Schon in der Vorbereitung ThemaPokalspiel offenbart große FC-Baustelle – es geht um Strubers Wechsel

Sargis Adamyan im Zweikampf mit Jeremias Lorch.

Sargis Adamyan und der 1. FC Köln mühten sich in der 1. Runde des DFB-Pokals zu einem knappen Sieg nach Verlängerung in Sandhausen (18. August 2024).

Der 1. FC Köln hat sich in der 1. Runde des DFB-Pokals zu einem Sieg nach Verlängerung in Sandhausen gemüht. Dabei wurde ein großes Problem offensichtlich, das bereits in der Vorbereitung zu sehen war.

von Jürgen Kemper  (kem)

Es war bereits in der Vorbereitung zu beobachten, und jetzt hat es sich auch beim mühsamen 3:2-Sieg nach Verlängerung in Sandhausen bewahrheitet: Es klafft eine gewaltige Lücke zwischen dem ersten und zweiten Anzug beim 1. FC Köln. Es war fast schon erschreckend, wie der FC den Zugriff auf das Spiel nach Strubers Einwechslungen hinten raus verlor.

Es fing an mit der Hereinnahme von Sargis Adamyan (31). Dabei wäre es an diesem Nachmittag ein Leichtes gewesen, den abermals enttäuschenden Luca Waldschmidt (28) zu ersetzen. Doch der Armenier füllte die Offensiv-Position auch nicht mit mehr Leben aus.

Kölner Offensiv-Wechsel verpuffen wirkungslos

Adamyan agierte äußerst glücklos und hatte bis auf einen ernstzunehmenden Schuss viele misslungene Aktionen drin. Von seinen positiven Ansätzen aus der Vorbereitung ist nichts mehr zu sehen. Er knüpfte in Sandhausen nahtlos an die dürftigen Leistungen seiner ersten beiden FC-Jahre an.

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Auch die Einwechslungen von Steffen Tigges (26) und Florian Dietz (26) verpufften nahezu wirkungslos. Während ihre Vorgänger Tim Lemperle (22) und Damion Downs (20) zwar äußerst unglücklich in ihren Abschlüssen blieben, hielt das Duo aber die Sandhäuser Abwehr immerhin dauerhaft auf Trab.

Das konnte man von den beiden frischen Stürmer nicht behaupten. Tigges lief und rackerte zwar vorne wie immer unermüdlich, aber Torgefahr strahlte er zum wiederholten Mal nicht aus – was eher ungünstig für einen Stürmer ist. Gleiches galt für seinen Sturm-Kollegen Dietz, bis auf zwei „Abschlüsschen“ sprang bei beiden nichts heraus. Der FC-Sturm war in der Verlängerung eher nur noch ein laues Lüftchen.

Und auch in der Defensive stellte sich nach den Wechseln keine Verbesserung ein. Im Gegenteil: Rasmus Carstensen (23), immer noch auf der Suche nach seiner Form, wurde zum Sicherheitsrisiko. Beim Gegentor von Meier geisterte er ohne Orientierung durch den Strafraum.

Ein anderes Mal brachte er seine Teamkollegen mit einer völlig sinnlosen Grätsche ohne Gegenspieler unnötig in Gefahr. Über den diffusen Auftritt konnte auch nicht sein – zugegebenermaßen – sehenswerter Latten-Knaller hinwegtäuschen.

Einzig die Hereinnahme von Dominique Heintz (31) machte sich unter dem Strich bezahlt. Der Routinier sorgte in der Schlussphase nicht nur hinten für Ruhe, sondern bereitete vorne auch noch den erlösenden Siegtreffer durch Mathias Olesen (23) vor.

Doch die Erkenntnis bleibt: Wenn wie in Sandhausen wichtige Säulen wie Eric Martel (22/gesperrt) und Dejan Ljubicic (26/Knieprobleme) ausfallen – von den Langzeitverletzte Florian Kainz (31) und Max Finkgräfe (20) ganz zu schweigen – dann wird es hinten raus dünn mit der Qualität. Um die hohen Ziele zu erreichen, dürfen auf Dauer nicht so viele Stammspieler gleichzeitig ausfallen wie aktuell.