Hoffnung im Abstiegskampf? Ex-FC-Profi Thomas Broich sieht für den FC vor dem Spiel gegen Union Berlin einen bestimmten Vorteil.
Heute ist er TV-ExperteEx-FC-Profi nennt Rettungs-Hoffnung: Bringt Trainer-Vorteil jetzt die Wende?
von Béla Csányi (bc)
Zwei seiner drei FC-Jahre verbrachte Thomas Broich (43) in der 2. Bundesliga. Das Schicksal Fußball-Unterhaus droht dem FC aktuell auch für die kommende Saison.
Nur ein Wunder kann Köln noch ein weiteres Erstliga-Jahr bescheren. Sechs Punkte und die entsprechenden Ergebnisse der Konkurrenz braucht es, um doch noch in der Bundesliga zu bleiben. Broich, 2008 mit Köln ins Oberhaus zurückgekehrt, macht vor allem eine Konstellation Hoffnung.
FC-Aussichten gering – aber Thomas Broich sieht noch Chancen
Dass die Chancen für seinen ehemaligen Arbeitgeber nicht allzu gut stehen, weiß der TV-Experte ganz genau. Bevor er in der ARD die EM 2024 als Experte und Co-Kommentator begleiten wird, blickte er mit EXPRESS.de trotzdem noch einmal auf die Lage im Tabellenkeller der Bundesliga und fand dabei den einen oder anderen Hoffnungsschimmer.
Weil die allermeisten sportlichen Komponenten nicht allzu viel Grund für Optimismus liefern, nennt Broich einen anderen Faktor, der jetzt eine wichtige Rolle spielen könnte: der Trainerwechsel bei Union Berlin!
Broich über die Entscheidung aus FC-Sicht: „Das ist erst mal ein Vorteil. Wenn es die Notwendigkeit bei einem Verein gab, den Trainer zu wechseln, muss da einiges im Argen liegen. In der Kürze der Zeit wird das aber nicht alles umgekrempelt werden können.“
Für den früheren Junioren-Nationalspieler sogar noch wichtiger: Die Profis von Trainer Timo Schultz (46) können sich diesmal ganz auf das eigene Spiel besinnen. Schließlich sei unmöglich vorherzusehen, was sich Interims-Coach Marco Grote (51) taktisch für das Gastspiel im Rhein-Energie-Stadion einfallen lässt.
Broich, der von 2006 bis 2009 74 Mal mit dem Geißbock auf der Brust aufgelaufen war, glaubt: „Die Situation zwingt den FC auf eine angenehme Art und Weise, sich rückzubesinnen. Es geht um die eigenen Stärken, das eigene Heimspiel. Es geht auch darum, mit der psychologischen Gesamtkonstellation klarzukommen. Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, sich dann nur auf sich selbst zu konzentrieren.“
Er sehe für Köln die Chance, „nicht zu verkopft in das Spiel zu gehen“, betonte Broich. Der analytische Teil der Spielvorbereitung falle diesmal weitgehend weg: „Es spielt keine Rolle, großartig zu analysieren, in welcher Systematik Union in Köln aufschlägt.“ Für den FC heißt das: Nicht zu viel nachdenken – Vollgas geben!
Allzu viel Optimismus wollte Broich zwar abschließend nicht versprühen, die Aussicht auf die Rettung gesteht er dem FC aber weiter zu: „Machen wir uns nichts vor: Die Chance ist verschwindend gering, Köln muss sechs Punkte holen. In einer Saison, in der das noch gar nicht geklappt hat, muss es jetzt auf einmal klappen. Aber wenn man den direkten Konkurrenten mit reinzieht und am letzten Spieltag in Reichweite ist: Das würde schon reichen. Dadurch ist es noch nicht ganz vorbei.“