Hertha BSC setzt im Training während der Länderspielpause auf einen 13-jährigen Torhüter. Dessen Vater war einst selbst ein Talent bei den Berlinern, schaffte es sogar zum Profi.
Unter früherem Kölner Coach13-Jähriger trainiert bei FC-Konkurrent mit – schon sein Vater war Profi
von Béla Csányi (bc)
Sind das schon zarte Hinweise auf eine große Zukunft? In der Länderspielpause rückt die 2. Bundesliga eigentlich in den Hintergrund, doch Hertha BSC sorgt jetzt für eine faustdicke Überraschung, die auch außerhalb Berlins Schlagzeilen produziert.
Trainer Christian Fiél (44) beorderte unter der Woche den erst 13-jährigen Torhüter Luis Greil auf den Trainingsplatz. Der spielt normalerweise für die U14-Auswahl der Hertha-Bubis, durfte jetzt plötzlich mit Routiniers wie Florian Niederlechner (34/197 Bundesliga-Spiele) trainieren.
Andreas Menger lobt Hertha-Talent Greil
Ganz genau nahm ihn dabei Torwart-Trainer Andreas Menger (52) unter die Lupe. Der frühere Keeper-Coach des 1. FC Köln ist seit Beginn der Saison 2021/22 für die Schlussmänner der Hertha verantwortlich. Die ersten Greil-Eindrücke imponierten ihm dabei hörbar.
„Für sein Alter ist Luis fußball- und torwarttechnisch schon sehr weit. Er hat wohl die Gene von seinem Vater Manuel geerbt“, schwärmte Menger gegenüber der „Bild“.
Besagter Manuel Greil (50) war zwar kein derartiger Frühstarter wie sein Spross, durchlief aber ebenfalls seine Ausbildung bei Hertha BSC. Als Profi spielte er später dritt- und viertklassig, etwa für den SC Verl und Holstein Kiel.
Damit Luis Greil, der bei Instagram zuletzt Trainings-Eindrücke geteilt hatte, es noch höher hinaus schafft, appellierte Menger an dessen Trainings-Eifer.
Der frühere Bundesliga-Keeper sagte: „Luis muss weiter hart an sich arbeiten, fleißig sein.“ Durch die starken Eindrücke bei den Profis hat er zumindest eine erste Visitenkarte im Seniorenbereich hinterlegt – auch wenn zunächst noch mehrere Jahre im Unterbau anstehen.
Immerhin bietet die Torhüter-Lage in Berlin die Hoffnung auf weitere Beförderungen ins Profi-Training während der Länderspielpausen. Die Nummer eins Tjark Ernst (21) ist aktuell bei der deutschen U21 gefragt, Ersatzmann Tim Goller (19) steht für die U19 auf Abruf bereit.