Der 1. FC Köln hat zum Jahresabschluss den VfB Stuttgart mit 1:0 besiegt. Was auf dem Papier schnöde aussieht, wirkt im (historischen) Bilanzbuch gleich ganz anders: Drei spezielle FC-Statistiken hielt das Spiel parat.
„Zum richtigen Zeitpunkt“Kölns Premieren-Party: FC macht Schluss mit drei Nerv-Serien
1:0! Gehört da überhaupt ein Ausrufezeichen hin? Für den 1. FC Köln kann es darauf nach dem knappen Sieg gegen den VfB Stuttgart nur eine Antwort geben: Ja! Das vermeintlich zweitlangweiligste Ergebnis im Fußball war für den FC am Sonntag (19. Dezember 2021) ein gleich dreifach besonderes...
Zuerst der Blick zurück, auf den gebrochenen Heim-Fluch: 29. Oktober 2000. Mehr als 21 Jahre – so lange hatten die Kölner nicht mehr zu Hause gegen den VfB gewonnen. Was nun Anthony Modeste (33) gelang, hatte damals noch Dirk Lottner (49) übernommen und den FC zum 3:2-Sieg geballert.
FC-Sportchef Jörg Jakobs über erste Sieges-„Serie“: „Zum richtigen Zeitpunkt“
Eine Statistik, die längst Staub angesetzt hatte und im Nachhinein beinahe in Vergessenheit geriet, denn da gab's noch zwei andere – die auch den FC-Verantwortlichen deutlich wichtiger waren.
Nach der Partie gegen Stuttgart wusste Sportchef Jörg Jakobs (51) bereits, was die Stunde geschlagen hatte: „Das erste Mal zwei Siege hintereinander, glaube ich – zum richtigen Zeitpunkt.“
Auslegungssache, denn unter Trainer Steffen Baumgart (49) gab's schon einmal zwei Pflichtspiel-Erfolge in Serie. Ganz zu Beginn: Auf das Weiterkommen im DFB-Pokal in Jena folgte der Auftaktsieg in der Liga gegen Hertha BSC. Allerdings: Im Pokal musste der FC seinerzeit bekanntlich bis ins Elferschießen nachsitzen – zählt also regulär als Unentschieden. So oder so, gegen Stuttgart war es die Sieges-Serien-Saison-Premiere in der Bundesliga.
Steffen Baumgart sind Punkte wichtiger als Serien: „Erleichtert vieles“
Baumgart hatte da ebenfalls etwas richtigzustellen: „Den zweiten Sieg in Folge einzufahren, ist, glaube ich, für jede Mannschaft nicht wichtig – sondern das erleichtert vieles, weil du damit natürlich einfach einen Satz machst, mit sechs Punkten.“
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Stimmt, nach der Vergoldung des Auswärtssieg-Debüts in Wolfsburg kletterte der FC nun in zwei Spielen gleich vier Plätze – von zwölf ging's auf acht. Der Trend sah zu Beginn der englischen Woche mit der ersten Heim-Pleite gegen Augsburg (0:2) noch ganz anders aus.
Premieren-Woche also. Aber eine Statistik fehlt da immer noch, die Baumgart bereits auf der Pressekonferenz vor dem Stuttgart-Spiel hervorgehoben hatte: „Wir haben lange gelesen, dass wir keinen Auswärtssieg hatten. Jetzt haben wir nur noch eine Statistik, der wir hinterherhinken: Wir hatten noch kein Spiel zu null.“
Ausgerechnet gegen Stuttgart: Das erste Liga-Spiel zu null unter Baumgart
Gesagt, getan: 1:0! Und das ausgerechnet gegen Stuttgart. Denn erneut gilt: Zu null, das gab's schon einmal unter Baumgart, wieder im DFB-Pokal – die zweite Runde gewann der FC mit 2:0 in Schwaben, ebenfalls mit Marvin Schwäbe (26) im Kasten. Beide Tore gingen damals aufs Modeste-Konto.
Baumgart weiß: „Wir hätten schon vorher das ein oder andere Mal zu null spielen können. Das haben wir nicht, und trotzdem muss ich sagen, ist es für mich immer wieder erfreulich zu sehen, wie die Jungs gegen den Ball arbeiten. Das haben sie sich jetzt verdient, das haben sie sich erarbeitet.“ Es war gegen Stuttgart zum Hinrunden-Abschluss eben auch „der richtige Zeitpunkt“ für ein Ende der Nicht-Zu-Null-Statistik.