Lukas Podolski feiert sein Abschiedsspiel für den 1. FC Köln. Vor der Partie am Donnerstag sprach EXPRESS.de mit einem ehemaligen Mitspieler aus Jugendzeiten.
Vor Poldi-AbschiedsspielEx-Mitspieler erinnert sich an gemeinsame Zeit in FC-Jugend: „Auch mal unangenehm“
Am Donnerstag (10. Oktober 2024) nimmt der 1. FC Köln sportlich Abschied von einem der größten Spieler der jüngeren Vereinsgeschichte.
Ab 20.45 Uhr feiert Publikumsliebling Lukas Podolski (39) im Rhein-Energie-Stadion sein Abschiedsspiel mit aktuellen FC-Spielern und alten Wegbegleitern.
Dennis Fabian über Lukas Podolski: „War direkt der beste Mann“
Einer, der den heutigen Fußball-Star noch von damals kennt, ist Dennis Fabian (40). Der ehemalige Keeper kickte mit dem jungen Poldi rund um die Jahrtausendwende in der FC-Jugend.
Fabian erinnert sich im Gespräch mit EXPRESS.de noch gut an die Zeit, als der ein Jahr jüngere Podolski damals zum älteren Jahrgang in die B-Jugend hochgezogen wurde.
„Immer wenn es entscheidende Spiele gab, wurde er immer mit hochgezogen. Eigentlich macht man das nur bei nicht wo wichtigen Spielen, damit jüngere schonmal ein bisschen reinschnuppern können“, sagt Fabian.
Aber Podolski habe die Mannschaft damals schon verstärkt, obwohl er der jüngste in der Mannschaft war: „Er hat von Anfang an gespielt und immer direkt weitergeholfen, das ist beim Hochziehen eigentlich auch relativ unüblich. Obwohl er jünger war, war er trotzdem direkt der beste Mann auf dem Platz.“
Damals habe man in der Mannschaft aber nicht darüber nachgedacht, wer irgendwann mal in der Bundesliga spielen könnte, auch wenn die Qualität bei Podolski damals schon zu sehen war: „Die linke Klebe hatte er damals schon.“
Das sei im Training „auch mal unangenehm“ gewesen, wenn Podolski oder Patrick Helmes (40) – der damals ebenfalls in der Mannschaft von Fabian spielte – mit ihren strammen Schüssen auf die Kiste ballerten.
Fabian weiter: „Beim Spiel war ich immer froh, dass die Jungs auf meiner Seite waren. Die beiden haben damals auch schon viele Tore geschossen.“
An eine kuriose Podolski-Anekdote kann sich der 40-Jährige nicht erinnern, hat dafür aber auch eine Erklärung: „Das Kuriose ist, dass es nichts Kurioses gab, weil er sich sehr diszipliniert an alles gehalten hat. Als Jungspund ist er nicht wirklich aufgefallen. Aber obwohl er jünger war, hatte er schon so eine Leader-Persönlichkeit.“
Heute sei der 39-Jährige ein gestandener Mann, ein Unternehmer, damals war er „ein ganz einfacher Junge, der Bock auf Fußball hatte und sehr talentiert war. Er war auch immer lustig. Auf dem Platz war er dann aber auch sehr fokussiert, das war auch eine Besonderheit.“
Als Podolski 2014 nach dem gewonnenen WM-Finale mit Pokal und Köln-Fahne durch das legendäre Maracana sprang, freute sich Fabian für seinen Ex-Kollegen: „Dass einer von meinen damaligen Jungs den Pott in der Hand hält: Das war einfach geil für alle. Da ist kein bisschen Neid oder Missgunst dabei. Ich habe es ihm von Herzen gegönnt, weil er an jeder Stelle bewiesen hat, dass er das Herz am rechten Fleck hat.“
Fabian wechselte kurz nach der Jahrtausendwende in die U19 von Alemannia Aachen, spielte im Herrenbereich dann beim VfL Rheinbach, FV Bad Honnef, Germania Dattenfeld und beim VfL Alfter.
Im Anschluss an seine aktive Karriere wurde Fabian Torwarttrainer bei den Frauen des 1. FC Köln und parallel Sport-Lehrer an einem Gymnasium in Bonn.