Mit Keeper Marvin Schwäbe hat der 1. FC Köln den Weg aus der Krise gefunden. Wie geht Jonas Urbig damit um? Der 21-Jährige wurde verdrängt.
Auch Poldi & Neuer reden drüberHarte Nummer für FC-Torwart: Urbig vom Hoffnungsträger zum Ersatzkeeper
Als die Dreharbeiten Fahrt aufnahmen, stand Jonas Urbig (21) noch im Kasten des 1. FC Köln, dann überschlugen sich die Ereignisse und Marvin Schwäbe (29) übernahm. In der aktuellen Folge der FC-Doku „Geliebter Fußballclub“ (6. November 2024) wird die brisante Rochade beleuchtet.
Auch zwei Weltmeister, Klub-Legende Lukas Podolski (39) und Bayern-Keeper Manuel Neuer (38), kommen zu Wort. „Wenn man diesen Weg weitergeht, dann hat man vielleicht in den nächsten vier, fünf Jahren geile Spieler, die mal Nationalmannschaft spielen. Das ist genau der richtige Weg“, schwärmt Poldi vom Weg mit den Youngsters.
Manuel Neuer hält viel von Jonas Urbig
Doch jetzt spielt erstmal Schwäbe – Erfahrung statt Entwicklung. Für Urbig keine leichte Phase in der noch jungen Karriere. In der Doku wird die EXPRESS-Schlagzeile an einem Verkaufskasten in der Stadt gezeigt: „Torwart-Wechsel beim FC – Urbig raus, Schwäbe rein“. Urbig sagt dazu: „Natürlich habe ich mich geärgert, weil ich möchte immer spielen. Trotzdem entscheidet der Trainer. Der Marvin hat es im Training auch gut gemacht. Ich habe es ihm, dann gegönnt. Er hat in Köln zweieinhalb Jahre gute Leistungen gebracht.“
Im Alter von acht Jahren kam Jonas zum FC, Manuel Neuer war sein großes Vorbild. Vor der Saison war er der große Hoffnungsträger, jetzt sitzt er plötzlich auf der Bank. Neuer hält jedenfalls viel von Urbig: „Er macht einen wirklich guten Eindruck, spielt sehr gut und ist auch schon weit, meiner Meinung nach. Ich glaube, dass ihm auch die Zukunft gehören kann. So wie ich ihn von außen einschätze, ist er bodenständig, fleißig und arbeitet gerne. Das sind gute Voraussetzungen, um weiter nach vorne zu kommen.“
Neuer weiß, dass es nicht immer steil nach oben geht: „Auch wenn er schon viel Lob abbekommen hat, er ist noch jung und kann einiges lernen. Da ist er beim FC in guten Händen.“ Das sieht auch Poldi so: „Ich habe auch damals in der 2. Liga gezockt und habe denn durch die 2. Liga den nächsten Schritt gemacht. Das ist ja nicht ganz falsch.“
In Köln arbeitet Urbig sehr eng mit Torwarttrainer Peter Greiber (55). Der sagt über den jungen Keeper: „Der Jonas ist ein relativ kompletter Torwart, aber er ist noch sehr jung, das darf man nicht vergessen. Da muss einem klar sein, dass es auch eine kleine Delle geben kann. Die muss man relativ schnell wieder ausbeulen, nach vorne gucken und weitergehen.“
Urbig muss in jungen Jahren mit viel Druk umgehen – auch ein Lernprozess. Die Schlagzeilen, dass er von Bayern München, Bayer Leverkusen oder Manchester United beobachtet wird, gehören dazu. Urbig beteuert aber, dass er erstmal nur den FC im Blick hat: „Ich wurde mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Ich gucke sehr gerne im Hier und Jetzt, meine Aufgabe liegt darin, mit der Mannschaft den FC wieder da hinzuführen, wo er hingehört. Und das ist die Bundesliga.“
Und wie geht es weiter beim FC? Schwäbe sagte rund ums Berlin-Spiel, dass der Trainer wohl künftig erstmal ihn ins Tor stellt: „Er hat mit uns gesprochen, also einzeln und hat natürlich gesagt, dass er auf mich setzt, dann erstmal. Das habe ich sehr erfreulich aufgenommen.“
Urbig muss nach dem Hertha-Spiel also Geduld haben und weiter hart arbeiten. Dass Schwäbe die Nase vorne hat, akzeptiert er erstmal: „Dass er das Spiel gespielt hat, ist jetzt so. Wichtig ist dann der Mannschaftserfolg – das ist für mich dann das, was zählt.“