+++ AKTUELL +++ Köln-Marathon 2024 Bengalos kurz nach dem Start gezündet – hier die Infos im Livestream

+++ AKTUELL +++ Köln-Marathon 2024 Bengalos kurz nach dem Start gezündet – hier die Infos im Livestream

Nicht zu beneiden bei ComebackFC-Familie stellt sich geschlossen hinter Student Finkgräfe

Rhein-Energie-Stadion, Kölns Max Finkgräfe (l) und Ulms Dennis Chessa.

Kölns Max Finkgräfe (l) und Ulms Dennis Chessa kämpfen am 5. Oktober 2024 um den Ball.

Max Finkgräfe hat gegen Ulm nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben. Er hatte keine leichte Aufgabe zu bewältigen.

Er hatte das Leuchten in den Augen, klatschte auf dem Rasen die Kollegen ab, winkte den FC-Fans auf der Süd zu – Max Finkgräfe (20) feierte nach seinem Innenbandanriss sein Comeback auf dem Platz.

Doch beim 2:0-Sieg gegen den SSV Ulm am 5. Oktober 2024 hatte er auch arge Probleme. Beim FC sprangen ihm aber alle zur Seite.

1. FC Köln: Kapitän Hübers schwärmt von Finkgräfe

Finkgräfe hatte sich am 20. Juli beim 3:0-Sieg gegen den belgischen Erstligisten VV St. Truiden das Innenband im Knie angerissen. Er verpasste die Vorbereitung, alle Testspiele und die ersten acht Saisonspiele inklusive Pokal. Gegen Ulm rückte er jetzt wieder in die Startformation. Der große Haken: Aufgrund der großen Not im Kader musste der Finkgräfe, der neben seiner Fußball-Karriere auch an der Sporthochschule in Köln studiert (hat sich in diesem Semester wieder eingeschrieben), als Rechtsverteidiger auflaufen.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Dort tat er sich schwer, nicht nur, weil er Linksfuß ist. Finkgräfe wirkte bei seinem ersten Saisonauftritt logischerweise nicht so richtig fit, kam einige Male einen Schritt zu spät, holte sich eine unnötige Gelbe Karte (35. Minute) ab und drohte dann sogar mit der Ampelkarte vom Platz zu fliegen. Zur Pause wurde er ausgewechselt.

FC-Coach Gerhard Struber (47) erklärte: „Der Max hat wieder einmal Spielzeit genossen. Das war wichtig für ihn, nach einer langen Verletzungspause. Er hat eine Gelbe Karte kassiert, wonach wir das Gefühl hatten, dass etwas Gröberes passieren könnte. Deshalb haben wir ihn zur Pause rausgenommen.“

Wie groß die FC-Wunde auf der rechten Seite ist, zeigen die durchaus wilden Rochaden des Trainerteams: Jan Thielmann (22) saß diesmal nur auf der Bank, Rasmus Carstensen (23) war gar nicht im Kader und nach der Finkgräfe-Auswechslung rückte Julian Pauli (19) nach außen, Dominique Heintz (31) übernahm dessen Part in der Innenverteidigung.

Die FC-Familie stellte sich dann auch geschlossen hinter Student Finkgräfe. Er war gegen Ulm auch einfach nicht zu beneiden und musste strukturelle Kader-Probleme ausgleichen, das Ganze im ersten Spiel nach langer Verletzungspause. Kapitän Timo Hübers (38) sagte zu Max: „Er hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Das ist ein super Junge, der unserem Spiel richtig viel geben kann. Jetzt hat er Pacarada vor sich in richtig guter Form auf der Linksverteidiger-Position. Der Junge ist 20, er hat ein Riesen-Potenzial. Ich freue mich in erster Linie, dass er zurück ist.“

Struber tat es nachher fast schon leid, dass Finkgräfe hinten rechts spielen musste: „Natürlich ist das eine Herausforderung für Max auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position zu spielen, wo er nicht soviel Erfahrung hat. Aber er hat unter der Woche im Training immer wieder unter Beweis gestellt, dass er es aufgrund seiner Dynamik und dem Verständnis fürs Spiel gut hinkriegen kann. Er wird für uns ein wichtiger Part sein, in diesem Meisterschafts-Marathon.“

Hier Karten sichern für EXPRESS-Talk zum 1. FC Köln:

Geschäftsführer Christian Keller (45) holte noch mehr aus, als er über Youngster Finkräfe sprach: „Zu Max muss man ein paar einordnende Worte finden. Zum einen war er wirklich lange raus. Das waren jetzt etwa drei Monate, in denen er nicht gespielt hat, nicht mal in einem Testspiel. Jeder, der mal selbst gespielt hat, weiß: Du kannst so viel trainieren und belastet werden, wie du willst. Du spielst das erste Mal und nach drei Sprints geht dir die Pumpe. Und dann denkst du schon: Hey, hoffentlich kriege ich keinen Ball mehr, dann werde ich nicht komplett rot. Das ist ganz normal.“

Keller weiter: „Er wurde reingeworfen nach einer langen Pause, dann spielt er auch noch auf einer Seite, auf der er seine Stärke nur bedingt einsetzen kann. Er merkt dann natürlich auch relativ schnell, dass er nicht so gut im Spiel ist. Aber Max wird kommen, das war für ihn wichtig und eine Art Stresstest. Der ist klug und reflektiert genug, dass er es richtig einschätzen kann. Der kann einen deutlich besseren Rechtsverteidiger spielen, als er das gegen Ulm gemacht hat. Aber diesmal ging in der Gesamtgemengelage nicht mehr.“