Zehn Zentimeter kleinerGummibeine: Magdeburg-Torschütze mit OP-Witz gegen FC-Youngster

Der 1. FC Magdeburg konnte ausgerechnet gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln den ersten Heimsieg seit knapp einem Jahr feiern. Auch, weil die Kölner Youngster diesmal nicht auf der Höhe waren.

Kölns Trainer Gerhard Struber (48) wollte nach dem 0:3 in Magdeburg keinerlei Ausreden gelten lassen. Weder das Fehlen von Dauerbrenner Eric Martel (22, Muskelverletzung) noch die Müdigkeit nach anstrengenden Wochen seien verantwortlich gewesen.

Der FC-Coach analysierte schärfer als seine Jungs gespielt haben: „Wir haben uns zu leicht überspielen lassen vor dem 0:1. Mir hat unser messerscharfer Stil gefehlt, es war mehr ein Buttermesser. Und der Hunger und diese Gier waren nicht da. Das ist, was uns frustriert und enttäuscht.“

FC-Youngster Finkgräfe und Downs vor dem 0:1 schwach

So musste Struber am 14. Februar 2025 zähneknirschend mitansehen, wie die Magdeburger daheim feierten. In dieser Saison wurde der erste Heimsieg eingefahren, zuletzt gab es saisonübergreifend sogar 15 Spiele daheim ohne Sieg.

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Einer der Matchwinner war Daniel Heber. Er sagte nach dem Spiel bei Sky: „Die Fans haben uns immer unterstützt, waren immer da, auch wenn wir ein Jahr lang fast nicht gewonnen haben, haben sie uns immer unterstützt. Das tat uns weh, jetzt sind wir glücklich. Wir haben lange genug gewartet.“

Heber traf nach einem Freistoß zum 1:0, danach ging Köln völlig unter. Doch die FC-Familie ärgerte sich über den ersten Gegentreffer am meisten, denn zwei Youngster waren nicht auf der Höhe. Zunächst verlor Max Finkgräfe (20) einen Zweikampf gegen Livan Burcu, der ihn an diesem Abend öfters schwindelig spielte. Als der Ball dann in den Kölner Strafraum flog, sah Damion Downs (20) beim Kopfball-Duell gar nicht gut aus.

Heber (1,82 Meter) übersprang Downs (1,92 Meter) problemlos – hinter den Kulissen waren die Kölner Verantwortlichen entsetzt, dass so ein billiges Standard-Tor kassiert wurde. Struber: „Bei Standardsituationen sind wir normal ein verlässlicher Partner, aber da haben wir ein Schläfchen gehalten, nicht unsere Duell-Fähigkeiten unter Beweis gestellt.“ Kölns Verteidiger Dominique Heintz (31) meinte frustriert: „Ich glaube, wir haben alles gut verteidigt, bis auf den einen Standard, wo wir nicht richtig mit hochgehen, wo der hinten am zweiten Pfosten reinköpft.“

Heber wurde bei Sky über die eigentlich negativen Größen-Voraussetzungen im Duell mit Downs angesprochen. Er witzelte: „Ich wurde vor ein paar Jahren operiert. Da haben sie mir irgendwelche Gummidinger in die Schienbeine oder Waden getan. Ich konnte aber immer schon gut springen.“

Danach herrschte Verwirrung bei den Magdeburgern, weil die Spieler eine Ansage von Trainer Christian Titz nicht verstanden hatten – einige freuten sich über zwei oder drei freie Tage nach dem Sieg. Heber meinte: „Ich habe es nicht richtig verstanden, wir waren alle euphorisiert.“ Titz selber wusste auch noch nichts von freien Tagen, hatte seinen Spielern noch gar nichts gesagt. Doch die Belohnung wird schon entsprechend ausfallen. In Köln dagegen steht eine eher unangenehme Trainingswoche an.