„Müssen sich klar werden, was sie wollen“FC-Keeper Schwäbe spricht über Zukunft – Urbig hochgelobt

Kölns Torwart Marvin Schwäbe vor dem Spiel im Rhein-Energie-Stadion.

Kölns Torwart Marvin Schwäbe am 4. Mai 2024. Bleibt er nach dem Abstieg beim 1. FC Köln?

Beim 1. FC Köln haben viele Fans und Beobachter die Befürchtung, dass man in der 2. Bundesliga durchgereicht wird. Aber wer hütet überhaupt das Tor?

von Uwe Bödeker (ubo)

Schießbude oder doch ein direkter Angriff auf den Wiederaufstieg? Beim 1. FC Köln schaut man mit bangem Blick Richtung 2. Liga. Nach dem Abstieg ist noch nicht ganz klar, wer in der neuen Saison im Kasten steht.

Marvin Schwäbe (29), einer der wenigen, die in der abgelaufenen Abstiegssaison herausstachen, hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Er kann nun für eine festgeschriebene Ablösesumme den FC verlassen. Rund vier Millionen Euro müsste ein neuer Klub hinblättern. Zurück aus Fürth kommt Leihspieler Jonas Urbig (20). Der gebürtige Euskirchener wurde schon vor einigen Jahren als „Kronprinz“ im FC-Tor gehandelt.

Kommt es zum Konkurrenzkampf um die Nummer 1 beim FC?

Schwäbe sagte nach dem Abstieg in Heidenheim (18. Mai 2024) zu seiner Zukunft: „Ich habe bis zur letzten Sekunde gehofft und gedacht, dass wir auf jeden Fall drin bleiben können, dass wir unsere Chance noch ergreifen. Dementsprechend habe ich mir noch keine großen Gedanken gemacht.“

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Angeblich wurde ein offener Konkurrenzkampf um die Position der Nummer 1 ausgerufen. Schwäbe hat davon nichts mitbekommen: „Ob da jetzt ein offener Konkurrenzkampf ausgesprochen wurde oder nicht, sei dahingestellt. Mir wurde es anders gesagt. Ich glaube, da müssen sich die Verantwortlichen klar werden, was sie wollen und was nicht.“ Wie wurde es ihm denn genau gesagt? „Das sind Interna, dazu sage ich nichts“, so Schwäbe.

FC-Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) lobte Urbig vor einigen Wochen beim EXPRESS-Talk in den höchsten Tönen: „Jonas Urbig haben die beiden Leihen nach Regensburg und Fürth extrem gutgetan. Nicht nur, weil er Spielpraxis bekommen hat, sondern weil er sich fernab der Heimat beweisen musste. Das hat ihm in der Persönlichkeit – und er war ohnehin schon weit – einen Schub gegeben, er hat einen richtigen Schritt gemacht.“

Keller weiter: „Ich traue Jonas zu, dass er ein guter Bundesliga-Spieler wird. Das ist der nächste Schritt. Dafür muss Jonas bei uns aber im Zweifel in den Konkurrenzkampf mit Marvin Schwäbe gehen.“ Einen konkreten Konkurrenzkampf um den Stammplatz im Tor wollte Keller damals nicht damit ausgerufen haben: „Gucken wir im Sommer“. Aber er betonte, dass Urbig „alles dafür mitbringt, eine Nummer eins zu sein, und den Anspruch dazu hat“.

Die Frage ist nun: Verlässt Schwäbe den Klub, findet er einen interessanten Klub, der ihn für die geforderte Ablöse verpflichten will? Oder will er mit Köln den Karren aus dem Dreck ziehen – wie es Kollege Mark Uth (32) von zahlreichen Spielern indirekt gefordert hat?

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Beim FC geht man wohl davon aus, dass Schwäbe weg ist, denn sie haben trotz Urbig-Rückkehr den Vertrag von Ersatztorwart Philipp Pentke (39) bis 30. Juni 2025 verlängert.

Ein Torwart-Problem wird der FC in naher Zukunft definitiv nicht bekommen, selbst wenn Schwäbe geht. Mit Matthias Köbbing (26) und Jonas Nickisch (19) sind weitere Keeper bis 2025 an den Klub gebunden.