„Weiß nicht, was mich da geritten hat“Kölner Jubiläums-Profi sorgt für Verwirrung bei 5:0-Sieg

1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig im Rhein-Energie-Stadion. Kölns Leart Paqarada (l) und Braunschweigs Johan Gomez kämpfen um den Ball.

Kölns Leart Paqarada (l) und Braunschweigs Johan Gomez kämpfen um den Ball am 24. August 2024. Rechts: Timo Hübers.

Beim 5:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig feierte ein Kölner Profi ein Jubiläum, sorgte aber auch für reichlich Verwirrung.

Leart Pacarada (29) zeigte am Samstag (24. August 2024), dass er immer besser in Fahrt kommt. Beim 5:0 über Braunschweig legte er als Linksverteidiger des 1. FC Köln eine solide Partie auf den Rasen.

Er war erleichtert, dass sein Team ein Spiel mal über 90 Minuten durchgezogen hatte und sich belohnte: „Das war ein Gefühl, was wir gebraucht haben – einfach mal in der Kabine sitzen und sich nicht gegenseitig blöd angucken müssen.“

1. FC Köln: Pacarada absolvierte sein 250. Spiel in der 2. Liga

Für den Profi aus dem Kosovo war es zudem eine besondere Partie: sein 250. Spiel in der 2. Bundesliga. Er freute sich: „Das ist tatsächlich eine Wahnsinns-Nummer. Ich hätte aber lieber ein paar Erstligaspiele mehr. Trotzdem bin ich natürlich sehr stolz drauf.“ Dann rutschte ihm ein Satz raus, den er sofort wieder korrigieren musste: „Ich habe ja noch ein paar Jahre, jetzt peilen wir die 300 an, dann schauen wir mal.“ Er lachte umgehend: „Wobei 300 nicht ganz, bitte streichen …“ Pacarada will ja mit dem FC schnellstmöglich aufsteigen.

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Korrigieren musste Pacarada auch eine Aktion vor dem Kölner 1:0. Diese Szene sorgte für reichlich Verwirrung und Wut bei Gegner Braunschweig. Der Kölner legte sich bei einem Eckstoß den Ball an der Fahne zurecht, tippte ihn an zu Linton Maina, doch Maina hob ihn auf und legte ihn erneut zum Eckball zurecht. Braunschweigs Fabio Kaufmann protestierte, doch die Ecke wurde erneut ausgeführt, in der Folge traf Hübers zur Kölner Führung.

Pacarada sagte nach dem Spiel: „Ganz ehrlich: In dem Moment habe ich das gar nicht wahrgenommen. Es war wirklich nicht bewusst. Ich hab mich in dem Moment gefragt, warum der Braunschweiger Spieler so ein bisschen außer sich ist. Wenn ich das jetzt selber sehe, dann sieht es schon so aus, als ob ich das extra mache. Aber es war wirklich nicht extra, nicht eingeplant, nicht einstudiert. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Wenn es am Ende gepfiffen worden wäre in dem Moment, hätte ich mich auch nicht beschweren können.“

Sky-Experte Simon Terodde (36) witzelte: „Der Linienrichter steht daneben, ich dachte, du hättest irgendwie einen Deal mit ihm gemacht.“ Pacarada versicherte: „Den gab es nicht.“

Kölns Sportchef Christian Keller (45) sah die Szene wie folgt: „Ich habe es auch gesehen, dass sie sich den Ball zweimal hinlegen. Ich weiß nicht, was sie mit dem Linienrichter besprochen hatten. Aber ich gehe davon aus, dass es in Ordnung war, weil sie es nicht zurückpfeifen.“ Terodde meinte, dass Köln da Glück hatte: „Normalerweise muss man das abpfeifen. Aber nach dem Spiel, wenn man 5:0 gewinnt, ist das nicht die spielentscheidende Szene. Trotzdem wunder ich mich, dass der Linienrichter da nicht eingreift.“

Schiri Jöllenbeck wollte sich nach dem Spiel nicht äußern. Nachdem sich Daniel Scherning, Trainer der Eintracht, aufgeregt hatte, sah dieser die Gelbe Karte.

Der Braunschweig-Coach meinte später: „Er spielt den Ball außerhalb des Kreises raus. Jeder kennt den Trick, dann ist der Ball im Spiel in der Hoffnung, dass es unser Spieler nicht merkt – und schon hast du eine Zwei-gegen-Eins-Situation.“

Scherning weiter: „Wir haben den Schiedsrichter darauf hingewiesen. Er meinte, die Ecke war nicht angepfiffen, deswegen haben sie es zurückgenommen. Das kann man dann auch nicht nachprüfen, ob er pfeift oder nicht in einem Stadion mit 50.000 Menschen. Mich hat das aufgeregt. Es war aber nicht der Grund, warum wir verloren haben.“