Timo Schultz hat sein Amt als Cheftrainer beim 1. FC Köln angetreten. Während der neue Coach bei seiner Vorstellung vor Tatendrang sprühte, begründete Christian Keller die Wahl der Pauli-Legende.
„Bin kein Baumgart 2.0“Schultz spricht über FC-Aufgabe – warum Keller sich für ihn entschied
„Wenn der FC anruft, muss man nicht lange überlegen.“ Mit diesen Worten startete Timo Schultz (46) seine Vorstellung am Donnerstag (4. Januar 2024) beim 1. FC Köln. Der neue Coach hat richtig Bock auf den FC – allen widrigen Umständen der letzten Wochen zum Trotz. „Natürlich beschäftigt man sich mit der Transfer-Sperre und der Tabellensituation. Ich sehe aber das Potenzial, es mit der Mannschaft schaffen zu können“, sagte der neue Chef an der Seitenlinie.
Nichts anderes wird in den kommenden Monaten seine Aufgabe sein. Das klare Ziel heißt Klassenerhalt. Dafür wurde er geholt, daran muss er sich genau wie Christian Keller (45) messen lassen. „Wir benötigen einen langen Atem und es wird auch Rückschläge geben. Wichtig ist aber, dass wir an den Weg glauben“, sagte der Coach, der im Sommer nach nur zwei Monaten beim FC Basel entlassen wurde.
Timo Schultz tritt in die Fußstapfen von Steffen Baumgart
Am Geißbockheim tritt er dabei in die gewaltigen Fußstapfen von Steffen Baumgart (51), der trotz der Talfahrt zum Schluss bei einem Großteil der Anhängerschaft Kult-Status genießt. „Er hat hier richtig viel bewegt und war eine Galions-Figur für den Verein. Jede Zeit geht nun mal zu Ende und es kommt etwas Neues. Es geht für viele neu los und es ist für viele Spieler eine neue Chance. Ich bin sicher nicht Steffen Baumgart 2.0. Trotzdem schätze ich ihn sehr“, sagt Schultz über seinen Vorgänger.
Eine offensichtliche Gemeinsamkeit haben beide dann aber doch: Sie haben nahezu die gleiche Idee vom Fußball. Schultz will aktiv, aggressiv, vorwärts denkend spielen lassen. Mit seiner Spielidee, seiner Erfahrung im Umgang mit jungen Spielern und seiner kommunikativen Art passte er somit haargenau ins Anforderungsprofil von Keller.
Der Sportboss sagt: „Die Art, wie Timo Fußball spielen lässt, passt sehr gut zu unseren Rahmen-Parametern. Das war ein wesentliches Auswahlkriterium. Er konnte uns sehr eindrücklich belegen, dass er in ganz, ganz vielen Punkten auf das Anforderungsprofil passt. Er hat uns sehr gut vermittelt, dass er die Überzeugung hat, mit dieser Mannschaft und in diesem Setting Ende Mai den Bundesliga-Erhalt zu sichern.“
Viel Zeit, an den nötigen Stellschrauben zu drehen, hat der neue Mann aber nicht. Bereits in etwas über einer Woche steht das erste Pflichtspiel gegen den 1. FC Heidenheim auf dem Programm (13. Januar 2024, 15.30 Uhr). Ein Heim-Sieg ist quasi Pflicht.
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Schultz braucht Zählbares, um nach turbulenten Wochen endlich Ruhe am Geißbockheim reinzukriegen. „Ich weiß, dass wir kurzfristig Ergebnisse erzielen müssen. Ich bin aber kein typischer Feuerwehr-Mann. Denn wir dürfen auch nicht vergessen, was vielleicht in einem Jahr da sein soll. Wir müssen alle, die da sind, entwickeln“, blickt er bereits voraus.
Apropos Zukunft: Ein Abstiegs-Szenario soll in den gemeinsamen Gesprächen, die laut Keller am 27. Dezember begonnen haben, keine Rolle gespielt haben. Schultz besitzt daher offenbar keinen Vertrag für die 2. Liga.