Tor von Alidou zu wenigFC kann sich wieder nicht belohnen – doch Auftritt in Wolfsburg macht Mut

Intensive Kämpfe um den Ball beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln.

VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln am 27. Januar 2024: Wolfsburgs Jonas Wind (M) spielt gegen Kölns Denis Huseinbasic, Eric Martel /(r.) und Benno Schmitz (l.).

Abstiegskampf pur beim 1. FC Köln! Am Samstag wollte man beim angeschlagenen VfL Wolfsburg endlich den Bock umstoßen und eine Erfolgsserie starten. Das gelang nicht ganz...

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Zwei Klubs, die angeschlagen in den 19. Spieltag gingen: Wolfsburg gegen Köln – vor dem Spiel am Samstag (27. Januar 2024) war allen Beteiligten die Anspannung anzusehen. Nach dem Spiel (1:1) war die Frage: Wem hilft der Punkt weiter? Niko Kovac konnte die Debatte um seine Person nicht beenden, der FC allerdings konnte von Platz 17 zumindest auf Rang 16 klettern...

Die erste Halbzeit hatte es in sich, die Kölner zeigten, dass sie einiges vorhatten! Los ging es nach drei Minuten: Jeff Chabot fälschte den Schuss von Mattias Svanberg gerade noch so ab – das wäre beinahe das 1:0 für die Mannschaft von Niko Kovac gewesen. Dann übernahmen die Kölner das Zepter. Max Finkgräfe flankte auf Jan Thielmann, es gab die erste Ecke für Köln. 

Motto der FC-Fans war: Alle in Rot nach Wolfsburg, doch die meisten Ultras kamen erst wenige Minuten vor dem Spiel an. Nach zehn Spielminuten waren sie stimmungstechnisch alle voll da.

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Finkgräfe schießt Linienrichter ab: Partie lange unterbrochen

Nach 15 Minuten wurde die Partie plötzlich jäh unterbrochen: Finkgräfe hatte unglücklicherweise den Schiedsrichter-Assistenten Thorben Siewer bei einem Klärungsversuch mit dem Ball voll am Kopf getroffen. Siewer ging K.o. und konnte nicht weitermachen. Das Spiel musste rund 15 Minuten unterbrochen werden, aus dem Publikum half ein Schiedsrichter als 4. Offizieller aus.  

Die Kölner ließen sich aber nicht beirren, zeigten auch nach der Unterbrechung Herz – und dann war es Faride Alidou, der den FC in der 37. Minute in Führung brachte. Goldenes Händchen von FC-Coach Timo Schultz! Alidou war für Linton Maina in die Startelf gerückt, Benno Schmitz für Rasmus Carstensen.

Schultz erklärte vor dem Spiel: „Carstensen war unter der Woche krank, er ist noch nicht bei 100 Prozent. Mit Benno haben wir da eine gute Alternative. Und Alidou macht einen richtig guten Eindruck, seitdem ich da bin. Er bringt viel Tempo mit.“ 

Das zeigte er auch vor seinem Treffer. Auf der rechten Seite holte Alidou einen Freistoß heraus. Den Ball brachte dann Florian Kainz in den Strafraum, wo sich Alidou gut löste und aus knapp zehn Metern einköpfen konnte.

Doch nur drei Minuten später die Antwort der Wölfe: Huseinbasic verlor im Mittelfeld einen Zweikampf gegen Jonas Wind. Der FC war rechts zu offen, Joakim Maehle konnte ungestört flanken, in der Mitte versenkte Kevin Paredes zum Ausgleich.

Schiedsrichter der Partie war Sören Storks, der FC hatte bisher alle sechs Bundesliga-Spiele unter seiner Leitung verloren. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte blockte Wolfsburgs Moritz Jenz den Schuss von Kölns Kapitän Florian Kainz teilweise mit dem Arm, der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. 

Nach der Pause ging es munter weiter: zunächst hatte Köln Glück, dass Winds Kopfball knapp neben dem Tor landete. Wenig später hatte der eingewechselte Linton Maina (kam für Alidou) das 2:1 auf dem Fuß, doch sein Abschluss wurde abgefälscht (67.).

Storks hätte dann auch Rot zücken können, nach dem knallharten Einsteigen von Maehle gegen Eric Martel gab aber nur Gelb.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg

1/17

In der 76. Minute folgte eine goldene Aktion von FC-Youngster Finkgräfe, der Paredes auf dem Weg zum Tor abgrätschte! Danach ballte er jubelnd die Faust, feierte die Defensiv-Aktion wie einen Treffer!

Es blieb ein Thriller bis zum Schluss: Thielmann zog in der 82. Minute knapp neben das Tor, das wäre es fast gewesen. In der 89. Minute lenkte Schwäbe mit einer Glanztat den Ball gerade noch so um den Pfosten – puuh.

Thielmann begann übrigens erneut als einzige Spitze, Steffen Tigges war gar nicht im Kader, auf der Bank saß nur Stürmer Florian Dietz (kam in der 87. Minute für Thielmann). Es blieb am Ende beim 1:1.

Köln kletterte ein der Tabelle nach der Mainzer-Niederlage in Frankfurt nun mit 12 Punkten auf Rang 16. Ein Punkt, der Mut macht!

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Käpt'n Kainz war jedenfalls happy nach dem 1:1: „Das ist ein Punkt, den wir gerne mitnehmen, das war eine ordentliche Leistung. Wir haben es geschafft, über einen längeren Zeitraum guten Fußball zu spielen. Vom Ansatz war das schon ganz gut. Es ist ein Punkt mehr, der uns in der Situation guttut. Wir nehmen ein gutes Gefühl mit.“

Am nächsten Samstag (3. Februar) geht es mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter (18.30 Uhr).