Die Fans sangen, die Spieler klatschten sich ab, die drei Punkte wanderten auf das Kölner Konto! Der 1. FC Köln feierte am Samstag einen 2:0-Erfolg über den SSV Ulm.
Reifeprüfung bestandenTraumtor und zu null: FC feiert im Tollhaus Müngersdorf
Den Zungenbrecher kennt man: „In Ulm und um Ulm und um Ulm herum.“ Am Samstag (5. Oktober 2024) schrieb der 1. FC Köln den Satz beim 2:0 gegen den SSV Ulm etwas um: „Im Ulmer Strafraum, um den Ulmer Strafraum und um den Ulmer Strafraum herum.“
Offensiv war es zwar kein Spektakel wie zuletzt beim 4:4 gegen Karlsruhe, defensiv dafür deutlich kontrollierter. Genau das wollte Trainer Gerhard Struber (47) sehen – Reifeprüfung bestanden!
1. FC Köln gegen 10 Ulmer abgeklärt
Vielleicht war es das abgeklärteste Spiel der jungen FC-Mannschaft in dieser Saison. Kompromisslos in den Zweikämpfen, gut im kollektiven Gegenpressing und nach dem 5:0 gegen schwache Braunschweiger zum zweiten Mal die Null gehalten.
Die erste fette Chance hatte Tim Lemperle als ihm der Ball nach einem Abpraller fünf Meter vor dem Tor vor die Füße fiel – sein Schuss landete aber neben der Kiste (5.). Drei Minuten später dann die Kölner Führung: Linton Maina brachte die Ecke rein, Kapitän Timo Hübers vollstreckte! Tollhaus Müngersdorf!
Nach 21 Minuten war dann Tim Lemperle durch, wurde jedoch von Max Julian Brandt kurz vor dem Strafraum gelegt – hätte Schiedsrichter Patrick Alt laufen lassen, wäre Downs zum Schuss gekommen. Die FC-Profis protestierten, waren dann aber ruhig, als Brandt Rot wegen seiner Notbremse sah. Der Freistoß von Waldschmidt brachte aber nichts ein.
Köln in den ersten 45 Minuten mit 55 Prozent Ballbesitz und 9:2 Torschüssen – richtig gute Chancen waren aber zunächst kaum dabei. Dafür kontrollierte der FC das Geschehen und ließ nicht viel zu. Auch in Überzahl rannte man nicht wild nach vorne an.
FC-Coach Struber baute wie erwartet um: Max Finkgräfe rückte als Rechtsverteidiger in die Startformation, Jan Thielmann saß nur auf der Bank. Für den variabel einsetzbaren Finkgräfe war es der erste Profi-Einsatz als rechter Verteidiger. Stabilität gab es nicht unbedingt, der Youngster wirkte nach seiner Knieverletzung irgendwie noch nicht richtig fit – geistig wie körperlich. Nach der Gelben Karte in der 34. Minute war er extrem gelb-rot-gefährdet.
Struber reagierte zur Pause, brachte für Finkgräfe (20) Routinier Dominique Heintz (31) und stellte um. Julian Pauli rückte von der Innenverteidigung auf die Rechtsverteidiger-Position, Heintz verteidigte neben Hübers innen.
Dann war es ein Top-Moment von Luca Waldschmidt, der das Stadion erneut beben ließ: Lemperle steckte den Ball in die Mitte durch auf Waldschmidt, der nach kurzem Antritt aus rund 24 Metern ein Traumtor erzielte (47. Minute). Der Ball senkte sich sensationell ins lange Eck. Tollhaus Müngersdorf!
Köln setzte sich in der Folge in der gegnerischen Hälfte fest, Ulm kaum noch mit Offensiv-Aktionen. Das hatte Struber vorher gefordert: Den Gegner vom eigenen Tor weghalten.
In der 65. Minute kam Florian Kainz erstmals nach seinem doppelten Bänderriss im Fuß wieder zum Einsatz (66. für Lemperle), auch Florian Dietz wurde eingewechselt (für Downs). Struber brachte in der 84. Minute auch noch Sargis Adamyan (für Waldschmidt). In der Nachspielzeit durfte Mathias Olesen auch noch mitmischen (für Huseinbasic).
„Der Gegner war sehr selten in der Box, wir haben das gut wegverteidigt“, sagte Hübers bei Sky: „Man sieht Spiel für Spiel, was für Qualität in uns steckt, aber wir müssen es konsequenter runterspielen. Neben dem offensive Tralala müssen wir auch defensiv kompakt stehen.“
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21:3-Torschüsse standen in der Statistik am Ende der Partie. Der FC mit 56 Prozent Ballbesitz, drei soliden Punkten und dem Sprung auf Rang sieben der Tabelle (zwölf Punkte) – darauf lässt sich aufbauen! Die Fans feierten die Mannschaft noch minutenlang nach Abpfiff vor der Südtribüne. Tollhaus Müngersdorf!
Jetzt steht erstmal die Länderspielpause an. Am Freitag, 18. Oktober, geht es dann weiter mit dem Zweitligaspiel bei Darmstadt 98 (18.30 Uhr).