„Nicht immer das Gelbe vom Ei“Struber triezt Kölner Problem-Profi und gibt ihm faire Chance

Testspiel im Südstadion, 1. FC Köln gegen Kickers Offenbach, von links: Steffen Tigges und Sargis Adamyan.

Testspiel im Südstadion: der 1. FC Köln gewann gegen Kickers Offenbach am 13. Juli 2024 mit 3:1. Sargis Adamyan (r.) traf doppelt, links Steffen Tigges.

Findet ein Kölner Problem-Profi jetzt endlich in die Spur? Im Test gegen Kickers Offenbach gelang Sargis Adamyan ein Doppelpack.

von Uwe Bödeker (ubo)

Im Juli 2022 wurde Sargis Adamyan (31) von der TSG Hoffenheim verpflichtet. Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) gab knapp 1,5 Millionen Euro aus – der Offensivspieler galt als Königstransfer, wurde sogar mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet.

Richtig abliefern konnte der Armenier mit dem Geißbock auf der Brust aber noch nicht. Die bisherige Bilanz: 24 Bundesliga-Spiele mit einem Tor und drei Vorlagen in seiner ersten Köln-Saison, 20 Bundesliga-Partien mit einem Tor und drei Vorlagen in seiner zweiten Saison.

Sargis Adamyan trifft für Köln im Testspiel doppelt

Die große Frage ist: Wird Adamyan doch nochmal zu einem Schlüsselspieler für den FC? Vielleicht klappt es ja in der 2. Liga. Fakt ist: Adamyan hat einen gewissen Spielwitz, eine super Technik und weiß durchaus, wo das Tor steht.

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Das hat er zuletzt am Samstag (13. Juli 2024) beim Testspiel gegen Regionalligist Kickers Offenbach unter Beweis gestellt. Adamyan kam rein und machte zwei Tore. Ist er bald etwa Kölns Doppelpack-Sargis?

Trainer Gerhard Struber (47) freute sich für seinen Stürmer, triezt ihn mit einem Blick in die bisherige Köln-Zeit und will ihm nun eine faire Chance geben: „Für jeden offensiven Spieler ist es immer cool, wenn man trifft – das gilt für Sargis Adamyan genauso. Der hat keine so easy-leichte Zeit hinter sich. Die Performance war jetzt nicht immer das Gelbe vom Ei. Aber das interessiert mich oder uns wenig. Wir schauen jetzt nach vorne.“

Adamyan ist von den Anlagen hochtalentiert, doch er war in der Vergangenheit nicht immer der Fleißigste. Das hat sich nun etwas geändert. In der Vorbereitung haben viele Beobachterinnen und Beobachter bisher das Gefühl, dass er es nochmal wissen will und richtig angreifen will. Da versüßt sich Adamyan ungeliebte Ausdauer-Einheiten auch schonmal mit einer Wette.

Der 31-Jährige ist ein richtiger Zocker, wenn er sich wohlfühlt und Selbstvertrauen hat, kann er mit trickreichen Aktionen jeden Gegner vor Probleme stellen. Sollte es jetzt auch noch mit der Fleißarbeit richtig stimmen, könnte er eine gute Rolle unter Struber einnehmen.

Der Trainer hat jedenfalls ein gutes Gefühl: „Im Training gibt er Gas. Er stellt immer wieder seine Torgefahr unter Beweis. Speziell am Samstag beim dritten Tor sieht man, dass er ein Näschen hat, um Tore zu machen. Das ist wichtig für uns.“