Der 1. FC Köln hat in Dortmund in vielen Bereichen überzeugt und macht Mut für die Saison. Eine dringende Baustelle muss aber unbedingt angegangen werden, meint unser Autor. Ein Kommentar.
Frust und Mut nach Auftakt-PleiteKölns Start zeigt gleich die Probleme knallhart auf
Erst zwei Pflichtspiele sind in der neuen Saison absolviert und schon dürfte wieder jedem Fan des 1. FC Köln klarwerden, wie die neue Spielzeit abläuft. Beim ehemaligen Drittligisten VfL Osnabrück erkämpfte die Mannschaft den Sieg in der Verlängerung, bei Borussia Dortmund stand man am Ende trotz starker Leistung mit leeren Händen da.
Der Fußball, den der FC unter Steffen Baumgart pflegt, ist inzwischen hinlänglich bekannt: große Leidenschaft, mannschaftliche Geschlossenheit, taktische Disziplin, freches Auftreten. Dies schlug sich auch beim Bundesliga-Start in Dortmund in vielen Statistiken nieder, nur nicht beim Ergebnis.
1. FC Köln überzeugt – nur nicht im Torabschluss
Der FC lief deutlich mehr (123 zu 116 Kilometer), gewann mehr Zweikämpfe (51 Prozent), schlug präzisere Flanken und verbuchte bei den elf Torschüssen die gefährlicheren Szenen. Aber am Ende stand vorne die Null. Schon in der vergangenen Saison passten Chancen und Ertrag nicht recht zueinander.
Die Kölner Mannschaft wirkte – obwohl sie erst noch am Montag 120 Minuten absolviert hatte – fitter und spritziger als der BVB. Wie auch Bundesliga-Debütanten ihre Aufgaben sofort perfekt umsetzten, spricht für das Trainerteam.
„Die Kölner haben in der zweiten Halbzeit fließend nach vorne gespielt, gute Laufwege in der Offensive gehabt und sich Chancen erarbeitet. Der Sieg ist nicht verdient, eher glücklich“, lobte auch Sky-Experte Lothar Matthäus die Gäste.
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Wenn jedoch in der Schlussphase der 19-jährige Max Finkgräfe die Ausgleichschance hat und Baumgart Innenverteidiger Luca Kilian in der Hoffnung auf einen Geistesblitz einwechseln muss, zeigt dies, wie dünn das Kölner Aufgebot derzeit in der Offensive ist.
Davie Selke plagt sich Woche für Woche mit muskulären Problemen, Sargis Adamyan fehlt die Treffsicherheit, Steffen Tigges, Jan Thielmann, Flo Dietz und Mark Uth werden noch vermisst. Nicht umsonst hält Sportchef Keller weiter die Augen in Richtung Offensiv-Verstärkung auf.
Die FC-Fans können sich sicher sein, dass ihre Mannschaft in jeder Partie an ihre Grenzen gehen wird. Nur braucht sie auch die Belohnung für das Engagement. Die Partie in Dortmund sorgte da für viel Frust, machte aber gleichzeitig auch Mut, weil alle gesehen haben, was möglich sein kann.