Tauziehen um FC-TorhüterMatthäus stellt Urbig-Transfer infrage – Köln lehnt auch zweites Bayern-Angebot ab

Sky-Experte Lothar Matthäus am 18. Januar 2025 beim Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach.

Sky-Experte Lothar Matthäus am 18. Januar 2025 beim Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach.

Der FC Bayern München will Jonas Urbig vom 1. FC Köln verpflichten. Lothar Matthäus hat seine Zweifel an dem Transfer geäußert.

von Sebastian Bucco  (buc)

Der Millionen-Poker um Torhüter Jonas Urbig (21) zwischen Bayern München und dem 1. FC Köln geht in die nächste Runde. Der Rekordmeister möchte den talentierten Keeper unbedingt noch in diesem Transferfenster verpflichten – dafür wollen die Münchener auch tief in die Tasche greifen.

Für FC-Geschäftsführer Christian Keller (46) bislang jedoch nicht tief genug. Wie „Sky“ am Montag (20. Januar 2025) berichtet, hat der Köln-Boss auch das zweite Angebot der Bayern abgelehnt. Demnach soll der Rekordmeister seine erste Offerte von fünf Millionen Euro plus Boni verbessert haben – scheinbar jedoch nicht gut genug.

Lothar Matthäus äußert Zweifel an einem möglichen Urbig-Transfer

Zwischen Urbig und dem FC Bayern besteht weiterhin eine mündliche Einigung über einen Vertrag. Der 21-Jährige ist bereit, den Konkurrenzkampf im Tor der Münchener zumindest anzuheizen.

Alles zum Thema Fußball Transfers

Zweifel an einem möglichen Transfer hat jedoch TV-Experte Lothar Matthäus (63) bei „Sky90“ geäußert: „Er kann natürlich noch anderthalb Jahre lernen bei Manuel Neuer. Er hat es aber beim 1. FC Köln in der 2. Liga nicht geschafft, sich durchzusetzen. Köln stand mit ihm auch nicht in der Tabelle dort, wo sie jetzt stehen.“

Urbig kam im Sommer nach zwei erfolgreichen Leihen bei Regensburg und Fürth mit vielen Vorschuss-Lorbeeren zurück ans Geißbockheim. Schon früh sprach ihm Christian Keller deswegen das Vertrauen aus und beförderte den jungen Torhüter zu Kölns Nummer eins. Im November kam dann jedoch der Bruch.

FC-Trainer Gerhard Struber (47) stellte am 11. Spieltag wieder Marvin Schwäbe (29) in den Kasten. Urbig hatte bis dahin in zehn Partien satte 20 Tore kassiert und Köln dümpelte nach den Niederlagen gegen Darmstadt und Paderborn auf dem 12. Tabellenplatz rum.

Matthäus: „Sie müssen in ein anderes Regal greifen“

Für Matthäus ist vor allem die fehlende Erfahrung ein Faktor: „Er ist ein talentierter Torhüter und hat auch Erfahrungen bei der U21-Nationalmannschaft gemacht. Trotzdem ist Bayern München eben Bayern München und nicht irgendein Verein, der da ein Risiko eingeht.“

Der Weltmeister von 1990 findet deutliche Worte und ergänzt: „Ich glaube nicht, dass Bayern München ihn als Peretz-Nachfolger holt. Wenn Neuer aber 2026 aufhören sollte – er wird ein Jahr verlängern – dann müssen sie in ein anderes Regal greifen. Für eine wahre Nummer eins mit internationaler Erfahrung und Erfolgen, das ist doch noch einmal eine andere Hausnummer.“

Manuel Neuer hatte vor seinem Transfer 2011 nach München beispielsweise schon reichlich Champions-League-Erfahrung mit Schalke gesammelt. Urbig hingegen hat „nur“ 60 Spiele in der 2. Bundesliga und zwei Partien im DFB-Pokal auf dem Buckel.

Trotzdem wollen die Münchener den Köln-Keeper perspektivisch aufbauen. Bis es jedoch zu einer finalen Einigung kommt, könnte sich der Millionen-Poker noch ziehen wie ein Kaugummi.