Wo ist der VAR, wenn man ihn mal braucht? Der 1. FC Köln hätte sich bei seinem Conference-League-„Endspiel“ gegen den OGC Nizza dringend Video-Unterstützung gewünscht.
„Zwei bittere Momente“Schiri-Frust beim FC: Wurde Köln das Euro-Achtelfinale geklaut?
Hätte der FC den Sprung ins Achtelfinale geschafft, wenn es in der Conference League einen Video-Schiri gäbe?
Bei Kölns 2:2 gegen Nizza sorgten am Donnerstagabend (3. November 2022) zwei Tor-Szenen für Diskussionen und Ärger bei Trainer Steffen Baumgart (50).
1. FC Köln kassiert Nizza-Führung nach Handspiel von Gaetan Laborde
Das 1:0 der Franzosen: Gaetan Laborde (28) brachte OGC aus dem Strafraum-Gewusel heraus in Führung, war allerdings zuvor im Aufstehen mit der Hand am Ball.
Der FC protestiert heftig, doch Schiedsrichter César Soto Grado (42, Spanien) hatte nichts Strafbares gesehen und hat in der Conference League bekanntermaßen keinen VAR an seiner Seite.
„Hand ist Hand. Und Hand mit Tor ist schwierig im Moment“, meint Steffen Baumgart nach den Dauer-Diskussionen der vergangenen Monate. „Wenn er mit der Hand dran war, ist es kein reguläres Tor.“
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (36), der sich gemeinsam mit Baumgart sofort beim Vierten Offiziellen beschwerte, ergänzt: „In der Situation springt ihm der Ball an die Hand und genau dann schießt er das Tor. Das ist natürlich ärgerlich, dass das zählt und wir so in Rückstand geraten.“
Abgepfiffenes Tor des 1. FC Köln zum 3:2: Adamyan gar nicht am Ball?
Dann die 61. Minute: Unmittelbar nach dem 2:2-Ausgleich von Ondrej Duda (27) traf Sargis Adamyan (29), so sah es zumindest aus, zum vermeintlichen 3:2. Er wurde aber aufgrund einer deutlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen.
Baumgart erklärt: „Sargis sagt, dass er gar nicht am Ball war.“ So wäre es ein Eigentor von Nizzas Melvin Bard (21) gewesen.
Die Zeitlupen bei RTL konnten die Szene nicht vollends auflösen. Fraglich ist auch, ob Adamyans Abseits als passiv oder aktiv gewertet worden wäre. Baumgart sagt dennoch: „Das sind schon zwei bittere Momente, die so ein Spiel ärgerlich machen.“
Der FC-Coach und die Euro-Referees – das stand von vornherein unter keinem guten Stern. Bereits beim Playoff-Rückspiel bei Ungarn-Klub Fehérvár hatte Baumgart Gelb-Rot gesehen und dadurch den Auftakt der Gruppenphase an der Côte d’Azur verpasst.
Steffen Baumgart: „Daran will ich mich gar nicht gewöhnen“
Nach dem 1:0-Sieg bei Slovacko vor einer Woche fand er für die Schiri-Leistung zwar nicht ganz so klare Worte wie sein tschechischer Kollege Martin Svědík (48, „Bewusst gegen uns gepfiffen“), war jedoch ebenfalls alles andere als zufrieden.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Nun sagt Baumgart unterm Europapokal-Strich: „Die Art und Weise von den Jungs, die im Moment pfeifen und am Rand stehen… Daran will ich mich gar nicht gewöhnen, denn das nervt schon.“
Und: „Falls mich jemand fragt, ob ich für den Video-Schiedsrichter bin: Ja, ich bin für den Video-Schiedsrichter. Bei den beiden Situationen – dem Handspiel beim 0:1 und dem Vielleicht-doch-nicht-Abseits, weil es ein Eigentor war – hätte er uns geholfen.“ Dann wäre der FC womöglich noch im Wettbewerb…