätte er den Kölner Verantwortlichen die lange Nase gezeigt. Denn zwischen den Zeilen klingt eindeutig die Enttäuschung durch, dass ihm sein Profi-Debüt in Köln verwehrt geblieben ist.
Dabei war Castrop lange Zeit auf dem besten Weg dahin. Er galt als eines der vielversprechendsten Talente im Stall, sein Weg nach oben schien vorgezeichnet zu sein.
Doch weil der damalige FC-Coach Steffen Baumgart (52) keine Verwendung für den flexibel einsetzbaren Profi hatte, wurde Castrop zunächst nach Nürnberg verliehen und später für einen Klecker-Betrag (450.000 Euro) „verramscht“.
„Am Ende war es ein bisschen unglücklich, weil ich mehr wollte, dann sind wir getrennte Wege gegangen“, konnte Castrop seine Enttäuschung in einem Interview vor dem Spiel auf der FC-Homepage nicht verhehlen.
Zumal sich die Entscheidung der Verantwortlichen im Nachhinein als millionenschwere Fehleinschätzung herausgestellt hat. Castrop hat seinen Marktwert nach seinem FC-Abschied auf drei Millionen Euro vervielfacht, ist unumstrittener U21-Nationalspieler und hat mittlerweile das Interesse diverser Bundesligisten geweckt. Vor allem Union Berlin und Werder Bremen haben Interesse am ehemaligen Kölner (Vertrag bis 2026).
Ein kleiner, aber schwacher Trost für den FC: Der Klub besitzt eine Weiterverkaufsbeteiligung, würde somit zumindest anteilsweise partizipieren, wenn Castrop den Sprung in die Bundesliga schafft. „Wenn Jens vielleicht irgendwann vom 1. FC Nürnberg weg wechselt, ist es nicht so, dass der 1. FC Köln von der Entwicklung nicht profitiert“, bestätigte Thomas Kessler (38).