Für den 1. FC Köln sieht es im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga immer besser aus, auch dank einiger Patzer der Konkurrenz. Trotzdem geben sich Spieler und Verantwortliche defensiv.
„Ganz sicher nicht!“FC-Boss Keller blockt Vorstoß kategorisch ab – Köln-Profi schweigt
von Béla Csányi (bc)
Der 30. Spieltag war wie gemalt für den 1. FC Köln! Erst patzte die Konkurrenz im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga, dann löste der FC seine Pflichtaufgabe gegen Preußen Münster am Ostersonntag (20. April 2025) souverän und sprang zurück an die Tabellenspitze.
Den Hamburger SV (1:1 auf Schalke) überflügelt, Elversberg und Düsseldorf (1:1 im direkten Duell) distanziert und auch den Abstand auf Kaiserslautern (0:2 in Braunschweig) vergrößert: Köln war beim Patzer-Festival der Rivalen zweifellos der große Gewinner. Doch in der Einordnung suchte man eine Aufstiegs-Angabe vergebens.
Wann steigt der FC auf? Damion Downs will lieber nichts sagen
Nach Abpfiff wurde Christian Keller (46) gefragt, ob er den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz bei noch vier ausstehenden Spielen schon als Vorentscheidung werte. Und die Antwort auf einen möglichen Aufstiegs-Vorstoß fiel eindeutig aus: „Ganz sicher nicht!“
Weiter führte er mit Blick auf die Tabellenkonstellation aus: „Wir bleiben unserer Haltung treu: Das nächste Spiel ist das Wichtigste. Eine Vorentscheidung ist da, wenn wir so viele Punkte haben, dass die anderen uns nicht mehr einholen können.“
So verlockend der Blick Richtung Bundesliga für viele Fans nach dem schmerzhaften Abstieg der Vorsaison auch ist, der FC-Tross bleibt in Gedanken geschlossen bei den vier finalen Spielen im Fußball-Unterhaus – Träumereien verboten!
Immerhin war bislang auch von Nervenflattern keine Spur, sodass Keller die Mannschaft für ihren Auftritt lobte: „Wir waren heute überzeugt von unserer Qualität, von der Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Und deshalb habe ich keine Angst gesehen, ich habe Überzeugung und Mut gesehen.“
Das machte auch Stürmer Damion Downs (20) deutlich, der den Treffer zum 3:1-Endstand erzielt und damit das Spiel entschieden hatte. „Wir haben einen extrem guten Schritt in die richtige Richtung gemacht“, freute sich der Kölner Top-Torjäger (zehn Saisontore).
Und wie steht es um mögliche Aufstiegs-Szenarien im Anschluss an das nun folgende Gastspiel bei Hannover 96? Darf der FC schon im kommenden Heimspiel gegen Jahn Regensburg am 32. Spieltag die Sektkorken knallen lassen? Darauf verweigerte Downs lieber komplett die Antwort, blickte nur grinsend Richtung Decke und schwieg.
Ablehnen würde beim FC ein solches Schicksal natürlich niemand, doch gerade der Blick auf den in vergangenen Jahren immer wieder auf der Zielgeraden eingebrochenen HSV macht alle Beteiligten vorsichtig. Daher fasste Trainer Gerhard Struber (48) die Kölner Haltung auch noch mal nüchtern zusammen und betonte: „Wir denken nicht romantisch zu früh an irgendwas.“