Druck auf Keller & StruberAbsturz-Angst: FC nur vier Punkte vor Relegationsplatz – Endspiel gegen Kiel

Sport-Geschäftsführer Christian Keller mit dem Trainerteam am Geißbockheim.

Krisenstimmung beim 1. FC Köln: Co-Trainer Thomas Hickersberger, Geschäftsführer Christian Keller, Cheftrainer Gerhard Struber und Co-Trainer Bernd Eibler (v.l.) gehen am Sonntag, 27. Oktober 2024, durch den Wald Richtung Geißbockheim.

Der 10. Spieltag ist rum. Köln muss nach der Pleite gegen den SC Paderborn den Blick eher nach unten richten.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Am Sonntag (27. Oktober 2024) leitete Trainer Gerhard Struber (47) das Training im Franz-Kremer-Stadion. Damit ist klar, dass er nach der Pleite gegen den SC Paderborn auch im Pokal gegen Kiel auf der Bank des 1. FC Köln sitzen wird.

Doch das Pokalspiel wird eine Art Endspiel für Struber. Und auch für Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45). Der Druck ist gewaltig! Am Sonntag zeigten Keller und Struber nochmals Einigkeit. Als die Spieler nach dem FC-Geheimtraining längst wieder in die Kabine gestapft waren, kam Keller geschlossen mit dem Trainerteam um 13.18 Uhr aus dem Stadion und ging Richtung Geißbockheim.

Endspiel gegen Kiel im Pokal: Struber und Keller unter Druck

Nachdem der 10. Spieltag komplett ist, sieht man die dramatische Lage der Kölner anhand der Tabelle: Köln liegt auf Rang 12 mit 12 Punkten – nur vier Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16! Absturz-Angst am Geißbockheim.

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Hinter den Kulissen bereiten sich die Bosse vor – ein Geheimplan mit Friedhelm Funkel (70) soll in der Schublade liegen. Je nachdem, wie das Pokalspiel ausfällt, könnte er schon am Samstag den FC beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC betreuen.

Keller hat nach der Pleite gegen Paderborn über die missliche Lage gesprochen: „Wir haben 12 von 30 Punkten, das ist zu wenig. Das ist ein unbefriedigender Zustand.“ Nachdem er in der Vorwoche die Mannschaft an die Wand genagelt hatte, sieht er nun einen anderen Weg aus der Krise: „Kopf hoch, zusammenstehen. Blick nach vorne und aufs nächste Spiel vorbereiten. Mehr Möglichkeiten, die im Fußball Sinn ergeben, gibt es nicht.“

Die heftigen Reaktionen der Fans, die Pfiffe und „Keller raus“-Rufe will er nicht an sich heranlassen: „Wichtig ist, dass man immer souverän mit Dingen umgeht und sich nicht beirren lässt. Das werden wir die nächsten Tage tun.“

Keller will „nicht mal ein Promille Abstriche“ machen, dass Struber die Mannschaft noch erreicht. „Er macht einen guten Job, hat ein gutes Gefühl, wie er in welcher Situation mit der Mannschaft sprechen muss. Da steht nichts, was ich kritisieren kann.“

Stattdessen appeliert er nun auch an die Spieler: „Jeder muss sich fragen: Wo kann ich nochmal einen Tick mehr machen?“

Keller setzt auf das Prinzip Hoffnung, dass Spieler wie Luca Waldschmidt, Steffen Tigges, Rasmus Carstensen oder Sargis Adamyan auch mal wieder in die Situation kommen, um dem FC weiterzuhelfen: „Es ist richtig, dass der ein oder andere nicht in der Verfassung ist, wie er es schonmal gezeigt hat. Wie kriegen wir die Spieler hin? Indem wir individuell mit ihnen arbeiten, auf dem Platz und abseits des Platzes. Dann ist es der Wahrscheinlichkeit geschuldet, wenn du längere Zeit nicht gut drauf bist, dass es mal wieder in die positive Richtung dreht.“ Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ob Keller jetzt beim Blick auf die Tabelle den Blick nach unten richtet? „Wir haben es uns anders erhofft und erwartet. In den ersten sieben Spielen hätten wir eine deutlich höhere Punktausbeute erzielen können. Dann würden wir hier nicht so stehen und nur über zwei schlechtere Spiele reden. Hätte, hätte, wenn hilft aber nichts. Jetzt ist die Situation so, wie sie ist.“ Der Absturz Richtung Tabellenkeller der 2. Liga könnte ihn und Struber den Job kosten.