Jetzt ist der Machtkampf um den 1. FC Köln offiziell eröffnet. Ex-Profi Dieter Prestin hat sich am Montag zu seinem weiteren Vorgehen geäußert. Doch ihm unterlief dabei eine Panne.
Es geht drunter und drüberPrestin feuert gegen FC-Boss Wolf, dann rudert er nach Panne zurück
Der 1. FC Köln blickt auf eine katastrophale Spielzeit zurück. Zwar ist der Klassenerhalt zwei Spieltage vor Schluss noch rechnerisch möglich – aber so richtig dran glauben will kaum einer mehr.
Selbst FC-Präsident Dr. Werner Wolf (67) sprach am Samstag vor dem 0:0 gegen den SC Freiburg schon öffentlich über den Gang in die 2. Liga und den Plan für einen schnellen Wiederaufstieg bis 2026. Ob er dann allerdings noch im Amt ist, scheint fraglich, denn jetzt gibt es offiziell eine Opposition.
Dieter Prestin will in den Vorstand des 1. FC Köln
Am Montag (6. Mai 2024) hat Ex-Köln-Profi Dieter Prestin (67) erstmals mehr zu seinem Konzept verraten. Schon vor einigen Wochen hat er den Machtkampf hinter den Kulissen begonnen, er sprach von einem 40-seitigen Konzept, einem starken Team im Hintergrund und potenziellen Geldgebern für den FC.
Jetzt legte Prestin, der 1978 mit dem 1. FC Köln das Double gewann und nach der sportlichen Karriere erfolgreich in der Versicherungsbranche wurde, mehr Fakten auf den Tisch. Er plant eine große Pressekonferenz – aber erst, wenn klar ist, in welcher Liga der FC in der kommenden Saison spielt.
Prestin verschickte eine Pressemitteilung, in der er scharf gegen FC-Präsident Dr. Werner Wolf (67) und Geschäftsführer Christian Keller (45) schoss. Es hieß unter anderem: „Trauer macht sich breit, aber auch Entsetzen und gar Wut gegenüber Vorstand und der Sport-Geschäftsführung.“ Nachdem aus der Pressemitteilung von EXPRESS.de und von zahlreichen Newsseiten zitiert wurde, bemerkte Prestin einen folgenschweren Fehler. Er hatte die falsche Mitteilung verschickt, die eigentlich für den Abstiegsfall vorgesehen war. Noch kann sich der FC aber retten.
Es geht drunter und drüber rund um den FC! Aber auch in der neuen Mitteilung von Prestin, wird deutlich, dass er eine neue Führung beim FC durchsetzen will.
In der korrekten Mitteilung heißt es nun: „Uns alle in Köln, der Region und überregional bewegt die schwierige und sehr prekäre Situation unseres 1. FC Köln. Das geht an keinem echten FC-Fan spurlos vorüber. Noch besteht allerdings ein Fünkchen Hoffnung. Zahlreiche FC-Mitglieder und Fans stehen auch heute noch fassungslos vor dem Interview des Präsidenten – sowohl inhaltlich als auch bezüglich des Zeitpunkts. Neutrale Sport-Berichterstatter und -Kommentatoren schütteln ebenfalls nur den Kopf. Haben wir im Abstiegskampf unseres geliebten FC und in den entscheidenden Wochen vor Saisonende eigentlich nichts Besseres zu tun, als uns öffentlich mit Personalfragen zu beschäftigen und von einem Wiederaufstiegsplan zu sprechen, ohne dass der Abstieg überhaupt feststeht?“
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Detaillierte Fakten zu seinem Team, das die Führung übernehmen will, möchte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben: „Unser Schwerpunkt liegt indes in der jetzigen schwierigen Situation nicht bei Interviews, sondern bei der Mannschaft und ihrem Kampf gegen den Abstieg – alles andere hat Zeit. Wir werden uns vor Ende der Saison weder zu Konzepten und Initiativen, noch zu Veränderungen im FC-Vorstand und in der Geschäftsführung äußern. Das Letzte, was die Mannschaft in den nächsten mindestens zwei wichtigen Spielen gebrauchen kann, ist eine Auseinandersetzung mit uns selbst. Das sind alles nur Störgeräusche, die der Mannschaft und dem Verein schaden – und das vom eigenen Vorstand.“ Nach EXPRESS.de-Informationen soll Ex-Karnevals-Prinz Stefan Jung (53) Teil des Prestin-Teams werden.
Laut Prestin sei der richtige Zeitpunkt für Analysen erst nach der Saison, wenn feststeht, in welcher Liga der Klub nächste Saison spielt. Aber er untermauert auch, dass selbst bei einem Klassenerhalt ein Machtkampf bevorsteht: „Ein einfaches ‚Weiter so‘ darf es nach dieser desaströsen Saison nicht geben, auch wenn der Vorstand dies präferiert. Wir werden Details zu unserer Analyse und die daraus angezeigten Konsequenzen im Rahmen einer offiziellen Pressekonferenz nach der Saison vorstellen. Jetzt aber stehen wir alle hinter unserer Mannschaft und drücken unserem FC die Daumen für den hoffentlich eintretenden Klassenerhalt. Dies ist vor allem aus sportlicher, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht enorm wichtig.“
Der aktuelle Vorstand mit Wolf, Dr. Carsten Wettich (44) und Eckhard Sauren (52) hatte zuletzt untermauert, dass man auf jeden Fall weiter machen will. 2025 stünden Neuwahlen an. Aber es sieht so aus, als ob es vorher zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kommt, um den aktuellen Vorstand zu stürzen. Dafür müsste einiges passieren.
In der aktuellen Satzung des FC heißt es unter Paragraf 10.3: „Eine außerordentliche Mitgliederversammlung findet statt auf Beschluss des Vorstands; auf Beschluss des Mitgliederrats; auf schriftlichen Antrag von fünf Prozent der Mitglieder des Vereins, berechnet nach der vom Verein veröffentlichten Mitgliederzahl zum Ende des dem Antrag vorangehenden Geschäftsjahrs, wobei 1000 Mitglieder in jedem Falle ausreichen.“
Für einen Antrag auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung müssen mindestens 100 Mitglieder dem Vorstand schriftlich einen entsprechenden Antrag einreichen.
Prestin hat nach eigenen Angaben in den letzten Wochen Tausende Reaktionen von Fans und Unterstützern erhalten, die sein Vorhaben gut finden. Könnte also sein, dass die Prestin-Opposition in den nächsten Wochen den Antrag auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung stellt. Unabhängig davon, ob der FC die Klasse hält oder absteigt.