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Ekel-Banner beim FC-SpielReker erstattet Anzeige – jetzt ermittelt der Staatsschutz

Staatssekretär Daniel Sieveke (li.) und OB Reker bei einem Termin in Köln.

Staatssekretär Daniel Sieveke (li.) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker am 15. April 2024 bei einem Termin in Köln.

Einige Fans des 1. FC Köln sorgten während des Spiels gegen Union Berlin am Samstag für einen Eklat. Das hat nun Konsequenzen.

Die Kölner Fans feierten bis tief in die Nacht das sensationelle 3:2 gegen Union Berlin am Samstag (11. Mai 2024). Steffen Tigges und Damion Downs hatten mit ihren späten Toren die Rettungs-Hoffnung am Leben gehalten und für Ekstase unter den Fans gesorgt.

Doch Kölns Oberbürgermeisterin, Henriette Reker (67), konnte sich nach der Partie so gar nicht freuen. Ganz im Gegenteil – die Oberbürgermeisterin war mehr als entsetzt. Der Grund: ein geschmackloses Banner einiger FC-Fans vor der Südtribüne.

Kölns OB erstattet Anzeige wegen sexueller Beleidigung

Sie entrollten nach gut 20 Spielminuten ein Plakat mit der Aufschrift: „Henriette ist zwar keine GILF, aber wir f***en sie trotzdem“. Zur Erklärung: eine GILF („Granny I’d like to f**.“) ist eine Oma, mit der man gerne Geschlechtsverkehr hätte.

Alles zum Thema Geißbockheim

Kölns Geschäftsführer Christian Keller (45) versuchte unmittelbar nach dem Eklat die Wogen noch etwas zu glätten, sagte: „Grundsätzlich hat jede Form der Diskriminierung nichts beim 1. FC Köln verloren. Das ist mit den Werten des FC nicht zu vereinbaren. Auch wenn es ein Kampf für ein hehres Ziel ist, muss man anständig bleiben und die richtigen Mittel für den Protest wählen. Das war hier nicht so. Ich möchte mich im Namen aller Verantwortlichen des FC bei Henriette Reker für dieses Banner entschuldigen.“

Auch FC-Präsident Dr. Werner Wolf (67) schaltete sich unverzüglich ein: „Ich habe in einem persönlichen Kontakt mit Frau Reker um Entschuldigung gebeten. Wir distanzieren uns von diesem geschmacklosen Banner.“

Doch Reker reagierte am Sonntag (12. Mai). Wie die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Köln, Simone Winkelhog, auf EXPRESS.de-Anfrage erklärte, hat die Oberbürgermeisterin Anzeige bei der Polizei wegen sexueller Beleidigung erstattet. Genau heißt dies: Anzeige wegen Beleidigung auf sexueller Grundlage. Reker hat dabei persönlich und nicht online Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Weiter wollte sie sich nicht zu dem Vorfall äußern.

Polizei nennt neuen Stand zu Ermittlungen nach Reker-Banner

Am Montag (13. Mai) gab es neue Tendenzen in dem Fall. Der Staatsschutz der Kölner Polizei hat die Ermittlungen übernommen. „Fotos, Videoaufzeichnungen – alles, was uns zur Verfügung steht, wird jetzt ausgewertet“, so eine Polizeisprecherin gegenüber EXPRESS.de. Wie immer bei Bundesligaspielen war die Polizei auch selbst mit Einsatzkräften im Stadion vertreten.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Mit dem geschmacklosen Banner haben die Proteste um den Geißbockheim-Ausbau ihren vorläufigen (negativen) Höhepunkt erreicht. Viele Fans des FC sind von Reker und den politischen Entscheidern der Stadt Köln enttäuscht, weil der Ausbau des Geißbockheims seit Jahren auf Eis liegt. Bei drei Heimspielen gab es zu dieser Thematik umfangreiche Protestaktionen der Fans.

Zuletzt verteilten die FC-Fans Zettel im Stadion: „Wir fordern nach Jahren des Stillstands auch für den Ausbau am Geißbockheim eine belastbare Perspektive für die Zukunft unseres Vereins. Diesbezüglich nehmen wir die Verantwortlichen der Stadt Köln und des 1. FC Köln gleichermaßen in die Pflicht. Für den Erhalt des Geißbockheims als Heimat des 1. FC Köln.“

Dass Reker zunächst den FC beim Geißbockheim-Ausbau unterstützen wollte, dann aber ihre Meinung änderte, stößt vielen Fans übel auf. Der Vorschlag der Politik, dass der FC nach Marsdorf umzieht, wurde vom Klub unlängst abgeschmettert.

Oliver Seeck (49, SPD), Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, sagte zuletzt im Interview mit EXPRESS.de: „Diese jahrelange Hinhalte-Taktik der Stadt Köln ist völlig inakzeptabel und für eine selbsternannte Sportstadt völlig unwürdig.“