Rekord-Profi gestorben1. FC Köln trauert um früheren Dauerbrenner Heinz Simmet

Fußball, DFB-Pokalfinale 1976/1977, Wiederholungsspiel, 1. FC Köln - Hertha BSC Heinz Simmet Köln hält den DFB-Pokal in seinen Händen

Heinz Simmet jubelt 1977 nach dem Gewinn des DFB-Pokals mit dem 1. FC Köln. Nach seinem Tod im Alter von 79 Jahren trauert der FC um seinen früheren Mittelfeldspieler.

Trauer um Heinz Simmet. Einer der großen Dauerbrenner in der Geschichte des 1. FC Köln ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Der 1. FC Köln trauert um einen seiner erfolgreichsten Profis. Heinz Simmet ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Das teilte der Klub am Mittwoch (31. Januar 2024) in einer kurzen Meldung mit.

Simmet war 1967 von Rot-Weiss Essen nach Köln gewechselt und elf Jahre am Geißbockheim geblieben. Er erlebte goldene Zeiten mit, holte dreimal den DFB-Pokal und 1978 sogar das Double. Damals stellte der frühere Mittelfeldspieler auch eine Bundesliga-Bestmarke auf, die bis heute Bestand hat.

Heinz Simmet bis heute in den Rekordbüchern der Bundesliga

Weil Simmet von April 1970 bis Dezember 1977 kein Bundesliga-Spiel verpasste und damit bei 259 Kölner Liga-Auftritten in Folge auf dem Rasen stand, befindet sich der Name des Dauerbrenners bis heute in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs.

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„Das ist unglaublich“, sagte FC-Urgestein Karl-Heinz Thielen (83) zu EXPRESS.de, „ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass Heinz mal nicht mitgespielt hat. Er war eine Bank, ein sehr guter Fußballer und ein sehr lustiger Kerl.“

477 FC-Pflichtspiele standen am Ende in der stolzen Vita des Saarländers, den der FC als Stürmer holte und wegen eines unfassbaren Überangebots an großartigen Angreifern ins defensivere Mittelfeld beorderte. „Dort hat er überragende Arbeit abgeliefert“, sagt Thielen rückblickend.

Kein anderer Feldspieler war so oft hintereinander in der Bundesliga aktiv, ohne von Verletzungen, Sperren oder sportlicher Degradierung betroffen zu sein. In seiner Rolle als „Kettenhund“ hielt er dem offensiveren Wolfgang Overath (80) auf dem Rasen regelmäßig den Rücken frei, hatte als emsiger Arbeiter großen Anteil an den erfolgreichen Kölner Zeiten.

Mit Toni Schumacher und Overath (je 542 Einsätze) sowie Pierre Littbarski und Hannes Löhr (je 504 Einsätze) absolvierten in der Klub-Historie nur vier Akteure mehr Spiele für den FC als Rekord-Mann Simmet, der dabei 49 Treffer erzielte.

Heinz Simmet schwenkte von Gladbach noch auf den FC um

Bereits vor der Karriere machte Simmet eine Ausbildung zum Maler, war nach seiner Laufbahn Inhaber eines Maler-Betriebs in Köln. Dabei wäre Simmet beinahe in Mönchengladbach statt in Köln gelandet und hatte bei den Borussen schon einen Vorvertrag unterzeichnet. Doch dann flatterte doch noch ein Angebot des FC ins Haus.

„Ich fuhr nach Köln zu Franz Kremer in die Franzstraße. Die Begegnung mit ihm war atemberaubend“, erzählte Simmet später, „er war eine Lichtgestalt, hatte eine echte Aura. Dann sagte er, so ganz beiläufig, dass Hans Schäfer gleich noch runterkommen würde, er wohne ja im selben Haus. So kam es auch und dann war es mit mir endgültig vorbei. Franz Kremer, Hans Schäfer – das war für mich die ganz große Fußballwelt. Jetzt wollte ich nur noch zum FC.“

Der Vorvertrag bei den Fohlen wurde gelöst und ab dem 1. Juli 1967 war Simmet Angestellter des 1. FC Köln. Nach seiner Profikarriere spielte er noch Jahre im Amateurbereich beim SC Blau-Weiß 06 Köln (1978/79), bei der SpVg Frechen 20 (1979–1983), wo er noch mit dem Frechener Idol Karl Lambertin am Ball war, und hängte von 1983 bis 1986 noch drei Runden als Spielertrainer bei BSG Macha Heppendorf an.