Niklas Hauptmann steht beim 1. FC Köln vor seinem Pflichtspiel-Comeback. Nach langer Leidenszeit soll er bei der U21 Spielpraxis sammeln.
Applaus von den Köln-KollegenNach monatelanger Pause: FC-Sorgenkind vor Comeback
Er ist der FC-Pechvogel dieser Saison unter Trainer Steffen Baumgart (50): Während das restliche Profi-Team des 1. FC Köln in der Bundesliga überraschend oben mitmischt, hatte Niklas Hauptmann (25) vor allem mit sich und seinem Körper zu kämpfen. Nun steht er vorm langersehnten Pflichtspiel-Comeback!
Niklas Hauptmann soll bei der U21 Spielpraxis sammeln
Dass es dabei erst mal „nur“ um ein Regionalliga-Spiel mit der U21 geht, ist Nebensache. Nach langer Leidenszeit soll der gebürtige Kölner am Samstag (5. März 2022, 14 Uhr) in Lotte auf dem Spielberichtsbogen stehen.
Als Coach Baumgart (3. März) die Botschaft am Donnerstag nach dem Training im Kreise der Mannschaft verkündete, gab es lauten Applaus und Schulter-Klopfer von allen Seiten für „Haupe“. Der Trainer erklärte nach der Einheit: „Es ist wichtig, dass er jetzt wieder dabei ist. Für jeden Spieler, aber für uns auch. Weil das natürlich auch viel mit Arbeit zu tun hat, gerade auch für unsere Jungs, die im Hintergrund arbeiten. Und da freuen wir uns, dass wir ihn jetzt in einem – zumindest aus unserer Sicht – sehr, sehr guten Zustand haben.“
Steffen Baumgart: Hauptmann in einem „sehr, sehr guten Zustand“
Der Sohn des früheren FC-Kapitäns Ralf Hauptmann (53) war in Köln nach seiner Leih-Rückkehr aus Kiel eigentlich schon im vergangenen Sommer auf dem Abstellgleis, ein Wechsel zerschlug sich aber aufgrund einer monatelangen Erkrankung. Steffen Baumgart sagte damals: „Er hat eine Diagnose bekommen, die man nicht jeden Tag bekommt.“
Als Hauptmann im September dann endlich ins Mannschaftstraining zurückkehren konnte, wollten ihm die Kölner Verantwortlichen eine neue Chance geben: „Bei Haupe haben wir die Regelung getroffen, dass die sportliche Einschätzung, die Steffen Baumgart in der Vorbereitung getroffen hat, aufgrund der Erkrankung nicht fair war“, stellte Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler (36) klar.
Niklas Hauptmann: Erst aussortiert, dann neue Chance beim 1. FC Köln
Einige Wochen später war es so weit, der Mittelfeldspieler konnte beim freundschaftlichen Kölner Blitz-Turnier (auch Fortuna war dabei) am 8. Oktober 2021 gegen Drittligist Viktoria Spielpraxis sammeln.
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Doch statt weiteren Schritten in Richtung Pflichtspiele für die U21 oder gar Profis folgte der nächste Rückschlag. Wieder fehlte Niklas Hauptmann über Wochen hinweg erkrankt, musste sich erneut mühsam ins Training zurückkämpfen. Welche Krankheit Hauptmann so massiv einschränkte, blieb sowohl im Sommer als auch im Herbst unklar. Erst Mitte Dezember kehrte er – zuerst für individuelle Einheiten – auf den Platz zurück.
Seitdem wurde Hauptmann Schritt für Schritt ans Wettkampf-Niveau herangeführt, trainiert seit Februar auch wieder regelmäßig mit den Kollegen. Nun soll die Spielpraxis folgen. „Reha-Training ist etwas anderes als Mannschaftstraining, und die Spiele selbst sind dann auch immer was anderes“, betont Trainer Baumgart.
Niklas Hauptmann konnte sich beim 1. FC Köln bisher nicht durchsetzen
Ob Hauptmann nach bisher nur zwölf Profi-Einsätzen für den FC noch einmal in der ersten Mannschaft angreifen kann, bleibt abzuwarten. Die dreieinhalb Millionen Euro, für die ihn Köln nach dem Abstieg 2018 von Dynamo Dresden an den Rhein holte, konnte er bisher nicht rechtfertigen. Letztmals stand er im Mai 2019 in einem Pflichtspiel für die Profis auf dem Rasen. Immer wieder warfen gesundheitliche Probleme den Linksfuß auch schon vor vergangenem Sommer zurück: Von der Knie-OP (Frühjahr 2019) über die Lungenentzündung (Anfang 2020) und Leisten-OP (erstes Halbjahr 2020) bis hin zur Corona-Infektion (Mai 2020).
Hauptmann wäre allerdings nicht der Erste, dem unter Baumgart eine sportliche Auferstehung gelänge. Aktuell überwiegt erst einmal die Freude, dass er überhaupt wieder dabei sein kann. Baumgart meint: „Ich glaube einfach, dass es für alle Fußballer das Schönste ist, auf dem Fußballplatz mit einer Mannschaft zu stehen. Und das sieht man ihm an, dass er Freude hat. Ich glaube, das ist bei der ganzen Truppe zu sehen.“