3:0-Sieg im Millionen-SpielLemperle & Waldschmidt schubsen FC im Pokal weiter – Schwäbe gefeiert

Die FC-Profis jubeln über den 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel in der 2. Runde des DFB-Pokals. (Foto: 29. Oktober 2024)

Die FC-Profis jubeln über den 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel in der 2. Runde des DFB-Pokals. (Foto: 29. Oktober 2024)

Der 1. FC Köln und seine sportliche Führung mächtig unter Druck nach zuletzt zwei Pleiten in der 2. Liga. Im Pokal gab es nun einen Coup: Bundesligist Holstein Kiel wurde rausgekegelt!

Puh, FC: Aufatmen und endlich mal wieder was zu feiern! Am Dienstagabend (29. Oktober 2024) feierte der 1. FC Köln einen 2:0-Sieg gegen Bundesligist Holstein Kiel! Die Kölner stehen damit im Achtelfinale des DFB-Pokals.

FC-Trainer Gerhard Struber (47) und Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) klatschten sich erleichtert ab – sie standen mächtig unter Druck nach der Talfahrt in der 2. Liga. Dort steht Köln nach zuletzt zwei Pleiten auf Platz 12 der Tabelle, nur vier Zähler vor dem Relegationsplatz 16. Aber an diesem Abend wollte daran niemand denken. Es wurde Selbstvertrauen getankt!

1. FC Köln: Lemperle hat beim 1:0 das nötige Glück

Nach acht Minuten jubelten die Kölner erstmals, während die Kieler wütend auf Schiedsrichter Bastian Dankert (44, Schwerin) einschimpften. FC-Stürmer Tim Lemperle hatte eine butterweiche Flanke von Leart Pacarada mit dem Kopf eingenetzt. Zuvor hatte sich Lemperle mit einem Schubser gegen Max Geschwill Platz verschafft. Ein Foul? Den Videobeweis gibt es im Pokal erst ab dem Achtelfinale. Glück für den FC – braucht man auch mal in dieser schwierigen Phase …

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Vor dem K.o.-Spiel versuchte der angeschlagene FC-Coach Gerhard Struber alles: Marvin Schwäbe stand für Jonas Urbig im Tor, zudem spielte Köln erstmals Dreierkette (Pauli, Hübers, Heintz). Über die Außen sollten Thielmann und Pacarada für Druck sorgen, das Zentrum besetzten Martel und Huseinbasic. Ljubicic war zentral als Zehner gefragt, vor ihm die beiden Stürmer Lemperle und Maina.

Nach der Führung versäumte es der FC allerdings nachzulegen, stattdessen kamen die Störche immer besser ins Spiel. Finn Porath scheiterte an Schwäbe (15.). Kiel, in der 1. Liga noch sieglos (zwei Punkte nach acht Spieltagen, Platz 17), hatte jetzt mehr Spielanteile, aber auch keine Riesen-Chancen.

Als Marvin Schultz den Ball dann in der 40. Minute ins Kölner Tor schlenzte, pfiff Schiri Dankert glücklicherweise auch pro Köln. Er sah ein Foul an Ljubicic vor dem Torschuss (40.).

Die FC-Fans sorgten für Pokalstimmung pur und trieben ihr Team nach vorne. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war Köln dann dem zweiten Treffer sehr nah: Maina scheiterte allerdings an Kiel-Keeper Timon Weiner.

Doch auch Kiel hatte noch eine gute Chance: Erneut war es Porath, der Schwäbe prüfte, der FC-Keeper konnte den gefährlichen Aufsetzer um den Pfosten lenken.

Köln dann nach der Pause am Drücker: Ein Maina-Lupfer gelang nicht (50.). Lemperle verzog in der 60. Minute. Aufregung und Rudelbildung gab es dann nach einem Zweikampf zwischen Kiels Shuto Machino und Ljubicic. Dominique Heintz schnappte sich den Kieler und schimpfte mit dem Zeigefinger auf ihn ein. FC-Coach Struber sah nach Protesten Gelb. Wenig später gerieten Machino und Heintz erneut aneinander. Im FC-Strafraum gab es ein heftiges Gerangel – war das eine Tätlichkeit? Dankert zeigte Machino nur Gelb – jetzt war aber Pokal-Stimmung pur angesagt!

Machino köpfte dann nach einer Ecke den Ball an die Latte – der FC musste kräftig durchatmen. Vorne hat Pacarada Pache, dass sein Schuss abgefälscht wurde. Für den starken Schwäbe gab es laute Sprechchöre – er wurde schon vor Schlusspfiff gefeiert. Ob er nun weiter das Tor hüten darf?

Hier seht ihr die FC-Einzelkritik in der Bildergalerie:

Wenig später dann die Erlösung! Der eingewechselte Luca Waldschmidt erzielte das 2:0! Maina legte denn Ball quer und Waldschmidt packte seinen linken Zauberfuß aus (84. Minute). In der 90.+7 Minute legte Waldschmidt sogar noch das 3:0 nach einem Konter und Vorlage von Jan Thielmann nach.

Nach dem Spiel gab es versöhnliche Szenen, die Fans feierten die Spieler, nachdem es zuletzt Pfiffe gegeben hatte. Am Samstag steht das Auswärtsspiel bei Hertha BSC an – Köln sollte mit breiter Brust dort auftreten.

Der Sieg im DFB-Pokal spült auch eine Menge Kohle in die FC-Kassen. Schon für die erste Runde gab es 209.453 Euro, für die zweite Runde 418.906 Euro. Mit dem Einzug ins Achtelfinale gibt es 837.813 Euro, plus den Einnahmen aus dem Heimspiel also rund eine Million Euro.

Sollte das Viertelfinale erreicht werden, winken 1,7 Millionen Euro. Das Achtelfinale wird am 3. oder 4. Dezember gespielt. Die Auslosung findet am Sonntag, 3. November, ab 19.10 Uhr statt. Die ARD überträgt die Ziehung im Rahmen der Sportschau im Free-TV.